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Pflegemanagement: Fit machen für die Leitung

Anna Opitz studiert an der Westsächsischen Hochschule Zwickau in Sachsen Pflegemanagement. Damit könnte die 23-Jährige später in der Leitung eines Heims oder einer anderen Pflegeeinrichtung arbeiten.

Eine junge Frau mit braunen Haaren sitzt in einem Krankenhausbett in einem lichtdurchfluteten Krankenzimmer vor einem Fenster. Neben ihr steht eine junge braunhaarige Krankenschwester in einem rosa Arbeitskittel und mit Handschuhe, die sie am rechten Arm für eine Infusion vorbereitet.

Ein bisschen hat Anna Opitz es ihrer Großmutter zu verdanken, dass sie ihr Wunschstudium gefunden hat. Nach ihrem Abitur im sächsischen Limbach-Oberfrohna absolvierte sie zunächst ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. „Ich wusste nicht genau, was ich machen will“, erinnert sich die 23-Jährige. Ihre Großmutter lebte zu dieser Zeit in einem Pflegeheim. Bei einem Besuch entdeckte sie Stellenausschreibungen und entschied, sich als Pflegehelferin zu bewerben – allerdings in einer anderen Einrichtung. Damit festigte sich ihr Interesse an Pflegeberufen. „Mir hat sehr gefallen, was ich dort gesehen und erlebt habe“, sagt sie. Mittlerweile studiert sie im vierten Semester Pflegemanagement an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

  • Ein Porträt-Foto von Anna Opitz.

    Ich kann mir gut vorstellen, in der Heimleitung zu arbeiten.

    Anna Opitz

Kindheitstraum im Realitätscheck

Eigentlich knüpft Anna Opitz so an einen Wunsch aus ihrer Kindheit an: „Interessanterweise habe ich mir schon in der Grundschule überlegt, dass ich gern etwas mit älteren Menschen machen möchte.“ Der Job als Pflegehelferin gab ihr dann einen realistischen Einblick in den Beruf. „Man hat weniger Zeit für die Menschen, als ich mir das anfangs ausgemalt hatte.“ Dennoch machten ihr die Arbeit an sich und im Team so viel Spaß, dass sie sich intensiver mit dem Thema Pflege beschäftigen wollte.

Anna Opitz informierte sich über verschiedene Studienmöglichkeiten und fand in Zwickau den Bachelorstudiengang Pflegemanagement. „Das Ziel ist, uns für Jobs in Pflegeeinrichtungen oder Einrichtungen im pflegerischen und gesundheitsrelevanten Bereich fit zu machen; zum Beispiel für die Leitung eines Heims oder die Arbeit im Qualitätsmanagement.“ Genau dieser Fokus gefiel der 23-Jährigen, weshalb sie im Oktober 2020 mit dem Studium begann.

Erst die Theorie, dann die Praxis

In den ersten vier Semestern wird hauptsächlich die Basis für die spätere berufliche Tätigkeit geschaffen. Anna Opitz belegt beispielsweise Seminare zu „Grundlagen der Pflegewissenschaften“, „Grundlagen der Ökonomie und Betriebswirtschaft“, „Rechtsgrundlagen“ und „Management im Dienstleistungsbereich“. In Vorlesungen und Übungen werden ebenfalls Aspekte aus Pflege, Forschung und Management gelehrt. „Das ist alles sehr vielfältig“, findet sie.

Das fünfte Fachsemester ist ein Praxissemester. 26 Wochen lang werden die Studierenden in einer Pflegeeinrichtung im In- oder Ausland arbeiten. „Wir können uns selbst etwas suchen, bekommen von der Hochschule aber auch Unterstützung und Tipps, wo es gute Anlaufstellen für diese Praxiserfahrung gibt.“ Im sechsten Semester folgen Wahlpflichtmodule, mit denen sich die Studierenden spezialisieren können, zum Beispiel betriebliche Gesundheitsprävention. Danach folgt die Bachelorarbeit.

Gute Führungskräfte wichtig

Neben dem Studium arbeitet Anna Opitz weiterhin als Pflegehilfskraft in einem Altenheim. „Das hilft mir sehr, weil ich so immer einen praktischen Bezug zu dem habe, was ich in der Theorie lerne.“ Im Studium lernt sie, wie eine Pflegedokumentation geschrieben wird oder welche Symptome es bei einer bestimmten Krankheit gibt. Mit ihren Erfahrungen aus der Praxis kann sie dieses Wissen sehr gut kombinieren.

Wie es nach dem Studium weitergeht, hält sich die Studentin noch offen: „Ich kann mir gut vorstellen, in der Heimleitung zu arbeiten“, sagt sie. Eine weitere Option sei das Qualitätsmanagement. In diesem Bereich geht es darum, unterschiedliche Prozesse in Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Doch egal, welcher Job es letztendlich wird: Das Studium war für Anna Opitz die richtige Wahl. „Durch Corona wurden Schwachstellen in der Pflege offenbart“, sagt die 23-Jährige. „Pflege kann aber auch Spaß machen und ist meiner Ansicht nach eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft – genauso wie es wichtig ist, durch Studiengänge wie diesen gute Führungskräfte auszubilden.“