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Mein Freiwilliges Jahr: Zeitfresser Social Media

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

22.12.2022

Die Tage werden kürzer und besonders nach der Zeitumstellung ist es abends schon ziemlich früh dunkel. Es ist dunkel, wenn ich morgens aus dem Haus gehe und so gut wie dunkel, wenn ich die Haustür nachmittags wieder aufschließe.

Oft fühlt es sich so an, als würde der ganze Tag nur aus Arbeit bestehen. Nichts anderes hat so richtig Platz, denn nach der Arbeit bin ich meistens müde und unkonzentriert. Und ehe ich mich versehe, ist der Tag schon wieder vorbei und ich habe nicht so richtig das geschafft, was ich eigentlich machen wollte. Am Anfang fand ich das ziemlich deprimierend und habe mich gefragt, wo all die Zeit immer hin ist.

Nachdem ich das Ganze ein paar Tage beobachtet habe, ist mir schnell klargeworden, woran das liegt. Wenn ich nach Hause komme, verbringe ich zunächst Zeit auf Social Media und scrolle durch das, was mir so angezeigt wird. Oft verbringe ich mehr Zeit als geplant dabei und schaue mir im Endeffekt Dinge an, die mich nicht wirklich interessieren. Und zugegebenermaßen ist das auch nicht gerade sonderlich entspannend. Danach fühle ich mich, als würde ich aus einer ganz anderen Welt auftauchen und merke oft erst spät, wie viel Zeit eigentlich schon vergangen ist. Deshalb habe ich einige Apps gelöscht und mir vorgenommen, mir wirklich Zeit zu nehmen und mich zu erholen, wenn ich müde bin. Die freie Zeit nun zu nutzen, um mal etwas zu lesen oder mich mit meiner Familie zu unterhalten.

Und es hat erstaunlich gut funktioniert. Unter der Woche habe ich so wesentlich mehr Zeit und bin gleichzeitig noch erholter. Nur am Wochenende schaue ich manchmal rein, um zu sehen, was so passiert ist unter der Woche. Dann mal bei den Leuten vorbeizuschauen, die mich wirklich interessieren, macht einfach Spaß, denn einfach durch alles durchzuscrollen und nichts wirklich mitzunehmen, ist auch nicht schön. Wenn ich mir bewusst die Zeit für Social Media nehme, ende ich nicht in einer ewigen Dauerschleife, sondern schaue nur das an, was ich sehen möchte. Danach kann ich wieder gut abschalten, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen. So bin ich auch motiviert, wenn ich im Dunkeln nach Hause komme. Wenn ich erst einmal nach der Arbeit online rumhänge, habe ich danach keine Lust mehr, etwas zu unternehmen. Wenn ich hingegen kurz eine Pause mache, mit meiner Familie quatsche und dann loslege, geht es viel besser und ich kann noch einige Sachen machen, die mir Freude bereiten und habe wieder neue Energie. Außerdem muss ich mich nicht über verlorene Zeit ärgern und kann die dunkle Jahreszeit für das nutzen, was wirklich wichtig ist – Ruhe, Entspannung und Zeit mit meiner Familie.