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Anglistik/Amerikanistik: Literatur, Sprache und Politik

Mit Sprachbegeisterung ins Studium: Niklas Kleine (26) studiert im dritten Semester den Masterstudiengang Anglistik/Amerikanistik an der Technischen Universität Chemnitz. Auch den Bachelorstudiengang hat er schon dort absolviert.

„Nach dem Abitur habe ich zunächst angefangen, Sensorik und kognitive Psychologie zu studieren“, erzählt der Student und fügt hinzu: „Dann habe ich aber schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist. Deshalb habe ich mich auf meine Stärken besonnen. Schon in der Schule war ich gut in Englisch und hatte Spaß daran. Ich habe mir den Bachelorstudiengang angeschaut und mich dann dafür entschieden.“ Dass er damit ein solides Fach gegen eine angeblich unsichere Geisteswissenschaft getauscht hat, war für Niklas Kleine kein Problem. „Ich habe mich bewusst dafür entschieden, meinen Interessen zu folgen, und habe es bis heute nicht bereut.“

Der Bachelorstudiengang Anglistik/Amerikanistik ist an der TU Chemnitz ein 1-Fach-Bachelor und wird mit keinem anderen Fach kombiniert. Er teilt sich in drei Bereiche: Literaturwissenschaft, Linguistik und „Social and Cultural Studies“. Dabei gibt es Lehrveranstaltungen sowohl im britischen als auch im amerikanischen Englisch. „Das Studium ist sehr praxisbezogen“, erklärt Niklas Kleine. „Vorlesungen gibt es kaum, sondern eher Seminare und viele Übungen, in denen die Sprache praktisch angewendet wird. So haben wir in Linguistik beispielsweise mit einer phonetischen Tabelle jeden Laut intensiv geübt.“

Literaturwissenschaft, Linguistik und „Social and Cultural Studies“

Zu Beginn des Bachelorstudiums gibt es einen Überblick über literaturwissenschaftliche Geschichte, Theorien und Methoden englischsprachiger Literatur. Danach folgen Lehrveranstaltungen zu einzelnen Autoren oder Werken. Im Bereich der „Social and Cultural Studies“ beschäftigen sich die Studierenden mit der Politik und Geschichte Großbritanniens sowie der USA. In der Linguistik werden die Themen in Seminaren semesterweise vorgestellt.

„Gestartet habe ich mit Pragmatik“, erinnert sich der Masterstudent. „Da hatte ich dann den Moment, in dem ich wusste: Ich studiere das Richtige.“ Die Theorie der Kommunikation, die man unbewusst ständig anwendet, hat Niklas Kleine fasziniert. „Es ging darum, dass es in der Kommunikation unterbewusste Richtlinien gibt, beispielsweise wie viel man redet oder dass man die Wahrheit sagen soll. Diese sind teilweise auch sprach- oder kulturbedingt. Wir wenden sie den ganzen Tag an, ohne es zu reflektieren.“

Sprache im Ausland lernen

Ein Semester hat Niklas Kleine mit Erasmus im Ausland verbracht. Da die TU Chemnitz keine Partneruniversität in einem englischsprachigen Land für seinen Fachbereich hat, ist er auf eigene Faust nach Tampere in Finnland gegangen und hat dort auf Englisch studiert. „Ich habe in Finnland viel gelernt“, berichtet der Student. „Dort gab es sehr gute Lehrkräfte und interessante Lehrveranstaltungen. Meine Sprachkenntnisse haben sich erweitert, schon allein dadurch, dass man dort gezwungen ist, Englisch zu sprechen.“

Für seinen Bachelorabschluss hat Niklas Kleine seinen Schwerpunkt auf „Social and Cultural Studies“ gelegt und sich mit dem veränderten Diskurs über Immigration vor und nach dem Brexit beschäftigt. „Ich konnte mir aussuchen, welcher Bereich mich besonders interessiert“, erzählt er. „In den späteren Semestern gab es dann Kolloquien, in denen wir gelernt haben, wie man eine Bachelorarbeit verfasst. Bisher hatten wir nur Hausarbeiten geschrieben. Durch eine sehr gute Betreuung war das aber gut machbar.“

Viele Berufsmöglichkeiten

Für die Zukunft steht für Niklas Kleine erst einmal die Beendigung des Masterstudiums an. Danach kann er sich mehrere Richtungen vorstellen: „Mir gefällt die Arbeit als Übersetzer sehr. Das habe ich schon im Studium und als Hilfskraft an der Uni oft gemacht. Aber auch eine Tätigkeit in einem Verlag für englischsprachige Bücher oder in der Presse würde mir gefallen.“

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