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Beton- und Stahlbetonbauer: Für sportliche Typen mit Verständnis für Technik

Eigentlich wollte Nikolas Pietryga (21) Bauzeichner werden. Nun hat er sich stattdessen für eine Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer bei der Firma Heckmann Bau entschieden. Die Arbeit draußen liegt ihm mehr.

Ein Bauarbeiter mit einer Warnweste steht auf einer Baustelle und schaut sich eine Stahlbetonkonstruktion an. Man sieht ihn nur von hinten.

Ob Mehrfamilienhäuser, Bürogebäude oder Hallen – für die Firma Heckmann Bau im westfälischen Hamm ist Nikolas Pietryga auf ganz unterschiedlichen Baustellen unterwegs. Derzeit arbeitet er mit an mehreren Wohnkomplexen, die nebeneinanderstehen werden. „Nachdem die Baugrube fertig ist, müssen wir als Erstes eine sogenannte Sauberkeitsschicht bauen, also eine dünne Betonschicht, auf der das Fundament und die Bodenplatte entstehen wird“, erklärt er. Anschließend wird die Außenschalung angebracht, damit die notwendige Bewehrung verlegt und die Bodenplatte betoniert werden kann.

Bewehrungen sind Verstärkungen für Betonbauteile aus Stahl. Meist werden sie von Firmen in Form von Bügeln auf die Baustelle geliefert und Nikolas Pietryga muss sie gemeinsam mit seinen Kollegen per Hand zusammenknüpfen. Wenn der Beton für die Bodenplatte nach einigen Tagen ausgehärtet ist, wird die Verschalung entfernt – und es geht weiter mit dem Bau der Wände. „Betonwände werden vor Ort als Ortbetonwand gegossen, sogenannte Filigranwände werden als Fertigteile geliefert und müssen noch betoniert und eventuell bewehrt werden“, erklärt der 21-Jährige.

  • Porträt von Nikolaus P.

    Es ist wichtig, ein Verständnis für Mathematik und Technik zu haben.

    Nikolas Pietryga, Beton- und Stahlbetonbauer

Auf der Baustelle statt im Büro

Nikolas Pietryga verbringt jeden Tag auf der Baustelle. Er hat seine Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer gerade abgeschlossen. Während seiner dreijährigen Ausbildung hatte er auch immer wieder zwei- bis fünfwöchigen Blockunterricht in der Berufsschule. Draußen zu sein, ist allerdings das, was ihm besonders gefällt. Genau deshalb hat er sich diesen Beruf ausgesucht. Zuvor hatte er eine Ausbildung zum Bauzeichner angefangen. Während des Praktikums auf einer Baustelle wurde ihm allerdings klar, dass er nicht im Büro arbeiten möchte.

Im Winter muss er morgens gegen 7 Uhr zunächst viele Strahler einschalten, um überhaupt in der Dunkelheit arbeiten zu können. Frost und Regen erschweren die Arbeit zusätzlich. „Wenn das Eisen eingefroren ist, ist es zum Beispiel schwieriger, die Bewehrungen zusammenzuziehen. Und bei starkem Regen kann auch nicht betoniert werden, weil die Feuchtigkeit sich auf das Material auswirkt“, erzählt der junge Mann, für den all das eine willkommene Herausforderung ist. Dazu kommt, dass Eis und Nässe die Rutschgefahr auf der Baustelle erhöhen. Im schlimmsten Fall legt das Team eine Pause ein oder geht früher in den Feierabend. Im Sommer gilt das Gleiche: Wenn es zu warm ist, trocknet der Beton zu schnell und bekommt Risse. Die Bauarbeiterinnen und -arbeiter selbst müssen bei Hitze natürlich darauf achten, sich vor einem Sonnenstich zu schützen.

Kombi aus körperlicher und geistiger Arbeit

Im Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers ist Körpereinsatz gefragt. „Wenn man zum Beispiel Schalungsträger, eine Art Balken, für eine Deckenschalung aufstellen muss, die zwischen 1,80 und 3,90 Meter lang sind, braucht man schon eine gewisse Kraft. Sportliche Menschen haben es in diesem Beruf also leichter“, glaubt Nikolas Pietryga. Schwere Eisenstangen oder Ähnliches müsse man aber natürlich nicht über die Baustelle tragen, dafür gibt es Hilfsmittel wie Kräne.

Beton- und Stahlbetonbauer brauchen aber auch „Köpfchen“, findet Nikolas Pietryga: „Es ist wichtig, ein Verständnis für Mathematik und Technik zu haben.“ Genau diese Kombination aus körperlicher und geistiger Arbeit mag Nikolas Pietryga. Pläne für die Zukunft hat er auch schon: Er möchte eine Weiterbildung zum Vorarbeiter oder Polier machen – oder den Meister.

So kann ein Arbeitstag aussehen >>

Video: Beton- und Stahlbetonbauer/in

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Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Beton- und Stahlbetonbauer/in)
www.arbeitsagentur/berufenet

Berufe.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv

Berufsstart Bau

www.soka-bau.de

Bauberufe.net

www.bauberufe.net

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V.

www.zdb.de