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Kevin Schulz (26) studiert den dualen Bachelorstudiengang Öffentliche Verwaltung an der Technischen Hochschule Wildau – mit dem Ziel, als Beamter im öffentlichen Dienst Brandenburgs zu arbeiten.
Nach der Vorlesung ist vor der Praxis – Kevin Schulz sitzt mit seiner Lerngruppe zusammen, geht die Mitschriften der letzten Lehrveranstaltung durch und bereitet sich auf die nächste Übung vor. Die Studierenden diskutieren über die Auslegung eines Gesetzestextes. „Die Themen sind sehr komplex“, berichtet der Student. „Deshalb ist ein wichtiger Teil des Studiums, die Inhalte in der Gruppe zu wiederholen, um sie gemeinsam besser zu verstehen. Das Interpretieren von Gesetzen wird leichter, wenn man sich darüber austauscht.“
Man sollte sich für die Themen Recht und Politik interessieren und bereit sein, sich in das juristische Denken einzuarbeiten.
Kevin Schulz, Student Öffentliche Verwaltung
Um die Grundlagen für eine Tätigkeit in der Landesverwaltung zu legen, beginnt der Studiengang Öffentliche Verwaltung mit drei Theoriesemestern an der Hochschule. Hier werden rechtliche Themen wie Zivil-, Verwaltungs-, Staats- und Europarecht ebenso vermittelt wie Grundlagen in Wirtschaft und Politik, Sozial-, Verwaltungs- und Staatswissenschaft. „Ich habe mich schon im Abitur sehr für juristische Themen interessiert“, erzählt Kevin Schulz, der gerade das dritte von sieben Semestern absolviert. „Die Inhalte sind zwar anspruchsvoll, machen mir aber großen Spaß.“
Im vierten Semester folgen dann die ersten Praxisphasen in der Landesverwaltung. Die Studierenden verbringen jeweils mehrere Wochen in verschiedenen Bereichen wie der Kreis-, Stadt- oder Amtsverwaltung sowie in der Brandenburgischen Landesverwaltung. „Das Spektrum beim Land ist sehr groß – von den Ministerien bis zu nachgeordneten Behörden“, erklärt Kevin Schulz. „Man bekommt eine Liste mit möglichen Einsatzstellen und kann eigene Wünsche angeben.“
Die Kombination aus Theorie und Praxis gefällt dem Studenten. „Man studiert nicht nur für sich selbst, sondern auch für seinen Arbeitgeber. Somit ist es nicht möglich, mal ein Semester hinten dranzuhängen oder das Studium schleifen zu lassen. Mich motiviert das sehr.“
Da Kevin Schulz und seine Mitstudierenden für Tätigkeiten im öffentlichen Dienst ausgebildet werden, sind sie während ihres Studiums als Beamte auf Widerruf beim Land Brandenburg angestellt. Sie erhalten eine Vergütung und weitere Vorteile, wie die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Zuvor gab es ein Auswahlverfahren: „Ich habe mich beim Land quasi wie auf einen Job beworben“, berichtet der Student.
Formale Voraussetzung für die Aufnahme des Bachelorstudiengangs ist die allgemeine Hochschulreife mit einem Notendurchschnitt von 3,0 oder besser. Durch seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement und das Fach Recht im Abitur war Kevin Schulz fachlich gut vorbereitet: „Man braucht keine juristischen oder wirtschaftlichen Vorkenntnisse, aber es macht es natürlich leichter“, findet er. „Man sollte sich für die Themen Recht und Politik interessieren und bereit sein, sich in das juristische Denken einzuarbeiten.“
Nach einem vertiefenden Theoriesemester mit Wahlmodulen wie Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften und weiteren Praktika steht im siebten Semester die Bachelorarbeit an. „Auf welchen Bereich ich mich spezialisieren möchte, weiß ich jetzt noch nicht“, meint Kevin Schulz, der seine Zukunft dennoch fest im Blick hat: „Vielleicht schließe ich noch einen Masterstudiengang an. Ich bin jedenfalls bereit, Verantwortung zu tragen und eine Führungsposition in der Verwaltung zu übernehmen.“
Die Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit listet 36 Studiengänge im Bereich Staats-, Verwaltungswissenschaft, davon jeweils 18 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die meisten grundständigen Studiengänge sind duale Angebote, die in den Bundesländern als interne Beamtenqualifikationen dienen und mit der Laufbahnbefähigung für den allgemeinen gehobenen Dienst abschließen. An einigen Standorten wird zusätzlich der Bachelor of Arts verliehen. Die Masterstudiengänge bereiten auf den höheren Dienst in der öffentlichen Verwaltung vor und werden häufig berufsbegleitend neben der Beamtentätigkeit angeboten.
Stand: 28.11.2024
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