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Kim-Eileen Lapatke ist voller Ideen. Ständig fallen der 27-jährigen Veranstaltungskauffrau neue Projekte und Aktionen ein. Mit ihrer Weiterbildung zur Kulturmanagerin verfeinerte sie ihre Skills weiter, damit ihre Ideen Wirklichkeit werden.
Mit einem Studium wurde Kim-Eileen Lapatke nicht glücklich. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für das Studienfach Literatur, Kultur und Medien an der Universität Siegen, brach jedoch nach zwei Semestern wieder ab. „Ich musste einfach etwas Praktisches machen“, erklärt sie. Sie entschied sich für eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau und arbeitete anschließend zwei Jahre im Kulturbereich.
Der Wunsch, sich weiterzuentwickeln, mehr zu lernen, blieb jedoch. „Ich wollte mich in der Kölner Kulturszene weiter vernetzen, noch besser Fuß fassen und vor allem meine Werkzeuge schärfen“, erklärt sie. Auf die Weiterbildung zur Kulturmanagerin beim Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung (KIK – Das Kulturgetriebe) machte ihre Mitbewohnerin sie aufmerksam. „Für mich war es vollkommen neu, zu wissen, dass es dafür eine Weiterbildung gibt. Bis dahin dachte ich, es wäre einfach Learning by doing.“
Ich traue mich jetzt, Förderanträge zu stellen. Und diese werden sogar bewilligt! Ich hätte früher nie gedacht, dass man seine eigenen Ideen tatsächlich von der Stadt fördern lassen kann.
Kim-Eileen Lapatke
Die Bewerbung war unkompliziert, ein Auswahlverfahren gab es nicht. „Man sollte lediglich schwerpunktmäßig ein Interesse an Kunst und Kultur haben“, sagt Kim-Eileen Lapatke. Über einen Zeitraum von einem Dreivierteljahr nahm sie einmal monatlich an Wochenendseminaren teil und besuchte eine fünftägige Bildungswoche; dabei wurden alle wichtigen Bereiche für Kulturschaffende intensiv behandelt. Die Kosten für den zertifizierten Lehrgang beliefen sich auf knapp 2.000 Euro, die Kim-Eileen Lapatke aus eigener Tasche finanzierte. 500 Euro davon übernahm das Land Nordrhein-Westfalen, bei dem sie einen Bildungsgutschein für die Weiterbildung beantragte. Eine Investition, die sich für die 27-Jährige definitiv gelohnt hat: „Wir haben uns mit Marketing, PR- und Öffentlichkeitsarbeit auseinandergesetzt, mit rechtlichen Grundlagen, beispielsweise zur Vereinsgründung, wir hatten Design-Thinkings und Business-Planung“, zählt sie auf. „Hilfreich war die Veranstaltung zu Gründungshilfen für alle, die sich selbstständig machen wollen. Da ging es darum, wie man Business-Pläne und -Konzepte kreativ angeht und niederschreibt.“
Besonders gut gefiel ihr das Modul „Konzeption und Ideenfindung“. „Ich habe ständig neue Ideen und war so froh, dass ich diese mit anderen kreativen Leuten ausarbeiten und teilen konnte. Wir konnten Projekte wachsen lassen und haben im Team zu einer guten Lösung gefunden“, berichtet sie. So entwickelte sie zum Beispiel gemeinsam mit ihrer Gruppe ein Zirkusprojekt, das in einem öffentlichen Park stattfinden kann. „Für jedes Seminar hatten wir andere Referentinnen und Referenten, die das Thema mit uns bearbeitet haben. Alles wurde total schlüssig erklärt und Informationen bündig zur Verfügung gestellt, sodass wir nach einer Einheit direkt mit dem neuen Wissen loslegen konnten.“
Am Ende der Weiterbildung stand das Abschlussprojekt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren erneut frei in ihrer Wahl. „Die Abschlussarbeiten waren komplett unterschiedlich, wie unsere Klasse. Es wurden Festivals geplant, ein Kinderbuch entworfen, es gab eine Comicausstellung und eine hybride Ausstellung zu Handwerksarbeiten der Luftwaffe, konzipiert von einer Angehörigen der Luftwaffe.“
Kim-Eileen Lapatke selbst entwickelte eine Radioshow mit dem Projektnamen „Angstland“, in welcher Akteurinnen und Akteure aus Politik, Kultur, Stadt und Wirtschaft gemeinsam über die Perspektiven für die Kultur diskutieren und wie diese trotz coronabedingten Beschränkungen weiterhin stattfinden und für alle Menschen finanzierbar sein können. „Am Ende der Show sollte ein Lösungs- und Forderungskatalog entstehen, mit dem man weiter hätte planen können“, sagt die 27-Jährige.
Seit ihrem Abschluss 2021 ist etwas Zeit vergangen. Die Weiterbildungsinhalte nutzt die Kulturmanagerin in ihrer täglichen Arbeit als Veranstaltungskauffrau und in ihrer freiberuflichen Tätigkeit als Kulturmanagerin. „Ich traue mich jetzt, Förderanträge zu stellen. Und diese werden sogar bewilligt! Ich hätte früher nie gedacht, dass man seine eigenen Ideen tatsächlich von der Stadt fördern lassen kann.“ Mittlerweile hat sie schon einen Non-Profit-Hofflohmarkt ins Leben gerufen, partizipative Lichtprojekte im Viertel ausgestellt, einen Tauschladen in Köln-Mühlheim gegründet sowie Ausstellungen von befreundeten Künstlerinnen und Künstlern betreut und verschiedene Musikevents im öffentlichen Raum organisiert. „Das haben wir im Kollektiv früher zwar auch schon gemacht, ohne zu wissen, dass es Non-Profit-Events waren, aber jetzt weiß ich theoretisch, wie ich dafür finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen könnte. Ich habe festgestellt, dass die Ideen, die wir aus Leidenschaft vorher in einem privaten Rahmen umgesetzt haben, auch in einem anderen, öffentlichen Rahmen funktionieren, wodurch viel mehr Menschen daran teilhaben können.“
Ihr großer Traum ist es, irgendwann einmal ein Gebäude vor dem Verfall zu retten und darin einen multifunktionalen Raum zu schaffen: „Ich sehe mich an einem Ort, wo ich selbst ein bisschen Programm konzipiere, es Workshops gibt und Konzerte, der aber auch noch genug Platz lässt für die Teilhabe und die Ideen von anderen. Vielleicht gründen wir dafür bald einen kleinen Verein.“
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Stand: 15.08.2024
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