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Frank Mengert ist Krefelder aus Überzeugung und will in seiner Heimatstadt etwas bewegen. Deshalb arbeitet der 32-Jährige in der Kommunalverwaltung. „Wir halten die Stadt am Laufen“, sagt er.
Schreibtischroutine ist nicht sein Alltag. „Im mittleren Dienst prägt der direkte Kontakt mit den Kundinnen und Kunden unsere Arbeit“, betont Frank Mengert. Seit 2013 ist er Beamter für Allgemeine Innere Verwaltung bei der Stadt Krefeld und bearbeitete dort zunächst viele Jahre Anträge für Bildungspakete. Diese Leistungen sollen Familien zugute kommen, die sich beispielsweise keine Ausflüge, Freizeitaktivitäten oder Schulbedarf leisten können. „Unser Ziel ist es damals wie heute, dass möglichst viele Kinder diese Angebote nutzen. Entsprechend habe ich die Eltern beim Ausfüllen der Anträge begleitet und beraten“, erläutert der 32-Jährige. Als 2015 viele Familien aus Syrien Bildungspakete beantragten, musste zusätzlich die Sprachbarriere überwunden werden. „Das war eine echte Dienstleistung“, so Frank Mengert.
Im mittleren Dienst prägt der direkte Kontakt mit den Kundinnen und Kunden unsere Arbeit.
Frank Mengert
Verantwortung hatte Frank Mengert nicht nur gegenüber seinen Kundinnen und Kunden, sondern auch gegenüber der Stadt. „Die Anträge mussten sorgfältig geprüft werden. Schließlich kommen Steuergelder zum Einsatz“, betont er. Bei ihren Entscheidungen haben die Beamtinnen und Beamten im mittleren Dienst einen eigenen Ermessensspielraum. Das heißt, sie schätzen die Situation ein und entscheiden in einem gewissen Rahmen selbst über die Zuwendungen. „Den Ermessensspielraum muss man mit Verantwortung wahrnehmen und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger nutzen“, sagt Frank Mengert.
Alle Daten, die er von ihnen erhalten hatte, trug er präzise in ein Softwaresystem ein, mit dem Zahlungen der Stadtkasse freigegeben werden. Bis zu einer bestimmten Höhe durfte er eigenverantwortlich entscheiden. Bei größeren Summen galt das Vier-Augen-Prinzip mit der oder dem Vorgesetzten.
Für die einzelnen Vorgänge musste der Beamte Akten anlegen und eine saubere Dokumentation führen. Beides erfolgt heute zunehmend digital. Im Zentrum stand aber die Kommunikation. „Wer im mittleren Dienst arbeitet, sollte unbedingt Kontaktfreude mitbringen und Spaß am Austausch mit anderen Menschen haben“, erklärt Frank Mengert. Schon während seiner zweijährigen Ausbildung, die er 2013 am Studieninstitut Niederrhein abschloss, waren Kommunikation ebenso wie Konfliktmanagement wichtige Themen. Regelmäßig nimmt er auch heute an entsprechenden Weiterbildungen teil.
Die Ausbildung für den mittleren Dienst heißt auch Vorbereitungsdienst und schließt nach maximal zweieinhalb Jahren mit der sogenannten Laufbahnprüfung ab. Dauer, Inhalte und Ablauf regelt jedes Bundesland beziehungsweise der Bund selbst. Frank Mengert zum Beispiel hat sich während seiner Ausbildung unter anderem mit Finanzen und Organisation befasst. Der Schwerpunkt liegt aber im Rechtsbereich mit Themen wie Sozial-, Staats- und Verwaltungsrecht. Auf die Verwaltungspraxis hat ihn das gut vorbereitet. „Entscheidend ist das Verständnis für den gesetzlichen Rahmen und dafür, wie das System funktioniert“, erklärt er. In den Praxiseinsätzen der Ausbildung an zwei bis drei Wochentagen konnte er die Theorie einsetzen und sich mit den Arbeitsprozessen vertraut machen. „Die unterscheiden sich von Fachbereich zu Fachbereich stark, ebenso wie die Software, die zum Einsatz kommt“, schildert Frank Mengert.
Einer der Vorteile im mittleren Dienst ist aus seiner Sicht die Flexibilität. „Nach der Ausbildung ist man Generalist und kann mit sozialen Themen ebenso arbeiten wie in der Stadtkämmerei." Diese Vielfalt an Optionen habe man seiner Meinung nach sonst kaum im Berufsleben. Beim Wechsel in einen neuen Fachbereich ist Einarbeitung gefragt. Die findet direkt im Team statt. Er selbst wechselte 2019 für ein Jahr in den Fachbereich Ordnung – in die Bußgeldstelle – und fand sich schnell zurecht.
Aktuell steht Frank Mengert vor einer neuen beruflichen Herausforderung: 2020 begann er ein duales Studium für den gehobenen Dienst mit dem Abschluss Bachelor of Laws. Für ihn ist jedoch der mittlere Dienst der ideale Einstieg in die Verwaltungslaufbahn. „Ich werde dauerhaft von den Erfahrungen profitieren, die ich in der konkreten Arbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern gesammelt habe. Das gibt mir auch Glaubwürdigkeit bei den Mitarbeitenden.“ Die Menschen in Krefeld will Frank Mengert im gehobenen Dienst weiterhin fest im Blick behalten. Sein Ziel ist es, in Stabsaufgaben an IT-Strukturen und der Digitalisierung zu arbeiten und so die Stadtverwaltung weiter voranzubringen.
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Beam(er/in) – Allg. Innere Verwaltung (mittl. Dienst)
www.berufenet.arbeitsagentur.de
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
In der Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland suchen.
Infos zu Ausbildungsberufen und Ausbildungsplätzen in der öffentlichen Verwaltung
Stand: 20.10.2022
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