Taina Paul
Foto: privat
Taina Paul (26) berät als Spezialistin im Human Resources Management bei Dell Technologies Mitarbeitende aus Deutschland in beruflichen und persönlichen Fragestellungen.
Wenn Taina Paul ihren Laptop aufklappt und sich vom Homeoffice aus ins System einloggt, ploppen schon die ersten „Tickets“ auf. Bei jedem dieser Tickets geht es für die Spezialistin im Human Resources (HR) Management um eine neue Fragestellung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters aus Deutschland. „Auf jede Frage liefern wir eine individuelle Antwort und schreiben schnellstmöglich per E-Mail zurück oder tauschen uns mit der Person telefonisch aus“, erklärt die 26-Jährige, die seit drei Jahren beim globalen IT-Unternehmen Dell Technologies beschäftigt ist.
Weil ihr Arbeitgeber weltweit aufgestellt ist, tragen Funktionen und Abteilungen englische Bezeichnungen: So ist Taina Paul als „Specialist“ in der Abteilung „HR Shared Services“ tätig. Ihr Team steht den Mitarbeitenden von Dell Technologies bei allen Themen rund um den Arbeitsplatz, aber auch bei Fragen, die sich im Leben stellen, zur Seite: Es geht unter anderem um Elternzeit, längere Krankheit, Wechsel in Teilzeit, Änderungen bei Beförderungen, Anträge auf ein Sabbatical (eine längere Auszeit vom Beruf).
„Wir begleiten die Mitarbeitenden nach dem Recruiting, also nach dem Einstellungsprozess von Anfang an“, erklärt Taina Paul. Dabei berät sie die deutschen Mitarbeitenden meist auf Deutsch, der Austausch mit Kolleg*innen aus den anderen EMEA-Teams oder globalen Abteilungen findet jedoch auf Englisch statt. EMEA, das ist eine angloamerikanische Abkürzung für den Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika.
Taina Paul
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Wer dachte, dass ein globaler IT-Konzern im HR nur noch digitale Prozesse anbietet, hat sich getäuscht. „Bei persönlichen und emotionalen Fragen, etwa wenn es um die Familie geht, sind wir für die Mitarbeitenden selbstverständlich jederzeit auch persönlich da“, erklärt Taina Paul. „Dafür nehmen wir uns die Zeit und da sind auch Feingefühl und Geduld gefragt.“ Standard-Prozesse können jedoch zunehmend digital abgebildet werden – so etwa Urlaubsanträge, Krankmeldungen oder die Weiterbildung auf Lernplattformen.
Der besondere Reiz ihrer Tätigkeit liegt für Taina Paul in der globalen Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Menschen, Kulturen und Hintergründen. Sie ist zweisprachig (deutsch/englisch) aufgewachsen; beide Eltern sind Deutsche, allerdings war ihr Vater bei der US Army in Deutschland beschäftigt, sodass Taina Paul als Kind und Jugendliche häufig in den USA war.
Ihr Team deckt Europa, den arabischen Raum und Afrika ab. „Wir haben mit unserer zuständigen Managerin monatliche Video-Konferenzen.“ Besonders spannend sind für Taina Paul die Schalten zwischen den weltweiten HR-Teams ihres Arbeitgebers. Da werden dann etwa globale Projekte oder neue Prozesse besprochen.
Taina Paul hat schon in einem Team mit Kolleg*innen aus Indien, den USA, England und Singapur zusammengearbeitet, um bei einem Projekt den so genannten „Onboarding Prozess“ neu aufzusetzen – also den Manager*innen in den Abteilungen zu helfen, neue Angestellte in den ersten Monaten bei der Einarbeitung zu begleiten und zu unterstützen. Die Ergebnisse wurden dann weltweit bei Dell Technologies ausgerollt.
Taina Paul findet, dass man als HR-Expert*in offen, freundlich und professionell auftreten sollte und ein gutes Einfühlungsvermögen in andere Menschen haben sollte. Selbstredend benötigt man auch Kenntnisse im Arbeitsrecht und sollte auch bereit sein, aktiv an administrativen Prozessen und deren Digitalisierung mitzuwirken. Gute Selbstorganisation und Teamfähigkeit seien ebenso nötig wie Fremdsprachenkenntnisse und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen – gerade wenn man in einem multinationalen Konzern arbeiten möchte.
Nach ihrem Bachelor in International Business Administration an der Frankfurt University of Applied Sciences (bereits dort belegte sie HR-Seminare) schloss sie unmittelbar den Master in „Management“ mit Schwerpunkt HR an der Hochschule Mainz an. In diesem Masterstudiengang waren in den letzten beiden Semestern reine HR-Themen vorgesehen – in den Semestern davor belegte sie auch die typischen BWL-Fächer wie Buchführung und Rechnungswesen. „Mein Ziel war es, im Master meine Kenntnisse noch weiter zu vertiefen.“
Bereits zu diesem Zeitpunkt arbeitete sie parallel bei Dell Technologies am Frankfurter Flughafen in der Deutschland-Zentrale als Werkstudentin. „Das waren zwei harte, aber inhaltlich sehr interessante Jahre“, berichtet Taina Paul. „Ich würde das genauso wieder tun, und ich kann nur jedem raten, während des Studiums zu arbeiten.“
In ihrer Masterarbeit befasste sie sich intensiv mit dem Corona-Management bei Dell Technologies selbst: Wie ging der Konzern dabei weltweit vor und was konnte man aus der Pandemie lernen? Das Ergebnis ihrer Arbeit wurde nun im Konzern als Strategiepapier verwendet. Künftig möchte sich Taina Paul als Projektmanagerin um eigene HR-Projekte kümmern, HR-Prozesse begleiten und Beiträge bei der Weiterentwicklung des Personals leisten.
Im Berufsfeld rund um Personalwesen und Personaldienstleistung geht es vor allem um Personalplanung, -verwaltung und -entwicklung sowie um Personalbeschaffung und -vermittlung. In der Regel führt ein Studium in das Personalwesen, etwa durch das Studienfach Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Bildungsmanagement, Handwerksmanagement und Personalmanagement. Personalmanagement kann man auch im Rahmen von dualen Studiengängen studieren. Auch über kaufmännische Weiterbildungen kann man ins Personalmanagement kommen, etwa durch ein weiterführendes Studium der Betriebswirtschaft, oder eine Weiterbildung zum*zur Fachkaufmann*frau – Personal bzw. zum*zur Fachwirt*in – Personaldienstleistung. Auch die kaufmännischen Weiterbildungen zum*zur Personalreferenten*in stehen zur Auswahl. Personalmanager*innen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche, im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. Auch als Berufsberater*in (etwa in der Agentur für Arbeit), als Personalreferent*in, Personalentwickler*in, Personaldisponent*in, Personalberater*in kann man tätig werden. Im Personalmarketing und bei Personaldienstleistern finden diese Berufsgruppen ebenfalls häufig eine Anstellung.
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort z. B.: Personalwesen)
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Infos zu Studienmöglichkeiten in ganz Deutschland.
Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) ist seit 1952 das Kompetenz- und Karrierenetzwerk für HR-Professionals
Der Bundesverband der Personalmanager (BPM) ist eine berufsständische Vereinigung für Personalmanager und Personalverantwortliche aus Unternehmen, Verbänden und anderen Organisationen
Die "Wirtschaftspsychologie aktuell" thematisiert als eine Fachzeitschrift neueste wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich Personal und Management
Aktualisiert: 01.09.2021
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