zum Inhalt

Arbeitsmarktprognosen – Das sagen Personalverantwortliche: „Nachwuchsförderung wird immer wichtiger"

Wie sieht der Einstellungsbedarf in wichtigen Zukunftsbranchen aus? Nach welchen Kriterien werden Nachwuchskräfte ausgewählt? Personaler*innen geben exemplarische Einblicke.

Ein Finger zeigt auf einem Tablet auf die Schrift: Etwas bessere Aussichten.

Kerstin Wagner, Leiterin Recruiting und Employer Branding Deutsche Bahn AG

Foto von Kerstin Wagner. Foto von Kerstin Wagner.

Kerstin Wagner, Leiterin Recruiting und Employer Branding Deutsche Bahn AG

Die Zeichen bei der Deutschen Bahn stehen auf Personalgewinnung. In den nächsten Jahren werden wir pro Jahr bis zu 7.000 Mitarbeiter neu einstellen oder ausbilden – über alle Bereiche hinweg. Wir suchen Absolventen der betriebswirtschaftlichen Studiengänge für die klassischen Bereiche Finanzen, Personal, Einkauf ebenso wie Ingenieure aller Fachrichtungen. Die DB bietet ihnen mit ihrer hochmodernen Technik unterschiedlichste Einstiegsmöglichkeiten. Wie kaum ein anderer stemmt die DB gigantische Bauprojekte: Allein 2011 haben unsere Ingenieure der Neubaustrecke Leipzig-Erfurt-Nürnberg an 25 Tunneln und 35 Brücken gebaut. Wichtig ist uns neben den fachlichen Voraussetzungen, dass Bewerber Leidenschaft mitbringen und wissen, warum sie bei der DB arbeiten wollen. Wir bewegen täglich rund zehn Millionen Menschen in Europa und eine Million Tonnen Güter allein auf der Schiene. Wir wollen zudem Umweltvorreiter werden.

Michael Groß, Leiter Personalmarketing AUDI AG

Foto von Michael Groß Foto von Michael Groß

Michael Groß, Leiter Personalmarketing AUDI AG

Etwa 70 Prozent der Akademiker, die wir einstellen, sind Ingenieure oder haben einen technischen Hintergrund. Gerade für unsere Innovationsfelder Elektromobilität, vernetztes Fahren und Leichtbau suchen wir gezielt Experten. Aber auch Absolventen anderer Studiengänge haben Chancen – egal, ob mit Bachelor- oder Masterabschluss. Audi sucht von den Besten die Richtigen, das heißt, diejenigen, die am besten zu uns passen – und wir zu ihnen. Das Gesamtpaket muss stimmen. Wir legen natürlich Wert auf gute Noten. Aber auch Praxiserfahrung und der berühmte „Blick über den Tellerrand“ sind sehr wichtig, Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil. Durch die demografische Entwicklung werden Nachwuchsförderung und -gewinnung immer wichtiger. Deshalb bauen wir beispielsweise über Praktika, unser „Student-Line Programm“, Abschlussarbeiten oder duale Studienangebote früh eine Beziehung zu jungen Talenten auf. Über die Hälfte der Hochschulabsolventen, die wir einstellen, kennen wir bereits von vorhergehenden Praktika oder Abschlussarbeiten.

Christine Keiner, Director Diversity Recruiting, SAP AG

Foto von Christine Keiner Foto von Christine Keiner

Christine Keiner, Director Diversity Recruiting, SAP AG

SAP ist ständig interessiert an talentierten Nachwuchskräften. Dabei bieten wir nicht nur Stellen in der IT oder Entwicklung, sondern unter anderem auch in Marketing, Finanzwesen, Human Ressources oder Administration. Aktuell suchen wir verstärkt nach sehr spezifischen und raren Qualifikationen, insbesondere User Interface Designer, also Designer, die sich auf die Gestaltung von Nutzeroberflächen spezialisiert haben. Auch kreative Köpfe rund um unsere innovativen Lösungen wie SAP HANA, unserer neuen Datenbanktechnologie, sowie für mobile Anwendungen werden gebraucht. Diese Qualifikationen werden auch in Zukunft für uns sehr wichtig sein. Neben einem guten schulischen und universitären Abschluss sind individuelle Kompetenzen wichtig. Ein hervorragend ausgebildeter Informatiker, der nicht im Team arbeiten kann, nutzt unserem Unternehmen wenig. Erstklassige Bewerber zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass sie schon während ihres Studiums erste Berufserfahrung durch Praktika, insbesondere im Ausland, gesammelt haben. Weiterhin legen wir Wert auf Eigeninitiative und außeruniversitäres Engagement. Auch interkulturelles Verständnis ist für SAP als globales Unternehmen wesentlich, ebenso wie die Bereitschaft, ständig dazuzulernen.