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Als angehende Fachberaterin für Integrierte Systeme begeistert sich Ellen Lucy Wassenhoven (21) nicht nur für Bits und Bytes, sie lernt auch, wie sie ihr Fachwissen weitergeben kann.
Es dauerte nur wenige Minuten, dann ploppte auf dem Monitor vorne im Besprechungsraum die Startseite eines Handys auf. Das Handy gehörte einer Teilnehmerin, die am Girls‘Day des BWI (IT-Systemhaus und IT-Dienstleister der Bundeswehr) teilnahm und mehr über IT-Berufe wissen wollte. „Uns wurde mal eben vorgeführt, wie erschreckend einfach es ist, ein Handy zu hacken“, erzählt Ellen Lucy Wassenhoven, die ebenfalls den Girls‘Day beim BWI nutzte, um IT-Berufe kennenzulernen.
Nicht nur dieser kleine Showeffekt beeindruckte die 21-Jährige. Auch die Tour durch den digitalen Showroom, in dem in unterschiedlichen Themenbereichen Innovations- und Digitalisierungsprojekte zu sehen sind, welche BWI und Bundeswehr gemeinsam testen oder bereits realisiert haben, überzeugte sie.
In der Praxis ist vor allem analytisches, systematisches Vorgehen gefragt.
Ellen Lucy Wassenhoven
Das BWI unterhält eigene Rechenzentren, stellt die Unternehmenssoftware SAP für über 55.000 Nutzerinnen und Nutzer bereit, betreut 1,15 Millionen IT-Systeme und rund 250.000 Telefone. Aufgabe des BWI ist es, die Digitalisierung von Bundeswehr und Bund voranzutreiben: „Der Betrieb eines so komplexen IT-Systems bringt natürlich ein breites Aufgabenspektrum mit vielen Spezialisierungen mit sich“, erzählt Ellen Lucy Wassenhoven, die aktuell in der Abteilung ‚Shared Service Delivery‘ mit dem thematischen Schwerpunkt ‚Windows Server Operations‘ arbeitet: „Wir installieren die Software, vergrößern zum Beispiel Festplatten von Servern oder löschen sie, kümmern uns um Back-ups, setzen Windows-Passwörter zurück, richten Firewalls ein, erstellen Fileserver, die definieren, wer worauf zugreifen kann.“
Für die 21-Jährige ist IT gleichbedeutend mit Zukunft und sie hat sich ganz bewusst für eine Ausbildung in diesem Bereich entschieden: „Informatik war in der Schule eines meiner stärksten Fächer, daher habe ich mich in dem Bereich nach einer Ausbildung umgeschaut“, sagt sie. Skeptisch war sie lediglich, weil sie gleichzeitig auf der Suche nach einem Beruf war, in dem sie viel mit Menschen zu tun hat. „Erklären, reden, einfach viel kommunizieren – das gefällt mir“, erzählt die Auszubildende. Beim BWI hat sie dann die Ausbildung zur Fachberaterin für Integrierte Systeme gefunden. Eine doppelt qualifizierende Ausbildung, welche die duale Ausbildung zur Fachinformatikerin in der Fachrichtung Systemintegration mit einer Spezialisierung zur Fachberaterin kombiniert. Voraussetzung für diese Ausbildung ist die Hochschulreife.
In der Ausbildung zur Fachinformatikerin lernt sie erst einmal Grundlegendes: Wie ist ein PC aufgebaut, welche einzelnen Komponenten gibt es, wie werden Informationen von A nach B verschickt, wie plane und realisiere ich ein IT-Projekt? „In der Praxis ist vor allem analytisches, systematisches Vorgehen gefragt“, erzählt die Auszubildende weiter. Normalerweise ist Englisch ein weiterer wichtiger Bestandteil. „In der IT-Welt sind allein schon die meisten Fachbegriffe auf Englisch, für Kundengespräche brauche ich das aber nicht.“
Auch kaufmännische Themen stehen auf dem Plan: Sie lernt etwa, wie man eine Rechnung schreibt oder eine Kostenvergleichsrechnung erstellt. Schließlich muss sie Kundinnen und Kunden beraten können, welches System für den jeweiligen Bedarf am besten geeignet ist. Bei der Spezialisierung zur Fachberaterin hingegen liegt der Fokus auf Kommunikation, von der Gesprächsführung bis hin zur Methodik: „Wir befassen uns etwa mit der Scrum-Methode, mit der komplexe Projekte angegangen werden können.“
Da sie sich für eine doppelt qualifizierende Ausbildung entschieden hat, muss die 21-Jährige mehr Lernstoff in kürzerer Zeit bewältigen. Die duale Ausbildung zur Fachinformatikerin der Fachrichtung Systemintegration dauert drei Jahre, wobei es sechs Unterrichtsblöcke gibt, dazwischen jeweils zwei bis vier Praxismonate. Für die Ausbildung zur Fachberaterin für Integrierte Systeme sind ebenfalls drei Jahre vorgesehen, allerdings nur fünf Theorieblöcke.
Mittlerweile ist Ellen Lucy Wassenhoven im dritten Ausbildungsjahr und kommt mit dem Lernstoff gut zurecht. Die Theorie wird an der Berufsschule des Siemens Energy Ausbildungszentrums in Paderborn vermittelt. Mit dem (Doppel-)Abschluss in der Tasche wird sie in die Abteilung für Standardisierung wechseln. Dort hatte sie während ihrer Ausbildung ein Praktikum absolviert und sich dort sehr wohlgefühlt: „Dann werde ich mich damit befassen, wie wir Prozesse durch Standardisierungen effizierter und schneller machen können.“
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Stand: 19.06.2023
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