Geografische Karten gibt es in zahlreichen Ausgestaltungen und mit vielfältigen Funktionen. Sie sind klassisch auf Papier oder digital verfügbar. Sie können Fachinformationen enthalten, Landschaften und Infrastrukturen in 3-D darstellen oder sogar in Computerspiele integriert sein.
Geodaten sind das „Futter“ für geografische Karten. Diese Messdaten holen Geomatiker teilweise selbst ein oder sie bekommen sie von Vermessungstechnikern oder Behörden zur Verfügung gestellt. Anschließend erfassen, interpretieren, analysieren und speichern Geomatiker sie, um dann Karten, Navigationssysteme, Datenbankinhalte und weitere Geoprodukte zu erstellen. Sie heben besondere Eigenschaften räumlicher Gegebenheiten hervor, modellieren Veränderungsprozesse und visualisieren Pläne.
Geodaten nutzerfreundlich gestalten
„Wer sich für den Beruf des Geomatikers interessiert, sollte eine Affinität zur Geographie und zur Mathematik besitzen, über eine exakte Arbeitsweise verfügen und Interesse an räumlichen Zusammenhängen mitbringen“, sagt Axel Schwiesow, Ausbilder im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG). Außerdem sei Teamfähigkeit gefragt, da viele Projekte gemeinsam mit Kollegen bearbeitet werden. Zudem brauchen Geomatiker ein Gespür dafür, die Geodaten nutzerfreundlich aufzubereiten und zu gestalten. Obwohl keine Schulbildungsvorschriften gelten, besitzen die Auszubildenden mehrheitlich die Hochschulreife.
Beschaffen Geomatiker die benötigten Daten selbst, sind sie auch im Gelände unterwegs. Hauptsächlich findet die Arbeit jedoch am Computer statt. Für ihre Arbeit setzen Geomatiker verschiedene Geoinformationssysteme (GIS) sowie Grafikprogramme ein: „Die Auszubildenden in unserer Behörde lernen eine große Bandbreite an Software-Anwendungen kennen. Dadurch können sie anschließend in vielfältigen Arbeitsgebieten eingesetzt werden“, erklärt Axel Schwiesow.
Von Vermessungsämtern bis hin zu Energieversorgern
Ausgebildete Geomatiker finden vor allem in den Vermessungsämtern und Katasterverwaltungen der Länder und des Bundes, in Ingenieurbüros und anderen Unternehmen der Geoinformationsbranche sowie in Verlagen oder Betrieben der Fernerkundung und der Kartographie einen Arbeitsplatz. „Geomatiker werden überall dort eingesetzt, wo Geodaten erfasst und ausgewertet werden, beispielsweise auch bei Energieversorgern zur Dokumentation von Leitungsnetzen oder beim Kampfmittelräumdienst zur Auswertung von historischen militärischen Luftbildern“, meint Axel Schwiesow.
Geomatiker, die sich weiterbilden möchten, können sich beispielsweise zum Techniker der Fachrichtung Geologietechnik oder zum Techniker für Vermessungstechnik qualifizieren. Wer über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügt, kann auch ein Studium anstreben – in der Geodäsie, Geoinformatik, Kartographie, im Vermessungswesen oder weiteren verwandten und spezialisierten Fachbereichen. Auch die Selbständigkeit, etwa als Dienstleister für Geodatenvisualisierung, ist eine Option.
Weitere Informationen
BERUFENET
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild. (Suchwort: Geomatiker/in)
www.berufenet.arbeitsagentur.de
KURSNET
Portal für Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit. Hier kannst du insbesondere nach schulischen Berufsausbildungen suchen. (Suchwort: Geomatiker/in)
kursnet-finden.arbeitsagentur.de
JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit
www.jobboerse.arbeitsagentur.de
Arbeitsplatz Erde
Informationsportal über Berufe im Bereich Geografie und Geodäsie
http://arbeitsplatz-erde.de/index.php?id=2
Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Zentraler Dienstleister des Bundes für topographische Grundlagendaten, Kartographie und geodätische Referenzysteme
www.bkg.bund.de