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Berufeinstiegsprogramme - Steckbriefe: „Praktisches Know-how und Berufserfahrung“

Volontariat, Rechtsreferendariat und Lehramtsreferendariat: Drei Berufseinsteiger*innen berichten aus der Praxis.

Junger Mann erklärt einer Schülerin etwas.

Volontariat als Berufseinstieg

Célin Röser Célin Röser

Célin Röser

Name: Célin Röser
Alter: 25
Berufseinstiegsprogramm: Volontariat in der Digitalredaktion Women, People & Family im Verlag Gruner + Jahr in Hamburg
Dauer: 2 Jahre
Zugang (Studienfach/-fächer): Medienkommunikation B.A.

abi» Wie läuft dein Berufseinstiegsprogramm ab?

Célin Röser: Als Volontärin in unserer Digitalredaktion berichte ich über spannende Themen auf GALA.de, BRIGITTE.de und ELTERN.de. Der zentrale Unterschied zu meinen Kolleginnen und Kollegen ist, dass ich alle drei Monate das Ressort wechseln darf. So bin ich mal im News-Bereich und schreibe über aktuelle Themen, mal im Mode- und Beauty-Team und spüre die neuesten Trends auf oder ich bin im Video-Ressort und produziere Online-Clips. Bei sechs verschiedenen Stationen wird es jedenfalls nie langweilig!

Teil des Volontariats ist auch ein einmonatiger Intensivkurs an der Henri-Nannen-Schule sowie eine zweimonatige Hospitanz in einer anderen Abteilung des Verlags oder in einem anderen Medienunternehmen. Ich war zum Beispiel bei dem regionalen Nachrichtenmagazin „RTL Nord“ und habe ein bisschen Fernsehluft schnuppern dürfen.

abi» Warum findest du gut, dass es das Volontariat gibt?

Célin Röser: Nach dem Studium war ich größtenteils mit theoretischem Wissen ausgestattet. Doch im Berufsleben zählen vor allem auch praktisches Know-how und Berufserfahrung – und dafür eignet sich das Volontariat perfekt. Das Beste dabei: Da ich ständig in neuen Teams und Ressorts arbeiten darf, habe ich nach den zwei Jahren ein 360-Grad-Wissen über die journalistischen Abläufe, Arbeitsweisen und Techniken in einer Online-Redaktion. Das erleichtert den Einstieg ins Berufsleben enorm.

abi» Wie machst du danach weiter?

Célin Röser: Nach meinem Volontariat möchte ich gerne als Online-Redakteurin arbeiten und weiterhin über bewegende Themen, spannende Menschen und wichtige Neuigkeiten berichten.

Rechtsreferendariat als Berufseinstieg

Sarah Jahns Sarah Jahns

Sarah Jahns

Name: Sarah Jahns
Alter: 28
Berufseinstiegsprogramm: Rechtsreferendariat in Sachsen
Dauer: 24 Monate

abi» Wie läuft dein Berufseinstiegsprogramm ab?

Sarah Jahns: Das Rechtsreferendariat in Sachsen dauert insgesamt zwei Jahre und ist in fünf Stationen eingeteilt: fünf Monate bei einem Zivilgericht, drei Monate bei einem Strafgericht oder einer Staatsanwaltschaft, vier Monate bei der öffentlichen Verwaltung, einem Verwaltungsgericht, einem Sozialgericht oder einem Finanzgericht, neun Monate bei einem Rechtsanwalt und eine Wahlstation mit drei Monaten. Der Vorbereitungsdienst endet mit dem Abschluss der zweiten juristischen Staatsprüfung.

abi» Warum findest du gut, dass es das Rechtsreferendariat gibt?

Sarah Jahns: Das Referendariat ist erforderlich, um die nötigen prozessualen Kenntnisse und Techniken zu erlangen, um das im Studium Erlernte praxistauglich umsetzen und hinterher als Rechtsanwalt, Richter oder Staatsanwalt gut arbeiten zu können. Daher finde ich es gut, dass es nach dem Studium der Rechtswissenschaft noch einen Vorbereitungsdienst gibt.

abi» Wie machst du danach weiter?

Sarah Jahns: Für mich steht fest, dass ich zunächst als Rechtsanwältin arbeiten möchte. Zum einen gefällt mir an der Arbeit als Rechtsanwältin, dass ich anderen Menschen und auch Unternehmen helfen kann, deren Recht durchzusetzen – auch vor Gericht. Zum anderen gibt es mir die Möglichkeit, kreativ zu werden, wenn es darum geht, wie Recht am besten gestaltet werden kann. Da ich eine Teamplayerin bin, möchte ich mich nicht selbstständig machen, sondern mich in einer Rechtsanwaltskanzlei bewerben und von erfahrenen Kollegen weiter lernen.

Lehramtsreferendariat als Berufseinstieg

Marius Müller Marius Müller

Marius Müller

Name: Marius Müller
Alter: 31
Berufseinstiegsprogramm: Lehramtsreferendariat in Schleswig-Holstein
Dauer: 1,5 Jahre (3 Semester)
Zugang (Studienfach/-fächer): Biologie / Geographie

abi» Wie läuft dein Berufseinstiegsprogramm ab?

Marius Müller: Das Lehramtsreferendariat erfolgt nach dem Studium. Man bewirbt sich beim zuständigen Bundesland um einen Referendariatsplatz. Je nach Abschlussnote des Masters, Wartemonaten, Anzahl der Monate, die man bereits als Vertretungslehrer in dem Beruf gearbeitet hat, und der studierten Fächer bekommt man dann einen Platz. Ich mache mein Referendariat an der Gemeinschaftsschule Nortorf in Schleswig-Holstein. Während des Referendariats bekomme ich in jedem der drei Semester in meinen Fächern –Biologie, Geographie und Pädagogik – einen Unterrichtsbesuch. Dafür muss eine sehr ausführliche Ausarbeitung für diese Stunde geschrieben werden. Dort wird jede Entscheidung während der geplanten Stunde didaktisch und pädagogisch begründet.

abi» Warum findest du gut, dass es das Lehramtsreferendariat gibt?

Marius Müller: Gut finde ich, dass das Referendariat äußerst praxisnah abläuft. Also ganz anders als im Studium. Man bekommt für jedes Fach eine Lehrkraft aus dem Kollegium der Schule als Mentor*in. Somit hat man immer Ansprechpartner*innen für jedes Problem. Schlecht finde ich die Länge der Ausbildung insgesamt. Mindestens fünf Jahre Studium plus eventuelles Warten auf einen Platz und dann noch drei Semester Ausbildung –das sind mindestens sechseinhalb Jahre ohne wirklich viel Einkommen oder Perspektive für danach. 

abi» Wie machst du danach weiter?

Marius Müller: Ich hoffe, dass ich an der Schule bleibe, an der ich gerade mein Referendariat mache, denn das Kollegium ist einfach super. Nach dem Abschluss habe ich auf jeden Fall geplant, mit einem weiteren Lehrgang Informatik als drittes Fach in mein Repertoire aufzunehmen.