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Deutschland bietet beruflich viele Möglichkeiten für internationale Fachkräfte – insbesondere in Pflege, IT, Handwerk und Technik. Doch wie gelingt der Weg in den deutschen Arbeitsmarkt? Die Bundesagentur für Arbeit und ihre Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) bieten gezielte Unterstützung, um den Einstieg zu erleichtern.
Die ZAV begleitet internationale Fachkräfte auf ihrem Weg nach Deutschland. „Unsere Arbeit hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert“, sagt Dr. Marcel Schmutzler, Pressesprecher der ZAV. Während anfangs vor allem Pflegekräfte vermittelt wurden, sind es heute auch Fachkräfte aus technischen Berufen, dem Handwerk und der IT-Branche.
Wie vielseitig der Berufseinstieg in Deutschland sein kann, zeigen die Geschichten von Fatemeh Raeika Vahedi und Diego Lopez. Erstere zog aus dem Iran nach Hamburg, um dort als Pflegefachkraft zu arbeiten. Der ursprünglich aus Mexiko stammende Softwareingenieur Diego Lopez hat in Bayern eine neue Heimat gefunden. Die ZAV unterstützt Pflegefachleute wie Fatemeh Raeika Vahedi beispielsweise bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse und berät IT-Fachkräfte oder andere Hochqualifizierte zu Vermittlungsprogrammen und den Möglichkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
Neben der direkten Vermittlung bietet die ZAV eine umfassende Beratung zu Fragen der Berufsanerkennung, des Visumverfahrens und der Sprachförderung. „Wir beraten Interessierte bereits im Herkunftsland, um ihnen den Einstieg zu erleichtern“, erklärt Dr. Marcel Schmutzler. 2024 gab es rund 350.000 Beratungskontakte, hinzu kam die Vermittlung von 4.200 Fachkräften, davon 1.850 in der Pflege. Auch die Vermittlung von Auszubildenden gewinnt an Bedeutung, da immer mehr Unternehmen Nachwuchskräfte aus dem Ausland suchen. Der Erfolg spricht für sich: Viele Interessierte haben ihren Traumjob in Deutschland gefunden und berichten gern von ihren Erfahrungen.
Viele denken primär an Metropolen wie Berlin oder München; dabei gibt es auch in ländlichen Regionen zahlreiche Beschäftigungsoptionen.
Dr. Marcel Schmutzler, Pressesprecher der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)
Der Berufseinstieg in Deutschland ist vor allem am Anfang mit Herausforderungen verbunden. Insbesondere die Anerkennung ausländischer Abschlüsse und das Visumverfahren sind zentrale Themen. Je nach Herkunftsland kann der Prozess zwischen drei Monaten und einem Jahr dauern. In reglementierten Berufen wie Arzt/Ärztin kann es allerdings auch bis zu drei Jahre dauern, bis eine vollständige Anerkennung vorliegt.
Sprachliche Barrieren spielen ebenfalls eine Rolle. „Deutsch wird in vielen Ländern nicht als erste oder zweite Fremdsprache unterrichtet, was den Einstieg erschwert“, erklärt Dr. Marcel Schmutzler. Um sprachliche Barrieren zu überwinden, stehen internationalen Fachkräften in Deutschland verschiedene Angebote zur Verfügung. Integrationskurse, koordiniert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), vermitteln Deutschkenntnisse bis zum Niveau B1. Das ist für die berufliche Integration oft Mindestvoraussetzung.
Zudem wissen viele Fachkräfte zu wenig über die Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland. „Viele denken primär an Metropolen wie Berlin oder München; dabei gibt es auch in ländlichen Regionen zahlreiche Beschäftigungsoptionen“, betont er.
Um Fachkräfte besser zu unterstützen, wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes erleichtert die Anerkennung von Berufserfahrung und ermöglicht es Fachkräften, auch in verwandten Berufen zu arbeiten.
Ein zentrales Programm ist Triple Win, das in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Pflegekräfte aus Ländern mit Fachkräfteüberschuss nach Deutschland vermittelt. Die Teilnehmenden werden bereits in ihrem Heimatland sprachlich auf das Niveau B1 vorbereitet. „Gezielte Sprachförderung ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Integration“, betont Dr. Marcel Schmutzler. Mancherorts in Deutschland werden Sprachkurse deshalb finanziell gefördert.
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend für einen erfolgreichen Start. Dabei hilft auch die Checkliste. Wer nach Deutschland kommen möchte, sollte sich frühzeitig über Anforderungen, Berufsperspektiven und die Anerkennung der eigenen Abschlüsse informieren. Dr. Marcel Schmutzler empfiehlt, Beratungsangebote zu nutzen und sich nicht nur auf Großstädte zu konzentrieren.
Beim sozialen Anschluss helfen oft auch Arbeitgeber. Neben der beruflichen ist die soziale Integration entscheidend. Viele Arbeitgeber unterstützen bei Behördengängen, der Wohnungssuche oder bieten Freizeitangebote für ihre Beschäftigten an – und tragen so dazu bei, dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig bleiben. „Wer keinen Anschluss findet, verlässt Deutschland oft wieder“, sagt Dr. Marcel Schmutzler. Ein stabiles soziales Umfeld sei für den langfristigen Erfolg internationaler Fachkräfte ebenso wichtig wie berufliche Perspektiven.
Anlaufstelle der Bundesagentur für Arbeit für internationale Fachkräfte mit Beratung zu Einreise, Arbeit und Ausbildung in Deutschland
Das BAMF koordiniert bundesweit die Förderung der Integration.
Offizielles Informationsportal der Bundesregierung für internationale Fachkräfte mit Details zu Visa, Jobsuche und Anerkennung von Abschlüssen
Kooperationsprogramm der Bundesagentur für Arbeit und der GIZ zur Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland
Die Plattform hilft bei der Suche nach Doktorandenstellen, Forschungsjobs oder Fördermöglichkeiten in Deutschland.
Das Auswärtige Amt bietet Interessierten aus Drittstaaten Informationen und die Möglichkeit, sich direkt online für die Chancenkarte zu bewerben.
Das Auswärtige Amt bietet eine Übersicht über die wichtigsten Fragen.
www.auswaertiges-amt.de/de/service/fragenkatalog-node/10-itspezialist-606332
Unterstützung bei der Berufswahl, Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Qualifizierungsmöglichkeiten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
Das Portal des Goethe-Instituts bietet zahlreiche Informationen in vielen Sprachen für Interessierte.
Die regionalen Industrie- und Handelskammern beraten internationale Fachkräfte.
Stand: 05.05.2025
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