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Mein Freiwilliges Jahr: Echter Reichtum

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

05.01.2023

Einen Millionär – dass ist das, was sich eine Kollegin von mir oft scherzhaft zu Weihnachten wünscht. Alternativ wäre auch ein Lottogewinn ganz nett. Als sie das sagte, erwidert einer unserer Gäste in der Tagespflege, dass das ganze Geld auch nicht glücklich macht. Diese gegenteiligen Ansichten haben mich irgendwie nachdenklich gemacht. Tief im Herzen weiß ich, dass Geld allein ganz sicher nicht glücklich macht. Andererseits wird momentan vieles teurer und immer mehr Menschen können sich ihren Lebensstandard nicht mehr leisten. Das ist ganz sicher kein schönes Gefühl. Braucht man Geld also heutzutage wirklich zum Glücklichsein?

Wenn meine Kollegin davon spricht, dass sie gern wohlhabend wäre, finde auch ich es durchaus verlockend, viel Geld zu besitzen. Ich müsste mir nie wieder Sorgen um Geld machen, ich wäre abgesichert. Ich könnte die Welt entdecken und alles tun, was ich gern möchte. Ich könnte den Job machen, der mir Spaß macht, ohne darauf zu achten, dass ich damit auch genug verdiene. Ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen, ob ich meine laufenden Kosten bezahlen kann und ob ich im Alter überhaupt genug zum Leben habe. Ich könnte etwas unternehmen, ohne Sorge zu haben, dass das Geld dann anderswo fehlt. Denn obwohl es mir definitiv nicht schlecht geht und ich alles zum Leben habe, spare ich meinen ganzen Lohn während meines Bundesfreiwilligendienstes für mein Studium – aus Angst, dass es sonst nicht reicht. Da bleibt dann am Ende nicht viel für Unternehmungen übrig.

Obwohl Geld wohl so einiges leichter macht, würde ich trotzdem sagen, dass Geld allein auch nicht glücklich macht – es schenkt nur gewisse Möglichkeiten. Auch wer wenig hat, kann durchaus glücklich werden, denn das, was mich persönlich wirklich glücklich macht, ist Zeit in Gemeinschaft mit meiner Familie und meinen Freunden. Mich erfüllt es, die kleinen Momente zu erleben. Ob es dann das Meeresrauschen vorm Sonnenuntergang in Costa Rica ist oder ein gemütlicher Filmabend zu Hause, spielt dabei keine große Rolle. Die Atmosphäre muss stimmen und es muss nicht unbedingt teuer sein.

Außerdem kann ich mir von keinem Geld der Welt Zufriedenheit kaufen. So manch einer kann sich auch an den schönsten Dingen nicht mehr erfreuen, da sie so alltäglich geworden sind. Da ist dann auch ein Konzertbesuch oder eine teure Reise nichts Besonderes mehr. Wenn ich aber dafür sparen muss, dann weiß ich viel mehr zu schätzen, was ich habe.