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Arbeitseinteilung im Studium

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
studium

09.03.2024

“Where's the fire, what's the hurry about? You better cool it off before you burn it out” // “slow down you’re doing fine”, das singt Billy Joel im Song „Vienna“. Während meines Praktikums im letzten Jahr hat eine Psychotherapeutin dieses Lied in einer Therapiestunde mit einer Patientin verwendet, die hohe Ansprüche an sich selbst stellte. Denn in dem Song geht es unter anderem darum, dass die meisten Dinge nicht so dringend sind, wie sie scheinen, und dass man sich Zeit lassen darf. Die Patientin sollte den Song zwischen den Therapiestunden anhören und bewusst in sich hineinspüren, ob Billy Joels Worte etwas in ihr auslösen.

Das Herangehen der Therapeutin und der Song sind mir in Erinnerung geblieben und dieses Semester durfte ich selbst Billy Joel‘s Lektion auch noch einmal lernen: Zu Beginn des Masters hatte ich mir voller Tatendrang einen Stundenplan zusammengestellt, der sich als ein wenig zu optimistisch herausstellte. Zwar enthielt er „nur“ 24 ECTS (die Richtlinie für einen Abschluss in Regelstudienzeit sind 30 ECTS pro Semester). Natürlich steht aber der Arbeitsaufwand nicht immer in direkter Beziehung zu den erhaltenen Leistungspunkten. Je nach eigenen Ansprüchen und nach Ausgestaltung des Moduls können 3 ECTS etwa mehr oder weniger Arbeit bedeuten. Außerdem bringen Tutorien oder Übungen, für die man wöchentlich Zeit einkalkulieren muss, zum Beispiel häufig keine ECTS, sind aber sehr hilfreich. Auch Praktika in den Semesterferien sind in der ECTS-Berechnung noch nicht enthalten und so weiter. Letztendlich hatte ich in diesem Semester häufig das Gefühl, nur von einer Sache zur nächsten zu hetzen und mir im ersten Semester einfach zu viel aufgeladen zu haben.

Im Bachelor hat es mir sehr gutgetan, den zweiten Teil meines Studiums mit etwas mehr Ruhe und Zeit anzugehen. Das ist natürlich ein großes Privileg, aber nach diesem Semester lautet mein Memo an mich selbst auch für den weiteren Master: Lieber etwas weniger planen. Schließlich hat mein Tag nur 24 Stunden.

Eine positive persönliche Entwicklung hat dieses Semester aber auf jeden Fall gebracht: Als leidenschaftliche Perfektionistin habe ich jetzt die Erfahrung gemacht, wie es ist, mal eher schlecht vorbereitet in eine Prüfung zu gehen und einfach mein Bestes zu geben. Bis jetzt ist die Welt davon tatsächlich nicht untergegangen!

Insgesamt war mein erstes Mastersemester also anstrengend, aber auch praxisnah, voller Wissenszuwachs und auch von meinem Ehrenamt und neuen Aufgaben geprägt. Jetzt freue ich mich auf die Semesterferien.