Rubrik:
orientieren
28.06.2023
Autor:
Melissa
Rubrik:
orientieren
28.06.2023
Seit ich fünf Jahre alt bin, spiele ich Geige. Meine Eltern wollten gerne, dass ich ein Instrument lerne – und so bin ich dann mit meinem Papa zum Musikschultag gegangen. Dort habe ich eine Menge Instrumente ausprobiert, von der Oboe bis zum Schlagzeug. Aber als ich die Geige in der Hand hatte, war ich nicht mehr davon abzubringen. Egal wie quietschig es sich angehört hatte, ich wollte Geige spielen. Unbedingt.
Und so habe ich dann mit fünf Jahren angefangen, Geige zu spielen. Mein erster Lehrer war eher mürrisch und streng. Gar nicht der Typ für ein so kleines Kind, das einfach gerne Musik machen wollte. Schnell habe ich bei ihm gemerkt, dass Musik eben nicht nur Spaß, sondern am Anfang vor allem auch Üben bedeutet. Und so motiviert ich am Anfang auch war, nach einigen Jahren hatte ich den Spaß am Geigespielen endgültig verloren. Erst im Kinderorchester ging es mir dann etwas besser. Die Lehrerin dort war einfach toll und ist auf uns Kinder eingegangen. Da wusste ich, dass eben doch nicht alle Lehrer so sind wie meiner und dass musizieren auch schön sein kann.
Deshalb war für mich nach einer gewissen Zeit klar, dass ich gerne meinen Lehrer wechseln möchte. So kam es, dass ich nach einigen Gesprächen mit einer Mitschülerin zusammen Partnerunterricht bei genau dieser Lehrerin aus dem Orchester hatte. Später hörte meine Mitschülerin auf, ich hingegen spielte weiter.
Seitdem hat sich einiges verändert. Ich spiele nun seit etwa vierzehn Jahren Geige, seit zwei Jahren Klavier, in verschiedenen Orchestern und mit anderen zusammen. Jetzt, acht Jahre nachdem ich meinen Lehrer gewechselt habe, weiß ich, dass ich ohne meine Lehrerin wohl nie wieder Geige gespielt hätte. Dass ich nie die Gemeinschaft erfahren hätte, die in einem Orchester so wichtig ist. Dass ich wohl einige Freunde und Bekannte nie kennengelernt hätte. Dass ich einen wichtigen Bestandteil meines Lebens fast verloren habe.
Deshalb bin ich ihr sehr dankbar für das, was sie für mich getan hat. Das Musizieren begeistert mich wieder – genau so, wie ich es mit meinen damals fünf Jahren erlebt habe. Ich bin glücklich und kann andere Menschen mit meiner Musik bewegen. Denn Musik verbindet und das werde ich dank ihr niemals vergessen.
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