„Als Diätassistent hat man viel mit Menschen zu tun. Man kann in diesem Beruf Naturwissenschaften und soziale Kompetenzen kombinieren und sich zum Spezialisten weiterbilden“, sagt Evelyn Beyer-Reiners vom Verband der Diätassistenten, Deutscher Bundesverband e.V. Die Berufsbezeichnung ist gesetzlich geschützt, genau wie bei Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten. „Niemand darf sich Diätassistent nennen, wenn er nicht die dafür vorgeschriebene Ausbildung an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule für Diätassistenten absolviert hat“, betont die Expertin.
Diese Ausbildung dauert drei Jahre und gliedert sich in rund 3.000 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht in der Berufsfachschule sowie 1.400 Stunden praktische Ausbildung in den verschiedenen Arbeitsfeldern von Diätassistenten. Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Während der Ausbildung verdient man kein Geld, die Ausbildung ist jedoch über das sogenannte Schüler-BAföG förderungsfähig.
Theoretischer und praktischer Unterricht
„Der Stoff ist sehr verdichtet und wird auf hohem Niveau vermittelt. Ein großer Teil der Schüler hat bereits das Abitur in der Tasche“, betont Evelyn Beyer-Reiners. In den Berufsschulen werden alle Grundlagen vermittelt, um Ernährungsmaßnahmen für Gesunde und Erkrankte richtig ableiten und umsetzen zu können. Dazu zählen auch Kompetenzen in der Ernährungsberatung. Typische Fächer sind zum Beispiel Ernährungslehre, Biochemie der Ernährung, Diätetik, Lebensmittelkunde, Ernährungspsychologie sowie die Diät- und Ernährungsberatung. Im praktischen Unterricht werden Beratungssituationen beispielsweise in Form von Rollenspielen geübt und es gibt Lehrküchen, wo man lernt, entsprechende Kost zuzubereiten.
Neben der schulischen Ausbildung vertiefen die Schüler ihr Wissen in der Praxis. Typische Einsatzstellen sind Krankenhäuser, Reha-Kliniken, Praxen von selbstständigen Diätassistenten oder das Verpflegungsmanagement.
Beruf mit Perspektive
Laut Evelyn Beyer-Reiners gibt es zahlreiche offene Stellen für Diätassistenten. „Man muss flexibel sein und eventuell in eine andere Stadt umziehen, dann hat man nach der Ausbildung recht schnell eine Stelle“, ist sie überzeugt. Viele Absolventen landen im Krankenhaus und beraten Patienten rund um die vom Arzt empfohlene Ernährung oder sind im Verpflegungsmanagement tätig. Auch Reha-Kliniken sind ein großes Einsatzfeld.
An bestimmten Berufsfachschulen kann die Ausbildung auch im Rahmen eines dualen Studiums absolviert werden. Ebenso ist es möglich, nach Abschluss der Ausbildung ein auf zwei Jahre verkürztes Bachelorstudium anzutreten.
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