zum Inhalt

Was tun nach dem Abi?: Den eigenen Weg gehen

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
orientieren

05.10.2022

Oft meinen es die Menschen nur gut, wenn sie sich in das Leben anderer einmischen und ich will niemandem etwas anderes unterstellen. Jedoch kann auch ein lieb gemeinter Rat oder eine gut gemeinte Meinung manchmal einfach fehl am Platz sein. Seitdem ich von meinen Plänen für mein Studium erzähle, zu denen ich auch schon hier ein bisschen geschrieben habe, ernte ich viel kritische Blicke oder Hinweise darauf, dass meine Ideen nicht wirklich vernünftig sind. Mir ist bewusst, dass nicht alle meine etwas ungewöhnliche Art und Weise das Studium anzugehen für gutheißen, sei es aus berechtigten Gründen, oder einfach nur weil es etwas gegen die Norm geht. Wobei ich mir bei diesem Ausdruck irgendwie komisch vorkomme, denn etwas so Besonderes ist mein Plan, erst einmal nicht in die Stadt zu ziehen, sondern zu pendeln, gar nicht.

Gutgeheißen hat es bisher dennoch kaum jemand und bei den meisten habe ich eher das Gefühl, sie halten es für naiv, zu glauben, das alles könne so funktionieren. Am häufigsten höre ich den Satz: „Man sollte als Student schon in der Stadt leben, da man sonst das ganze Studentenleben verpasst.“ Recht haben die Leute, die das sagen zwar und dessen bin ich mir auch in vollem Umfang bewusst, aber zurzeit lege ich noch nicht viel wert auf das normale Studentenleben und kann daher darauf verzichten. Manchmal fühle ich mich nicht richtig ernst genommen, wenn meine Entscheidungen von Menschen, die meine Beweggründe gar nicht kennen, angezweifelt werden und versucht wird, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Das geht so weit, dass ich manchmal gar keine Lust mehr habe, ständig erklären zu müssen, warum ich so und nicht anders handele.

Auch wenn man das alles außer Acht lässt und annimmt, ich würde wirklich eine unüberlegte, naive Entscheidung treffen, die ich hinterher bereuen werde, bin ich der Meinung, durchaus ein Recht darauf zu haben, meine eigenen Fehler zu machen und daraus zu lernen. Es betrifft nur mich und mein Leben – niemand anderes hat darunter zu leiden, wenn ich scheitere und meine Entscheidungen überdenken muss. Und noch einmal möchte ich betonen: Ich weiß ganz genau, dass mir niemand etwas Böses will und es alle nur gut meinen. Es soll auch nicht so wirken, als sei ich beratungsresistent und würde mir nicht von Menschen, die mehr Erfahrungen haben als ich, etwas sagen lassen. Aber ich bin eben auch dafür, mal etwas anders zu machen, als Andere es gemacht haben. Ich werde berichten, wie es klappt und ob mein Plan aufgeht oder nicht. Und vielleicht braucht irgendwann mal jemand von euch einen Erfahrungsbericht, der vor einer solchen Entscheidung steht. In diesem Fall kannst du hier lesen, wie es ist, weit weg vom eigenen Studienort zu leben.