Ausbildung aktuell:
Mit Abi eine Ausbildung? Gute Idee!
Immerhin knapp ein Drittel aller Auszubildenden hatte im Jahre 2021 die (Fach-)Hochschulreife. Gerade in Zeiten des erhöhten Fachkräftebedarfs sprechen viele Gründe dafür, direkt einen Beruf zu erlernen, statt den Weg über die Hochschule zu nehmen.
Wer Abitur hat, studiert? Von wegen! Der aktuelle Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt eindeutig: Immer mehr junge Studienberechtigte entscheiden sich für eine Berufsausbildung. Ihr Anteil liegt bei fast einem Drittel (29,7 Prozent; 2021) und ist seit 2007 stetig gestiegen (18,8 Prozent). Der Anteil der Auszubildenden mit Mittlerer Reife ist in diesem Zeitraum ungefähr konstant geblieben bei rund 40 Prozent. Die Anzahl der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss hat dagegen abgenommen und liegt jetzt bei 24 Prozent. Inzwischen haben also mehr Auszubildende die Hochschulreife als einen Hauptschulabschluss.
Die Statistik zeigt außerdem: Es machen ungefähr genauso viele Abiturientinnen und Abiturienten eine duale Ausbildung wie eine schulische Ausbildung. Die meisten neuen Ausbildungsverträge werden von ihnen in folgenden Berufen abgeschlossen: Industriekaufmann/-kauffrau, Fachinformatiker/-in, Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement und Kauffmann/Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement. Das zeigt der Datenreport des BIBB. In Industrie und Handel sowie im Handwerk wurden die meisten neuen Auszubildenden eingestellt, mit großem Abstand folgen Freie Berufe, Öffentlicher Dienst und Landwirtschaft.
Das zuständige Bundesinstitut empfiehlt Interessierten, frühzeitig mit der Ausbildungsplatzsuche zu beginnen und hierbei die Agentur für Arbeit einzubeziehen. Insbesondere Banken, Versicherungen und manche Großbetriebe erwarten Bewerbungen oft schon anderthalb Jahre vor dem Ausbildungsbeginn. Wer diesen Zeitpunkt verpasst, braucht den Kopf jedoch nicht in den Sand zu stecken. Denn: Es gibt sehr viele Stellen (2022 waren es rund 544.000) und die Zahl der unbesetzten darunter war mit 68.900 noch nie so hoch. Somit geben Arbeitgeber späteren Bewerbenden vielleicht eher noch eine Chance.
„Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel ist inzwischen in allen Bereichen angekommen und führt dazu, dass junge Menschen in allen Berufsbildern mehr Möglichkeiten haben, ihre Berufswünsche zu realisieren“, bestätigt Michael Völker, Leiter des Geschäftsbereichs Aus‑ und Weiterbildung der IHK Ostbrandenburg. Die Arbeitslosenquoten seien deutschlandweit ebenfalls auf einem sehr niedrigen Niveau und das werde sich in absehbarer Zeit nicht ändern. Die duale Berufsausbildung und weiterführende berufliche Qualifikationen wie der Industriemeister, der Bilanzbuchhalterabschluss oder der Fachwirt seien bei den Unternehmen stark nachgefragt. „Für junge Menschen ist das eine Riesenchance, zumal sie anschließend noch ein Studium aufnehmen können“, betont der Experte.
Jungen Menschen mit Hochschulreife biete eine Berufsausbildung die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und eine fachliche Grundlage zu schaffen, auf der sie später aufbauen können. Leistungsstarke Abiturientinnen und Abiturienten können ihre Ausbildungszeit zudem verkürzen und das System so optimal nutzen – oder sie entscheiden sich, im Rahmen ihrer Ausbildung ins Ausland zu gehen. Für diejenigen, die zum Beispiel schon Kinder haben, hat der Gesetzgeber inzwischen zudem die Voraussetzungen für eine Teilzeitausbildung geschaffen.
Industrie- und Handelskammer
„Sprungbrett“ zu allen Industrie- und Handelskammern in Deutschland
www.ihk.de
Handwerkskammer
Von hier aus geht’s zu allen regionalen Handwerkskammern der Bundesrepublik.
www.handwerkskammer.de
Bundesinstitut für Berufsbildung
Webportal des BIBB mit Infos rund um die Themen Berufe und Berufsbildung
www.bibb.de
Infos zum Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz
Ein Wohngeld-Rechner rundet die grundlegenden Informationen ab.
www.wohngeld.org
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