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Handelsfachwirt: Zwischen Menschen und Regalen

Timo Sattler entschied sich für die Ausbildung Handelsfachwirt im Einzelhandel und ist heute mit gerade mal 23 Jahren stellvertretender Marktleiter in einem Edeka-Markt mit rund 25 Mitarbeitern.

Blick in eine Supermarktkühltheke

Schon während der Ausbildung, die er ebenfalls bei Edeka in Lichtenfels absolvierte, merkte Timo Sattler, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. „Man hat drei Abschlüsse auf einmal: Ich bin Kaufmann im Einzelhandel und geprüfter Handelsfachwirt und habe zusätzlich den Ausbilderschein erworben. Und man verdient von Anfang an Geld“, erklärt er.

Nach dem Abitur 2014 hatte er ein Semester Soziologie studiert, dann aber schnell gemerkt, dass ein Studium nichts für ihn ist. So entschied er sich für die doppelt qualifizierende Ausbildung im Lebensmitteleinzelhandel, auch weil er wusste, dass er dort zeitnah in eine Führungsposition wechseln kann.

Die Mischung macht es

Ein Porträtfoto von Timo Sattler Ein Porträtfoto von Timo Sattler

Timo Sattler

„Mir macht mein Beruf sehr viel Spaß, er ist eine gute Mischung aus Kontakt zu Menschen und Arbeiten im Team auf der einen Seite. Auf der anderen Seite gehe ich auf unterschiedliche Kundenpersönlichkeiten ein, schätze aber auch das Typische am Einzelhandel wie Warenpräsentation oder die Verantwortung für das Sortiment“, erzählt der junge Mann.

Als stellvertretender Marktleiter ist Timo Sattler unter anderem für das Warenmanagement verantwortlich; er disponiert also Bestellungen, kontrolliert die Wareneingänge, verantwortet aber auch die Saisonaufbauten im Markt, wie zum Beispiel zu Halloween oder Weihnachten. Die Einhaltung von Hygienestandards zum Beispiel an den Frischetheken für Wurst, Fleisch und Käse gehört ebenso zu seinen Aufgaben. „Aber natürlich räume ich auch mal Regale mit ein und sitze selbst an der Kasse“, sagt Timo Sattler.

Von ‚Rennern’ und ‚Pennern’

Gut findet er zum Beispiel, dass er Trends wie Unverpackt- und Regional Einkaufen bei sich im Markt mit eigenen Ideen mit umsetzen darf. So gibt es in seinem Edeka-Markt ein Belohnungssystem für die Kunden, die Obst und Gemüse statt in Plastiktüten in die wiederverwendbaren Einkaufsnetze packen.

Interesse an kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten hatte Timo Sattler schon vor der Ausbildung. Heute setzt er dieses Wissen in der Praxis um, wenn er zum Beispiel nach „Rennern“ und „Pennern“ im Warenwirtschaftssystem des Edeka-Marktes sucht, um zukünftig noch besser auf die Kundenwünsche eingehen zu können. Zusammen mit der Marktleiterin und dem Edeka-Bezirksleiter bespricht er dann etwa die Aufnahme neuer Produkte ins Sortiment.

Dieses Grundinteresse an kaufmännischen Zusammenhängen und eine serviceorientierte Denkweise sollte man seiner Meinung nach mitbringen, um in diesem Beruf erfolgreich und zufrieden zu sein. „Und natürlich muss man gerne mit Menschen zu tun haben, kommunikativ und teamfähig sein. Ich habe gemerkt, dass durch meine Tätigkeit meine Toleranz und Empathie gewachsen sind. Und auch meine Konfliktlösungsfähigkeit, unter anderem durch Mitarbeitergespräche, die zur täglichen Praxis gehören“, gibt Timo Sattler Einblick.

Arbeitszeiten sind kein Problem

Die Arbeitszeiten im Einzelhandel findet der junge Handelsfachwirt gar nicht problematisch. „In der Regel habe ich eine Fünf-Tage-Woche, mal arbeite ich von halb 7 bis 15 Uhr und dann wieder von 11 bis 20 Uhr, ich habe also Tagesfreizeit und auch mal unter der Woche frei.“

Für seine Zukunft kann sich Timo Sattler vorstellen, dass er sich mittelfristig noch zum IHK-Betriebswirt fortbildet. Vorläufig will er aber in seiner Position weitere Erfahrungen sammeln.