zum Inhalt

Die Lehrer von morgen: Richtig schreiben lernen

Ein Porträt-Foto von Eva

Autor:
Eva

Rubrik:
studium

21.04.2021

In den Osterferien beschäftigte ich mich mit meiner Hausarbeit, die praxisorientiert in meiner Klasse umgesetzt werden soll. Ich entschied mich, etwas im Bereich Rechtschreibung zu machen und lehne mich hierbei an das Miomind Konzept der LMU München an. Es geht hierbei um einen offenen, individualisierten und differenzierten Rechtschreibunterricht, der spielerisch durchgeführt wird. Es war eine große Herausforderung für mich das Konzept umzusetzen. Da es relativ frei ist, fand ich wenig konkrete Umsetzungsmöglichkeiten, an die ich mich halten konnte und fokussierte mich eher auf die Ziele, die das Konzept verfolgt.
Zunächst las ich mich in die Theorie der Schriftsprache ein. Sie belief sich von den orthografischen Prinzipien des Deutschen über den Schriftspracherwerb bis hin zu didaktischen Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht. Es war schwierig Literatur herzubekommen, da ich keinen Studentenausweis mehr für die Universitätsbibliothek habe. Nach der theoretischen Auseinandersetzung wagte ich mich an den praktischen Teil. Da ich bereits eine Diagnostik in der Klasse durchgeführt hatte, wusste ich die einzelnen Stärken und Schwächen der jeweiligen Schülerinnen und Schüler. Ich erstellte für jeden einen individuellen Lernplan auf verschiedenen Leistungsniveaus. Ich erstellte einige Spiele, mit denen die Schüler und Schülerinnen sich auf Basis eines niedrigschwelligen Zugangs verbessern konnten. Weiterhin reflektieren sie in einem Lerntagebuch, wie ihre Rechtschreibstunde verlief. Grundsätzlich steige ich in die Stunde mit einem kurzen Warm-up ein. Das Drehrad entscheidet, ob die Schülerinnen und Schüler ein Wort des Tages, einen Satz des Tages oder Gemeinsamkeiten von Worten analysieren sollen. Weiterhin wird eine Strategie vermittelt. Im Anschluss arbeiten die Schülerinnen und Schüler an ihrem Lernplan und schließen das Rechtschreibtraining mit dem Lerntagebuch ab. Im Präsenzsetting würde ich als Lehrperson während der Arbeitszeit der Schülerinnen und Schüler Rechtschreibkonferenzen mit einzelnen abhalten. Hierbei habe ich zuvor ihr Deutschheft mit den geschriebenen Begriffen kontrolliert. Ausgewählte falsch geschriebenen Wörter würden visuell, psychomotorisch und metasprachlich nochmal analysiert werden.

Da meine Klasse im Moment im Distanzunterricht ist, lässt sich mein Konzept nur unbefriedigend durchführen. Ich habe weder Kontrolle darüber was, wie viel und ob die Schülerinnen und Schüler dieses Training absolvieren. Zudem kann ich keine Rechtschreibkonferenzen durchführen und ihre Schwierigkeiten mit ihnen reflektieren. Ich musste für jeden einzelnen Schüler diese Spiele erstellen und in einer Kiste verpackt ausfahren. Es ist für mich total frustrierend und am liebsten hätte ich meine ganze Arbeit in Tonne geworfen. Dennoch kann ich die Situation nicht ändern und versuche daraus das Beste zu machen. Ich hoffe die Schülerinnen und Schüler haben etwas Spaß beim Spielen, genießen die Abwechslung zum grundsätzlichen Distanzunterricht vor den Bildschirmen und verbessern durch diese Umsetzung ihre orthografischen Kompetenzen.