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Neu an der Hochschule: Leichterer Einstieg durch Vorkurse

Alicia (20) studiert Umweltschutztechnik im zweiten Bachelorsemester an der Universität Stuttgart. Trotz Corona-Pandemie und Onlinelehre bezeichnet sie ihren Studienstart als gelungen – auch dank der Vorkurse, mit denen sie sich auf das Studium vorbereitet hat.

Eine junge Frau führt physikalische Berechnungen an einem Whiteboard durch.

„Als feststand, dass die Vorlesungen in meinem ersten Semester aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich online stattfinden würden, lehnte ich meinen Platz im Studentenwohnheim, auf den ich mich sehr früh beworben hatte, ab und bin erst einmal Zuhause wohnen geblieben. Aber auch davon abgesehen, gibt es viel zu organisieren: Ich habe mich rechtzeitig um einen leistungsfähigen Laptop gekümmert, mir ein ÖPNV-Semesterticket besorgt und mich zu den Vorkursen angemeldet.

Wieder in den Lernrhythmus finden

Wegen der Corona-Situation wurde der Vorlesungsstart auf den November verschoben. Ende September ging es los mit meinen Vorkursen in Mathematik, Physik und Informatik, die ebenfalls online stattfanden. Die Ingenieurmathematik spielt in den ersten Semestern des Studiums eine große Rolle und ist sehr anspruchsvoll. Deshalb war der Mathe-Vorkurs äußerst hilfreich. Physik hatte ich in der 10. Klasse abgewählt, hier wollte ich gerne meine Kenntnisse auffrischen. Den Vorkurs in Informatik wählte ich aus reinem Interesse, weil ich Programmieren lernen wollte. Die Vorkurse bestehen aus „Vorlesungsphasen“, in denen der neue Stoff präsentiert wird und „Übungsphasen“, in denen das Gelernte anhand von Übungsaufgaben vertieft wird.

Natürlich lässt sich in dieser kurzen Zeit nicht der Inhalt eines Semesters oder eines Schuljahres behandeln. Aber man bekommt einen guten Überblick und befasst sich mit den wichtigsten „Basics“. Mir hat die Teilnahme geholfen, wieder in den Lernrhythmus zu finden. Außerdem konnte ich einige wichtige Notizen und Inhalte mitnehmen, die jetzt im Studium manchmal sehr nützlich sind. Teilweise werden in den Vorkursen auch Inhalte behandelt, die über das Schulwissen hinausgehen und den Stoff im ersten Semester konkret betreffen. In den Vorlesungen hat man dann also einen kleinen Startvorteil, da nicht alles neu ist. Die Vorkurse sind freiwillig, aber kostenpflichtig. Angeboten werden sie vom MINT-Kolleg der Uni Stuttgart. Ich kann die Teilnahme auf jeden Fall empfehlen, da der Studienbeginn dadurch ein bisschen leichter wird – auch, was das Knüpfen erster Kontakte angeht.

Viel Lernstoff in kurzer Zeit

Der Unterschied zwischen Uni und Schule ist sehr groß und immer wieder eine echte Herausforderung. Ich glaube, vorher kann sich gar nicht richtig vorstellen, wie viel anspruchsvoller Stoff in kurzer Zeit zu bewältigen ist. Davon sollte sich aber niemand abschrecken lassen! Bevor ich mein Studium in Stuttgart begonnen habe, absolvierte ich ein Orientierungssemester an der Hochschule Karlsruhe und entdeckte den Ingenieurbereich für mich. Dadurch hatte ich den Vorteil, dass ich schon erste Erfahrungen mit dem Studieren gesammelt habe.

Glücklicherweise ist es mir trotz Onlinelehre schnell gelungen, Anschluss zu finden. Gerade jetzt ist es wichtig, viele Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Ich habe das Glück, dass die Fachschaft meines Studiengangs sehr engagiert ist. Dank Kennenlernwoche, Speed-Dating-Aktionen und einem Buddy-Programm fand ich gute Lerngruppen und Freunde. Aber natürlich wünsche ich mir, endlich das „echte“ Studentenleben kennenzulernen. Ich hoffe, dass ich meinen Bachelor nicht ganz von Zuhause aus machen muss, sondern bald „richtig“ zur Uni gehen darf.“