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Interrail – The End

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

10.10.2023

Interrail. Viereinhalb Wochen Abenteuer. Über 5.000 Kilometer nur im Zug. Etliche Busfahrten. Viele neue Orte und Erfahrungen. Freude. Mut. Erfüllung. Das alles haben wir auf unserer Reise erlebt. Die Zeit war unfassbar wertvoll, einfach magisch – aber nicht nur.

Denn zu so einer Reise gehören auch nicht so schöne Erfahrungen dazu. Das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Erschöpfung von all dem Reisen. Streit als Paar über scheinbar belanglose Dinge. Genervt sein voneinander, da man jede Minute miteinander verbringt. Stundenlanges Warten an Bahnhöfen. Ewig weite Fußwege mit dem Rucksack. Viel zu warmes Wetter. Ungewissheit. Zweifel. Unruhige Nächte. Ekelhafte Badezimmer. Laute Mitbewohner. Zu wenig Schlaf. Krankheit. Stress. Ärger.

Es gab Momente, da habe ich mich gefragt, was das alles soll. Wenn es nachts 27 Grad im Zelt sind, man von einem ziemlich kleinen billigen Ventilator angepustet wird, bloß darauf bedacht, den Partner nicht zu berühren, weil es sonst zu heiß ist. Wenn der Mitbewohner im Hostel bei jedem Toilettengang nachts die Deckenlampe anmacht, anstatt einfach die Handytaschenlampe zu benutzen. Wenn es mal wieder über 40 Grad warm ist und man sich trotz der vielen Litern Wasser, die man trinkt, dauerhaft so fühlt, als würde man verdursten. Wenn man nach stundenlangem Warten am Bahnhof doch nicht am Ziel ankommt. Dann macht Reisen keinen Spaß. Überhaupt nicht.

Aber zum Glück ist das bei Weitem nicht alles. Die Reise hatte so viele schöne Dinge zu bieten. Wunderschöne Städte und tolle Natur. Baden im klaren Meer und wandern über hohe Berge. Entspannen in Parks und das Bestaunen architektonischer Meisterwerke. Das Schlendern durch enge Gassen und weite Ausblicke über viele Orte. Viel Kultur und Geschichte. Pures Wissen und Erkenntnisse.

So viele schöne Sonnenuntergänge. Malerische Kulissen. Nette, hilfsbereite Menschen. Gutes Essen. Erfüllte Momente. Das Gefühl des vollkommenen Glücks.

Das alles und so viel mehr durften wir erleben.

In unseren vierunddreißig Tagen unterwegs, haben wir unfassbar viel gesehen. Wir sind gewachsen, alleine und als Paar. Gewachsen an jeder Herausforderung, durch Gespräche und die Zeit zu zweit. Wir haben weniger Geld als vorher und doch sind wir so viel reicher, reicher an märchenhaften Bildern in unserem Kopf. Es war eine unvergessliche Zeit, für die ich endlos dankbar bin. Dankbar, dass es mir möglich war, die Reise zu machen. Dankbar, dass ich mich getraut habe. Dankbar für meinen Partner, für die schönen Momente, dass er mich gehalten, meine Sachen getragen und mich manchmal auch ertragen hat. Dankbar für meine Familie und all die, die mich unterstützen.

Danke, dass ich diese Zeit erleben durfte. Es war wunderschön.