Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung:
Die Gesellschaft in Zahlen
Celine Bohnen (23) macht eine Ausbildung zur Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden. Dabei lernt sie unter anderem, gesellschaftlich relevanten Fragen mit mathematischen Methoden auf den Grund zu gehen.
Celine Bohnen hat genau den Ausbildungsplatz den sie sich wünscht. „Ich darf beim Statistischen Bundesamt eine Ausbildung zur Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung absolvieren“, sagt sie stolz. Schon in der Schule hat sie sich für Mathematik und Sozialkunde interessiert. Beides zu verbinden und gesellschaftlich relevante Fragen mit mathematischen Methoden und Verfahren zu analysieren, war der Grund, sich nach dem Abi für die Ausbildung zu bewerben. Studieren wollte sie ganz bewusst nicht. „Eine Ausbildung bietet mir den Vorteil, theoretisch erlangtes Wissen zeitnah praktisch anwenden zu können“, sagt die 23-Jährige, die zwischen Schule und Ausbildung ein Auslandspraktikum und ein Freiwilliges Sozialen Jahr (FSJ) absolvierte
Celine Bohnen
Foto: privat
Im Statistischen Bundesamt liegt der Schwerpunkt der Ausbildung auf der Sozialforschung. Mittlerweile hat Celine Bohnen das zweite Ausbildungsjahr erreicht und schon einige Erfahrungen gesammelt. „Ich bekomme einen Einblick in die Planung, Organisation und Steuerung von verschiedenen Sozialforschungsprojekten“, erklärt sie. Dabei darf sie am gesamten Prozess mitwirken: von der grundlegenden Datenrecherche über die Gestaltung von Fragebögen und die Analyse der Ergebnisse bis zur Präsentationsvorbereitung. „Dies alles erledige ich vor allem am PC“, fasst die Auszubildende zusammen.
Mitte 2020 hat sie zum Beispiel bei einer Studie zu Geflüchteten aus Syrien und Eritrea mitgewirkt – ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, das zum Statistischen Bundesamt gehört, und des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). „Es gab relativ wenige Erkenntnisse zu transnationalen Familien im Fluchtkontext“, erklärt Celine Bohnen. „Wir haben Menschen mit syrischer oder eritreischer Staatsbürgerschaft befragt, die zwischen 18 und 45 Jahren alt und in den vergangenen sieben Jahren aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflüchtet sind“, erläutert sie.
Bevor die Befragung losging, galt es, einen standardisierten Fragebogen zu erarbeiten und vorab zu testen. „Nach der Erhebung haben wir dann geprüft, ob die Daten inhaltlich Sinn ergeben, bevor wir uns daran machen, Schlüsse mittels statistischer Analysen zu ziehen“, erklärt sie. Ergebnisse liegen noch nicht vor, die Auswertung dauert noch an.
Um bei Studien wie dieser mitwirken zu können, braucht die Auszubildende viel theoretisches Fachwissen. Klar, dass ihr das am Anfang fehlte. „Zu Beginn der Ausbildung waren oft Inhalte gefragt, die erst später in der Berufsschule dran kamen“, erinnert sie sich. Das Zusammenspiel zwischen Theorie und Praxis klappt mittlerweile aber sehr gut. „Zum Glück hatte ich immer hilfsbereite und geduldige Ausbildende an meiner Seite. Sie haben mir alles erklärt, was ich für meine jeweilige Aufgabe wissen musste.“ Als die entsprechenden Inhalte in der Berufsschule dran waren, konnte sie an diese wertvollen praktischen Erfahrungen anknüpfen und die Theorie besser verstehen, sagt sie – etwa in den Fächern Markt- und Sozialforschung, Wirtschafts- und Sozialkunde sowie Statistik. Auch Deutsch und Englisch stehen auf dem Stundenplan. „Wenn man erst einmal mit Geduld den Einstieg gemeistert hat, gehen Theorie in der Berufsschule und Praxis im Unternehmen sehr gut Hand in Hand.“
Der nächste große berufliche Meilenstein für Celine Bohnen ist die Abschlussprüfung. Mit Beginn des dritten und letzten Ausbildungsjahres wird sie anfangen, sich darauf systematisch vorzubereiten. Bis dahin wird sie weitere Abteilungen im Statistischen Bundesamt kennen lernen, die sich dadurch unterscheiden, dass sie verschiedene gesellschaftliche Themenfelder abdecken. Abteilung F etwa befasst sich mit Untersuchungen rund um die Bevölkerung, Abteilung G mit Landwirtschaft, Umwelt und Außenhandel. Darauf freut sich Celine Bohnen schon, genauso wie auf ihre berufliche Zukunft. „Wir haben gute Übernahmechancen im Statistischen Bundesamt mit langfristiger Perspektive.“
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