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Studieren in Portugal: Neue Stadt, neue Kultur

Wo kann man Pastéis de Nata naschen, mit der Straßenbahn durch historische Viertel fahren und abends melancholischen Klängen im Fado-Club lauschen? Natürlich in Lissabon. Lamia Berki (25) hat ein Auslandssemester in der portugiesischen Metropole verbracht und abi» von ihren Erfahrungen berichtet.

Lamia B. an der Atlantikküste Portugals.

Eigentlich lebt Lamia Berki im niedersächsischen Göttingen. An der Georg-August-Universität absolviert sie dort seit 2020 den Master „English: Language, Literatures and Cultures“. An der Hochschule und in der Stadt fühlt sich die 25-Jährige auch sehr wohl. Als sie aber von der Möglichkeit erfuhr, mit Erasmus+ ein Semester im Ausland zu verbringen, war sie sofort Feuer und Flamme.

„Ich wusste vorher nicht, dass ein Erasmus-Aufenthalt auch im Masterstudium möglich ist und dachte, dass das nur Bachelorstudierenden vorbehalten ist“, erinnert sie sich. Zuerst informierte sie sich online und ließ sich dann im International Office der Universität zum weiteren Vorgehen beraten.

„Ich wollte ein neues Land mit einer für mich fremden Kultur kennenlernen“, sagt die Studentin. Nach der Zeit in der Kleinstadt Göttingen habe sie sich bewusst für eine Großstadt entschieden. „Da der Auslandsaufenthalt im Wintersemester war, hat mich ein südeuropäisches Land mit wärmerem Wetter gereizt.“ Deswegen entschied sie sich für die Universität Lissabon in Portugal.

  • Lamia B. in einer Buchhandlung in Portugal.

    Was mir besonders an Lissabon gefallen hat, waren die freundlichen Menschen, das sonnige Wetter und die internationale Atmosphäre.

    Lamia Berki hat ein Auslandssemester in Lissabon verbracht.

Auslandsleistungen anerkennen lassen

Das Bewerbungsverfahren dafür sei einfach gewesen, berichtet Lamia Berki. Sie lud online lediglich ihren Lebenslauf hoch sowie ein Motivationsschreiben, in dem sie erklärte, warum sie gern mit Erasmus+ nach Portugal gehen wollte. Das war im Januar 2023, etwa acht Monate vor dem geplanten Auslandssemester. Im März bekam sie die Zusage.

Mit der Universität in Göttingen schloss sie in den folgenden Wochen ein sogenanntes Learning Agreement ab. Darin wurde vorab genau festgehalten, welche Kurse sie im Ausland besuchen würde und wie ihr diese nach ihrer Rückkehr angerechnet werden würden. „Ich habe mich entschlossen, darüber hinaus noch einen Sprachkurs Portugiesisch zu belegen“, erzählt Lamia Berki. Das war zwar an der Lissaboner Uni für sie nicht verpflichtend. Immerhin waren auch ihre Literaturkurse auf Englisch. „Trotzdem wollte ich für mich persönlich gern Portugiesisch lernen.“

Im September 2023 flog sie schließlich nach Lissabon. Über Facebook und portugiesische WG-Plattformen hatte die Studentin nach einem Zimmer gesucht und eines zur Untermiete gefunden: Für acht Quadratmeter zahlte sie 410 Euro monatlich. „Das ist natürlich sehr teuer, gerade im Vergleich mit Göttingen.“

Internationales Flair in Lissabon

Doch auch das gehört zu ihren Erfahrungen dieses Auslandssemesters. „Die Lebenshaltungskosten sind in Lissabon sehr hoch, obwohl die Mindestlöhne geringer sind als in Deutschland.“ Finanziell unterstützt wurde Lamia Berki dabei durch die Förderung von Erasmus+ mit 540 Euro pro Monat.

„Was mir besonders an Lissabon gefallen hat, waren die freundlichen Menschen, das sonnige Wetter und die internationale Atmosphäre“, erzählt Lamia Berki. „In meiner Freizeit nahm ich an Lindy-Hop-Tanzkursen teil, ging in Museen und erkundete die Naturschönheiten rund um die Stadt.“

Im Januar ging ihr Auslandssemester in der Hauptstadt Portugals zu Ende. Nun plant die 25-Jährige, ihre Masterarbeit zu schreiben und bis etwa Jahresende ihren Abschluss an der Uni Göttingen zu machen. Durch die Zeit in Portugal hat sich ihr Masterstudium zwar etwas verlängert, dennoch möchte sie den Auslandsaufenthalt nicht missen. „Ich habe neue Freundschaften geschlossen, habe mehr über das portugiesische Leben erfahren und auch ein anderes Hochschulsystem kennengelernt“, sagt sie. „All das sind Gründe, weswegen ich finde: Das Semester hat sich sehr gelohnt.“