Rubrik:
studium
25.06.2021
Autor:
Janna
Rubrik:
studium
25.06.2021
In diesem Jahr waren meine Haare so lang, wie noch nie in meinem Leben. Über den Rücken fallend, gingen sie fast bis zur Taille. Auf der einen Seite sind lange Haare ziemlich cool, weil man damit viele Frisuren machen kann. Auch fühlt es sich sehr schön an, wenn man den Kopf nach hinten legt und fühlt, wie die Haare einem über den Rücken fallen. Auf der anderen Seite kommen de facto gar keine tollen Frisuren zustande, sondern nur der übliche Wuscheldutt. Außerdem sind so lange Haare wirklich hart nervig: Ich hatte Anfang des Jahres eine Phase, in der ich die Curly-Girl-Methode (eine bestimmte Haarpflegeroutine, um das natürliche Lockenpotential der eigenen Haare auszuschöpfen) ausprobierte und dann am Haarwaschtag gerne auch mal eine Dreiviertelstunde unter der Dusche stand, bis ich meine Haare fertig gewaschen, mit Spülung eingeschmiert und entwirrt hatte.
Nachdem ich aber zwei Stunden lang mehr oder weniger erfolgreich meine Haare bändigen musste, um auf den Bewerbungsfotos für meine Referendariatsbewerbung dann doch etwas zerzaust und nur so mittelpassabel auszusehen, war für mich klar, dass die Haare ab müssen. Zwei Freundinnen hatten erzählt, dass sie letztes Jahr Haare gespendet hatten. Das wollte ich auch machen, darum plante ich eine deutliche Haarlängenkürzung.
Eine Woche später stand ich dann bei Heiko auf der Matte, einem Freund, der auch schon in den letzten Jahren sein Friseurtalent an verschiedenen Leuten aus dem Freundeskreis erprobt hat. Meine Haare wurden in einem Zopf zusammengebunden und dann abgeschnitten. Anschließend hat Heiko aus dem Rest meiner Haare eine ganz passable Kurzhaarfrisur gebastelt, über die ich vor allem jetzt bei diesen heißen Temperaturen sehr glücklich bin, weil mein Nacken immer frei ist.
Den abgeschnittenen Zopf – in der Länge knapp 35 Zentimeter lang – habe ich dann an eine Organisation geschickt, die aus gespendeten Haaren Perücken für Kinder macht, die zum Beispiel eine Chemotherapie hinter sich haben. Heute kam die Mail, dass die Haare angekommen sind. Ich bin überhaupt nicht traurig darüber, dass ich meine Haare abgeschnitten habe, sondern im Gegenteil sehr glücklich, dass sie anderen helfen können.
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