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Schülerleben live: Das jüngste Geschwisterkind

Bloggerin Mona vor einer Steintreppe und Sonnenstrahlen.

Autor:
Mona

Rubrik:
orientieren

10.05.2021

Mittlerweile fühle ich mich eigentlich wie ein Einzelkind. In meiner Familie sind wir zu fünft – zu sechst, wenn ich meinen Kater, der eigentlich auch ein Familienmitglied ist, mitzähle. Ich bin die jüngste von drei Geschwistern. Meine beiden Brüder, die sechs und acht Jahre älter sind als ich, sind beide schon ausgezogen. Früher durfte ich mir von den beiden immer anhören, dass ich es als jüngste doch so viel leichter hätte, da sie sich gegen meine Eltern schon oft genug durchgesetzt haben, wodurch ich jetzt deutlich weniger Regeln hätte als die beiden damals.

Vor allem als ich mein erstes Handy bekommen habe, waren beide vollkommen entsetzt. Den Satz „in deinem Alter hatte ich aber noch kein Handy“ durfte ich mir definitiv mehr als einmal anhören. Dennoch hatte ich, abgesehen von kleinen Reibereien, die meiner Meinung nach dazu gehören, immer einen sehr guten Draht zu meinen Brüdern. Vor allem jetzt, wo wir alle etwas älter und erwachsener geworden sind, verstehen wir uns sehr gut und Auseinandersetzungen werden immer seltener. 

Als die beiden mit der Schule fertig waren und zum Studium ausgezogen sind, war es für mich zuerst total seltsam sozusagen als „Einzelkind“ zu leben, auch wenn meine Brüder regelmäßig am Wochenende vorbei kamen. Zuhause war es plötzlich sehr still und es kam häufiger vor, dass ich einen Nachmittag alleine war. Dennoch habe ich mich relativ schnell an die Situation gewöhnt. 

Mittlerweile haben meine Brüder beide ihrem Bachelor geschafft und einer von ihnen ist auch wieder zu Hause eingezogen, da er ganz in der Nähe eine Stelle gefunden hat, wodurch es nicht immer ganz so still ist. Obwohl die beiden so viel älter sind als ich, finde ich es total ungewohnt, mit anzusehen, wie meine Brüder anfangen zu arbeiten und sich ihr eigenes Leben aufzubauen, gleichzeitig zeigt es mir aber auch, dass auch ich nicht mehr so weit vom Erwachsensein entfernt bin, wie ich es einmal war.