zum Inhalt

Kulturmanager/in – Hintergrund: Arbeiten im Hintergrund

Seit es Veranstaltungen gibt, gibt es Kulturmanager: Sie halten in allen Bereichen die Zügel in der Hand und bleiben doch im Hintergrund. Für diesen vielfältigen Beruf benötigt man vor allem Talent in Sachen Kommunikation und Organisation – und ein Händchen für Zahlen.

Es sind Flyer vom Netzwerk Kulturmanagement zu sehen.

Der Begriff des „Kulturmanagements“ ist nicht gerade gängig. „Dabei gab es Kulturmanager schon immer“, sagt Sarah Herke, „auch wenn der Begriff selbst erst in den 1980er und 1990er Jahren aufgetaucht ist, als die ersten Studiengänge dafür im deutschsprachigen Raum entstanden“. Die 37-jährige Berlinerin ist selbst Kulturmanagerin. Für MitOst, einen Verein für Sprach- und Kulturaustausch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, leitet sie außerdem das Referat Kulturaustausch, wodurch sie seit vielen Jahren mit anderen, international tätigen Kulturmanagern zusammenarbeitet.

„Der Kulturmanager ist die Person, die man bei einer Veranstaltung nicht sieht“, beschreibt sie das Berufsbild. Ein Konzert, ein Theaterstück, eine Ausstellung, eine Lesung, ein Austauschprojekt unter Künstlergruppen – all das begleitete ein Kulturmanager. „Das Schöne an dem Beruf ist, dass er so wahnsinnig vielfältig ist.“

Die meisten arbeiten freiberuflich

Foto von Sarah Herke Foto von Sarah Herke

Sarah Herke

Der Einstieg in den Beruf klappt entweder über das Studium des Kulturmanagements. Oder über einen Quereinstieg, wobei auch ein geisteswissenschaftliches Studium als Grundlage sinnvoll sein könnte, weiß Sarah Herke. Auch BWL oder gar Jura, denn all diese Bereiche kämen im Beruf selbst vor.

Eine Untersuchung der Stellenbörse der Webseite „Kultur Management Network“ zeigt, dass Kulturmanager in den Sparten „Musik, Theater, Bühne, Events" (32 Prozent der Stellen), „Museum, Kulturerbe, Soziokultur" (20 Prozent) und  „Bildung, Forschung, Politik, öffentliche Verwaltung" (14 Prozent) gefragt sind.  Im Jahr 2013 gab es laut des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung noch knapp 20.000 festangestellte Kulturmanager, 2017 waren es bereits mehr als 29.000. Die meisten Kulturmanager sind aber freiberuflich tätig und werden für einzelne Projekte engagiert – Sarah Herke schätzt, dass ihr Anteil bei etwa zwei Dritteln liegt.

Vielfältige Aufgaben

Welche Aufgaben in den Projekten stecken, erklärt Sarah Herke am Beispiel eines Konzerts. So würden sich Kulturmanager fragen: Was genau ist eigentlich geplant, wie viel wird das alles kosten und woher soll das Geld dafür kommen? Außer Programm- und Finanzplanung sei dann noch die Organisation zu erledigen: Wer tritt auf? Wo? Wie viele Zuhörer sollen kommen? Welche Technik, welches Personal wird benötigt? Und: Wie wird für die Veranstaltung geworben? „Der Beruf hat sehr viel mit Kommunikation zu tun. Er ist also definitiv nichts für Leute, die nicht mit Menschen können.“

Doch auch die Arbeit am Schreibtisch gehöre zum Berufsbild. „Man verbringt viel Zeit mit Excel-Tabellen, also mit Zahlen“, sagt Sarah Herke. Auch der sprachliche Bereich sei wichtig, denn man müsse Konzepte schreiben können und auch mal zwischen Künstlern und Geldgebern ‚übersetzen‘. „Am Ende jedoch entsteht immer etwas Lebendiges.“

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.500 ausführlichen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Kulturmanager/in).
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Informationsportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen zu allen Studienmöglichkeiten in Deutschland.
studienwahl.de

Netzwerkverband Kultur Management Network

Portal für Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit. Hier kannst du insbesondere nach schulischen Berufsausbildungen suchen.
www.kulturmanagement.net