Rubrik:
studium
11.08.2021
Autor:
Janna
Rubrik:
studium
11.08.2021
Es ist tatsächlich vorbei. Nach fast neun Jahren an der Uni habe ich tatsächlich die allerletzte Prüfung meines Studiums hinter mich gebracht.
Die Prüfung war nicht nur die letzte Prüfung meines Studiums, sondern gleichzeitig auch noch meine erste mündliche Prüfung in der Mathematik. Ich hatte bereits einige mündliche Prüfungen in Germanistik, Soziologie oder auch Deutschdidaktik und bin eigentlich bei dieser Prüfungsform besonders entspannt: Ich kann gut reden, ich weiß im Vorhinein was drankommt und ein bis zwei Wochen Lernen sind viel kürzer als die Zeit, die ich für eine Hausarbeit benötige. Ich wusste, dass meine Dozentin eigentlich sehr nett ist und keine fiesen Fragen stellen wird, sondern hauptsächlich zentrale Definitionen und die Beweise, die sie als prüfungsrelevant vorausgesetzt hatte, drankommen würden. Ich wusste auch, dass ich auch ohne die Prüfung meinen Master in der Tasche haben würde und es mehr darum ging, meinen Schnitt potentiell um bis zu 0,2 nach oben zu ziehen, ich also nichts zu verlieren hatte. Trotzdem war ich wirklich nervös, weil Mathe einfach kein „Laberfach“ ist, sondern es viel mehr richtig oder falsch gibt. Vielleicht gerade deswegen war die Prüfung zusätzlich auch noch die erste, bei der ich mit dem Lernen trotz ein, zwei lernfreien Tagen zwischendurch nicht erst auf den letzten Drücker fertig war, sondern tatsächlich am Ende drei Tage Zeit hatte, um die Themen zu wiederholen. Für mich hieß das gleichzeitig aber auch, dass mir immer mehr einfiel, was potentiell ja abgefragt werden könnte, und ich die – komplett irrationale – Sorge hatte, mein Ziel der Notenverbesserung nicht erreichen zu können.
Die Prüfung an sich war dann aber wirklich entspannt. Es kam zwar nur einer meiner Lieblingsbeweise dran, aber zum Glück auch keiner meiner Horrorbeweise, die Fragen abgesehen davon waren sehr einfach und zielten lange nicht so sehr auf Details ab, wie ich befürchtet hatte – was aber bei nur gut 20 Minuten Prüfung auch kaum anders zu erwarten war. Nach nicht einmal zehn Sekunden Notenbesprechung wurde ich nach der Prüfung wieder aus dem Warteraum zurückgeholt, um meine 1,0 zu bekommen – „Etwas anderes hätte mich bei Ihnen auch wirklich enttäuscht“, meinte meine Dozentin dazu.
Stolz auf die Note, sehr zufrieden damit, die wirklich interessante Vorlesung noch mitgenommen zu haben, und auch ein bisschen wehmütig, weil ich jetzt wirklich erst einmal fertig studiert habe, konnte ich abends dann mit Freunden auf meinen Abschluss anstoßen. Bis das Referendariat im November anfängt, habe ich jetzt erst einmal so viel Freizeit wie lange nicht mehr.
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