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abi» Chat: Arbeitswelt der Zukunft – was kommt auf dich zu?“

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wir danken euch für euer Interesse an diesem abi» Chat am 17.01.2024. Im Chatprotokoll findet ihr die gestellten Fragen und die dazugehörigen Antworten der Expertinnen und Experten.

Ein Mann blickt durch eine VR-Brille und hat die Hand erhoben.

Per Kropp 16:00
Schönen Nachmittag!

Moderator 16:00
Herzlich willkommen zum heutigen abi» Chat! Wir freuen uns auf eure Fragen zum Thema "Arbeitswelt der Zukunft - was kommt auf dich zu?"

Max Hergt 16:00
Moin zusammen, ich wünsche ebenfalls einen schönen Nachmittag.

Sabine Najib 16:01
Auch aus Osnabrück ein Hallo in die Runde!

Eiris 16:05
Hallo, welche Berufe werden in Zukunft obsolet und welche neuen Berufe kommen aus Ihrer Sicht dazu?

  • Per Kropp 16:07
    Meistens betrifft es nicht ganze Berufe, sondern Teile davon. Wenn vB beim Verkäufer eine Maschine das Verpacken übernimmt, bleibt mehr Zeit für Beratung. Alles, was stark formalisiert ist (festen Regeln) folgt, wird wohl verschwinden, das soziale und spezielle in Berufen wird wichtiger
  • Max Hergt 16:08
    VIele Berufe die einen hohen Automatisierungsgrad haben, also Tätigkeiten, die sich permanent wiederholen, werden nach und nach wegfallen. Dies macht Platz für neue Tätigkeiten, vor allem solche, die nur wir Menschen können. Dieses sind beispielsweise Jobs, bei denen ethische Entscheidungen gefällt werden müssen. Das können wir deutlich besser, als jede Maschine. ABER auch handwerkliche Tätigkeiten sind häufig viel zu differenziert und Komplex, so dass wir Menschen einen Vorteil haben.

SabineBaade 16:05
Hallo, mich beschäftigt gerade die Frage nach meinen sozialen Kontakten zu Kolleg*innen. Wenn ich fast ausschließlich im Home Office tätig bin, gehen mir die doch verloren, oder?s

  • Max Hergt 16:10
    Grundsätzlich liegt es hier an uns immer wieder Austauschmöglichkeiten zu fördern. Egal ob es ein virtuelles Treffen ist, an dem nicht über die Arbeit gesprochen wird... (z.B. virtueller Kaffeeklatsch) oder gezielte Termine im Büro an denen man sich untereinander austauscht. Auch Teambuildings werden wichtiger...

Camper1996 16:05
Wie verbreitet ist die 4-Tage-Woche bereits in den Betrieben?

  • Sabine Najib 16:36
    Es gibt einige Branchen, da ist schon seit Jahren eine 35-Stunden-Woche die Regel, dort wird jetzt über 32 Stunden diskutiert und dann gibt es Branchen, in denen ein Hauptteil der Arbeit im Home Office abgeleistet wird. Das heißt, das Thema "individuelle und flexible Arbeitsgestaltung" nimmt immer weiter zu und wird auch bei der zukünftigen Vergabe von Arbeitsplätzen ein klarer Wettbewerbsvorteil von Arbeitgebern sein, die sich da offen zeigen.

Rosa 16:06
Was ist in der Zukunft wichtig? (Skills, die unbedingt gebraucht werden?)

  • Sabine Najib 16:12
    Hallo Rosa, eine Fähigkeit, die immer (und immer mehr) benötigt wird, ist die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und in diesen kreative Lösungen zu finden. Das ist dem Grunde nach nichts Neues, aber in der Intensität, wie das zukünftig benötigt wird, auf jeden Fall wichtig. Daneben gibt es klassische Kompetenzen, die man immer braucht und die auch überprofessionell relevant sind, zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit (auch in Fremdsprachen), IT-Kenntnisse (in bestimmten Grenzen) und eine noch größere Flexibilität.
  • Max Hergt 16:13
    Aus meiner Brille vor allem solche, die unser Miteinander fördern. Soziabilität ist ein Wort, welches wir besonders im wissenschaftlichen Kontext immer häufiger besprechen. Also die Fähigkeit in echte Beziehungen zueinander zu gehen. Egal, ob es privat oder beruflich ist. Anders gesagt: Zuhören, ins Gespräch kommen, andere Menschen schätzen und ihnen offen und ehrlich begegnen.

ichunddu 16:07
Hallo Herr Hergt: Sie sagen: Jeder muss für sich herausfinden, worauf er wirklich Lust hat, wo er seine Stärken und sein Potenzial entfalten kann. Aber da kann man nicht in einem Praktikum herausbekommen. Und wenn ich mir einen Studiengang aussuche, weiß ich doch auch noch nicht ob mir die Arbeit dann wirklich Spaß macht. Wie kann ich das herausfinden?

  • Max Hergt 16:56
    Ein Praktikum kann durchaus eine erste Tendenz erkennen lassen, aber natürlich bedeutet ein positives Erlebnis nicht den "Schlüssel zum Glück" und ein nicht so schönes Erlebnis auch nicht, dass der Job oder die Richtung grundsätzlich falsch ist. Vielleicht ist es eine Möglichkeit, sich darüber Gedanken zu machen, wo die eigenen Stärken und Interessen liegen. Dann kann man sich überlegen, in welchen Jobs man damit "Erfolg" haben könnte und mit welcher Ausbildung man dort hin kommt. Das gleiche kann man bei der Wahl einser Ausbildung oder eines Studiums machen. Kann ich in diesem oder jenem Studiengang meine Stärken ausspielen und meine Interessen einbringen oder eher nicht. Folglich wird man früher oder später ein Gefühl bekommen und eine Richtung einschlagen. Und wenn es das dann doch die falsche Entscheidung war? Dann ist das nicht das Ende der Welt. Wir leben zum Glück in einer Zeit, in der es unsagbar viele Möglichkeiten gibt. Wichtig finde ich, dass man glücklich ist mit seinen Entscheidungen und dahinter steht!

Rosa 16:08
Wie können auch schwache Bewerber fit für die Zukunftsberufe gemacht werden?

  • Per Kropp 16:11
    Manchmal können digitale Helfer eine Rolle spielen. Z.B. Brillen, die anzeigen, welche Werkzeuge etc. für einen Arbeitsschritt gebraucht werden. So wird aus einer Helfertätigkeit qualifizierte Arbeit. Ich kenne das aber auch nur aus Einzelbeispielen. Aber was meinen Sie konkret mit "schwache Bewewerber?"

maxim 16:09
wie wahrscheinlich ist es dass in zukunft die meisten / viele berufe automatisiert werden?

  • Sabine Najib 16:19
    Hallo Maxim, da gibt es keine pauschale Antwort. Die Automatisierbarkeit von Berufen kann man im Job-Futuromat checken: https://job-futuromat.iab.de/. Das ist eine ganz nette, aber durchaus seriöse Spielerei, um zu schauen, wie gefährdet Berufe in Bezug auf KI-Ersetzbarkeit sind.

SabineBaade 16:10
Das heißt für Beschäftigte ändern sich die Tätigkeitsschwerpunkte?

  • Per Kropp 16:15
    Weg von Routine hin zum Speziellen - wo z.B. soziale oder handwerkliche Fähigkeiten punkten

Siri 16:10
Hallo an alle, ich mach im Frühjahr Abi und überlege erst mal eine Auszeit zu machen. Work & Travel oder so. Danach studieren. Womit macht man denn in Zukunft noch Karriere? Ich hab das Gefühl das war früher einfacher zu sagen.

  • Sabine Najib 16:14
    Hallo Siri, die Frage ist super, sie wird mir ganz, ganz oft gestellt. Und meine Antwort lautet immer (und ich mache den Job schon seit einigen Jahren): Wenn du etwas findest, was du gerne machst, wofür du dich begeistern kannst, dann wirst du damit beruflich erfolgreich werden. Zumindest erfolgreicher, als wenn du deine Entscheidung von Jobaussichten und Arbeitsmarktprognosen (allein) abhängig) machst.

mde 16:11
Hallo Herr Hergt, wer ist "uns" in dem Kontext?

  • Max Hergt 16:15
    "uns" ist in diesem Kontext, wir Menschen. Zum einen im Gegenspiel zu technischen Komponenten aber auch in dem Sinn, das wir, also jedes Individuum etwas verändern kann und wir nicht warten müssen, dass das andere für uns erledigen...

Tom 16:12
welche Rolle wird KI für den zukünftigen Arbeitsmarkt spielen? Gibt es gute und seriöse Quellen dazu?

  • Per Kropp 16:13
    bei www.iab.de gibt es im "forum" auch kurze Beiträge zum Thema
  • Max Hergt 16:19
    KI wird eine immer größer werdende Rolle spielen, so sehe ich das zumindest. KI wird nicht mehr weg gehen, die bleibt. In welcher Form wird sich zeigen. Derzeit sind es erste praktische Anwendungsfälle die wir Menschen nach und nach bemerken oder in vielen Fällen bereits nutzen. Diejenigen, die uns die Arbeit erleichtern, das Leben angenehmer machen uns länger Gesund und Fit halten, werden neben anderen immer mehr zu unserem Alltag gehören. Im Arbeitsmarkt ist es wichtig zu erkennen, wo KI Sinn und Mehrwert stiftet und wo es nur reine "Spielerei", Aufwand und Kosten sind.

Sinnwatch 16:13
Welche Studienmöglichkeiten mit guten Zukunftsaussichten gibt es, wenn man ein besonderes Interesse an Mathematik hat?

Rosa 16:15
Mit schwachen Bewerbern meinte ich Jugendliche mit Lernschwierigkeiten oder sonstigen Problemlagen

  • Per Kropp 16:23
    Die meisten Jobs werden anspruchsvoller. Zugleich wachsen die technischen Unterstützungsmöglichkeiten (zB auch personalisiertes Lernen). Ob "Schwächere" davon profitieren können oder eher unter die Räder kommen, hängt von unserer Gesellschaft ab. Stellen wir die Mittel bereit, die die neue Technik bietet oder verlangen wir gnadenlose Effizenz. Es müssen also auch die richtigen Parteien entscheiden können...

Josi 16:16
Hallo, ich würde gerne wissen, ob die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen wird und ob wir künftig mehr oder weniger arbeiten werden?

  • Per Kropp 16:19
    Arbeitgeber wollen gern mehr Arbeit, Beschäftige weniger bei gleichem Lohn. Durch die Demografie wächst die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer -> weniger Arbeit. Aber in manchen Berufen nimmt die Nachfrage ab, dann dominieren die Arbeitgeberinteressen. Durch HomeOffice und die wachsende Bedeutung des Dienstleistungssektors können die Grenzen zwischen Arbeit und FReizeit stärker verschwimmen
  • Max Hergt 16:24
    Ich finde die Frage sehr komplex und man kann mit der Beantwortung mit Sicherheit ganze Bücher füllen. Ich finde es wichtig, dass Arbeit und Freizeit sich gegenseitig bestärkt, anders formuliert: Wenn ich einen Job habe, der mir Spaß macht, bin ich mit Sicherheit in meiner Freizeit auch freudiger, gelassener und kann diese genießen und dann tanke ich auch dort Kraft und bin Leistungsfähiger im Job..... Trotzdem muss man natürlich überlegen, wie stark ich Job und Freizeit getrennt haben möchte oder, ob es mich vll. gar nicht stört, dass beides ineinander übergeht - und diese Erwartungen muss ich mit meinem Arbeitgeber natürlich auch abstimmen.

Siri 16:19
Ich begeistere mich eher für Fächer wie Anglistik, Germanistik, könnte mir aber auch was ausgefalleneres wie Orientalistik vorstellen. Sonst hätte ich halt BWL gewählt oder so. Ich tue mir schwer einzuschätzen ob das in Zukunft gefragt ist, va im Marketing oder den Medien, wo ChatGPT jetzt schreibt.

  • Moderator 16:27
    Hallo Siri, die Fähigkeiten, die du in einem geisteswissenschaftlichen Studium erwirbst, wirst du beruflich IMMER nutzen können. Nicht unbedingt als Übersetzerin, aber in all den interdisziplinären Jobs, die dir mit so einem Studium offenstehen, zum Beispiel Journalismus, Referentinnentätigkeiten, (außerschulische) Bildungsarbeit. Das wird nicht so schnell automatisiert, wenn das denn überhaupt möglich sein sollte. Bleib also ruhig bei deinen Ideen.

Julius 16:21
Hallöchen, wie sieht es denn mit FSJ und/oder Work&Travel aus was Kindergeld und Versicherungen betrifft? Muss ich mich selbst absichern oder bleibt dabei alles beim alten?

  • Per Kropp 16:27
    Bei FSJ ist man wie bei einer Beschäftigung versichert. Work&Travel sicher nicht immer. Aber da kann ich keine rechtssichere Auskunft geben.

SabineBaade 16:21
Wie ist das mit Bewerbungen. Das kann doch in Zukunft Chat-gpt besser. Und KI erledigt dann die Bewerberauswahl?

  • Sabine Najib 16:24
    Hallo SabineBaade, standardisierte und formalisierte Texte wird Chat-GPT schneller formulieren als Menschen. Aber eine Bewerbung lebt gerade davon, den Menschen hinter den Floskeln wahrnehmbar zu machen. Und das kann KI bisher noch nicht. Eine KI-generierte Bewerbung ist immer unpersönlich und eher wenig aussagekräftig. Es spricht aber nichts dagegen, sich "helfen" zu lassen und einzelne Textbausteine zu übernehmen. Dann hilft es bestimmt dabei, eine Bewerbung noch besser zu machen.

Erika 16:23
Hallo, welche Erwartungen habe junge Menschen an ihren Arbeitsplatz? Oder welche Anforderungen werden in einer "Arbeitswelt der Zukunft" gestellt? Wie sollte der Arbeitsplatz in Unternehmen aussehen?

  • Sabine Najib 16:29
    Hallo Erika, es gibt hier keine pauschalen Antworten. Ich kann aus meiner Praxis als Studien- und Berufsberaterin sagen, dass die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Berufs in Bezug auf Ökologie und weltanschauliche Themen oft eine Rolle spielt und junge Leute da genau hinschauen. Was den Wunsch nach einer Teilzeittätigkeit angeht, erlebe ich verschiedene Haltungen. Es gibt junge Menschen, die insbesondere nach Corona so verunsichert sind, dass sie sich nichts zutrauen und gar nicht arbeiten möchten und es gibt diejenigen, die gestalten und verändern wollen. Für die spielt Arbeitszeit überhaupt keine Rolle. Und es gibt alles dazwischen.
  • Per Kropp 16:30
    Anforderungen: Immer wieder Neues lernen wollen. Die eigene Aufgabe im Kontext des Gesamtprojektes verstehen. Kommunikation mit Kunden und Kollegen. Das sind so die "weichen" Faktoren, die lt. Arbeitgeberbefragungen wichtiger werden.
  • Per Kropp 16:33
    Arbeitsplatz: Je nach Ihren Vorlieben. Wichtig kann z.B. sein, ob es einen Betriebsrat gibt. Wie das Miteinander ist.
  • Max Hergt 16:35
    Sowohl für Menschen die einen Job suchen, als auch für Unternehmen stellen sich ähnliche Herausforderungen. Die Welt dreht sich gefühlt immer schneller und verändert sich rasant. Das stellt uns alle vor Herausforderungen. Auf der anderen Seite, hat es jeder Mensch selbst in der Hand was daraus entsteht. Ähnliches gilt für den Arbeitsplatz: Aktiv gestalten und nicht passiv abwarten. Da hilft Flexibilität im Denken, sich etwas trauen, neues probieren und wenn es nicht klappt, dann halt nochmal. Wenn junge Menschen mit einer solchen Einstellung an Unternehmen herangehen und Unternehmen eben auch an die jungen Mitarbeitenden oder Bewerber*innen, dann kann daraus nur gutes entstehen. Ich höre aus den Personalabteilungen der Unternehmen immer häufiger, dass die Ausbildung und Erfahrung zwar auch eine Rolle spielen, aber ein offenes, positives Mindset der Bewerber*innen dann häufig DAS Kriterium für den Zuschlag sind.

Avadingsda 16:24
Kann man reich werden, wenn man mit KI in Kryptowährung geht? Was wäre das für ein Beruf?

  • Max Hergt 16:28
    Jetzt müssten wir erstmal reich definieren. 😉 Reich an Erfahrung bestimmt. Es gibt ja bereits etliche Finanzinstitute und Dienstleister, die Anlagestrategien über KI gesteuerte Portfolios anbieten und einige, die auch die Anlage in Kryptowährungen ermöglichen. Ich denke mit einem Finanzwissenschaftlichen Studium, Mathematik oder einer Ausbildung in der Finanzbranche könnte man gute Chancen haben, in einem solchen Unternehmen einen Job zu finden oder ein duales Studium in dem Bereich zu absolvieren. Wenn die Frage auf eine Selbstständigkeit zielt.... dann wird es die Zeit zeigen, ob sich der Erfolg einstellt.

Siri 16:30
Okay, Journalismus klingt zb gut. Aber wird man da noch gut bezahlt wenn man in Konkurrenz zur KI steht?

  • Per Kropp 16:31
    Man wird zB die KI sehr gut einsetzen können müssen als Tool.
  • Sabine Najib 16:33
    Zur Frage des Gehalts sagt ein von mir sehr geschätzter Kollege immer: "Was kostet ein rotes Auto?". Das soll heißen: es kommt darauf an. Es gibt da auch schon heute eine große Bandbreite von Gehältern und das wird auch in Zukunft nicht anders sein. Als Journalistin können Sie immer noch andere Betätigungsfelder finden, sollte es mit dem Schreiben für Medien mal nicht so klappen.

Nico 16:34
Wie weit verbreitet sind so Sachen wie flexible Arbeitszeiten und 4-Tage Woche in Deutschland?

  • Max Hergt 16:38
    Zum Glück kommt hier immer mehr Bewegung rein und die Flexibilität nimmt zu. Allerdings gibt es hier eine gigantische Bandbreite. Das reicht von, wir ändern gar nichts zu, wir probieren alles. Flächendeckend gibt es jedoch (noch zu) wenig aussagekräftige Daten, aber viele tolle Projekte in dieser Richtung.

Siri 16:35
Also gehört auch Glück dazu wo ich unterkomme. Klar. Dann mach ich erst mal Abi und Auszeit. Danke jedenfalls!

  • Sabine Najib 16:43
    Beides eine Super-Idee. Und ganz viel Gelassenheit. Rein statistisch kommst du in eine Arbeitswelt, in der viele Positionen frei werden, weil die Baby Boomer in Rente gehen und Stellen nachbesetzt werden müssen, da bist du auf absehbare Zeit immer eine gefragte Arbeitskraft.

Avadingsda 16:35
Gute Antwort auf meine Frage. Danke. Bei den anderen Fragen sind Eure Antworten immer sehr allgemein. Könntet Ihr vielleicht ein paar Beispiele nennen? Von welchen Berufen sollte man echt die Finger lassen?

  • Max Hergt 16:41
    Die Finger lassen: Am besten von den Berufen, auf die man keinen Bock hat! Denn dort wird man weder selbst glücklich, noch werden die Arbeitgebenden lange zufrieden sein. Solange ein Job mit Spaß, Freude, Passion und einer Portion Ehrgeiz angegangen wird, kann man in vielen Positionen glücklich sein.

Kai 16:35
Hallo an alle. Habe 2 Fragen: Wie sind die Zukunftsperspektiven von Beamten Berufen in Deutschland? Werden weniger gebraucht oder mehr? Die 2. Frage: Viele Sachen für den Bund, z. B. Beamter Verfassungsschutz, laufen ja heutzutage Online über standardisierte Formulare. Gibts da ein Tipp wie man sich profilieren wenn man so eine bestimmte Stelle will? Vor allem da wahrscheinlich in der Zukunft viele Unternehmen auf solche Online Bewerbungen wohl setzen werden.

  • Sabine Najib 16:40
    Hi Kai (sorry, das musste sein): ich bin Beamtin und kann dazu nur sagen, dass wir vor einer riesigen Pensionierungswelle stehen. Deshalb werden Beamte gerade händeringend gesucht (und das wird auch so bleiben, weil es einfach Tätigkeiten gibt, die nur durch Beamte ausgeübt werden dürfen, z. B. bei Gericht oder der Polizei, aber auch in Behörden oder Schulen. Also meinerseits ein klares: Der Beamtenberuf ist zukunftsträchtig!
  • Sabine Najib 16:42
    Zu deiner zweiten Frage: eine Bewerbung ist immer dann gut, wenn sie die drei Hauptfragen: Warum ich ? Warum dieser Beruf? und Warum dieser Betrieb? beantwortet. Dazu gibt es viele Tipps, damit du bei einer Bewerbung gut aussiehst, zum Beispiel hier: https://abi.de/bewerbung. Oder du kommst zur Berufsberatung, wir helfen auch dabei, eine gute Bewerbung zu schreiben.

Sinnwatch 16:37
Bestehen gute Zukunftsaussichten durch die Absolvierung eines Studiums über "Studiumplus/duales Studium" in den MINT-Fächern. Mit welchem Studiengang hieraus bestehen die besten Zukunftsaussichten hinsichlich Sicherheit und Gehalt?

  • Per Kropp 16:40
    auf https://job-futuromat.iab.de/ kann man sich Verdienst und Beschäftigungsentwicklung für viele Berufe anschauen, vor allem aber, welche Rolle die Digitalisierung spielt.

Josi 16:40
In welchen Branchen ist die 4-Tage-Woche am meisten vertreten? Ich stelle mir das z.B. bei Berufen im Gesundheits- und sozialen Bereich sehr schwierig vor. Oder kann man das nicht so pauschal sagen?

  • Per Kropp 16:42
    Ich kenne auch keine Statistiken dazu. Aber in den genannten Berufen ist das möglich. Man braucht dann mehr Personal (kürzere Schichten). Das ist das Hauptproblem
  • Max Hergt 16:43
    Pauschal ist das schwierig zu beantworten. Es gibt auch durchaus im Gesundheits- und sozialen Bereich tolle Modellprojekte. Z.B. von Krankenhäusern oder Seniorenheimen, die flexible Arbeitsmodelle sehr erfolgreich durchführen. Dabei muss es nicht immer die 4-Tage Woche sein, sondern z.B. auch flexible Urlaubs- und Schichtpläne, die von den Mitarbeitenden in Eigenverantwortung erstellt und geführt werden.

Gini 16:44
Hallo. Mich würde interessieren, wie man zukünftig beruflich mithalten kann z.B. mit der Digitalisierung, wenn man mit Technik wenig zu tun hat und sich wenig für MINT-Bereiche interessiert. Welche Skills werden denn noch gebraucht außer IT-Kenntnisse?

  • Sabine Najib 16:47
    Hallo Gini, du musst keine IT- oder MINT-Expertin werden, um in der Arbeitswelt von morgen erfolgreich zu sein. Dem Grunde nach werden alle Fähigkeiten benötigt, die auch jetzt schon eine Rolle spielen: Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, interkulturelle Kompetenz, um nur einige zu nennen.
  • Max Hergt 16:48
    Menschliche Skills. Z.B. Einfühlungsvermögen, Neugier, Leidenschaft, Mut, Durchhaltevermögen.... und all das, was Sabine bereits geschrieben hat.

SabineBaade 16:45
Wird das in Zukunft immer häufiger sein, dass sich Mitarbeitende untereinander selbst organisieren müssen?

  • Sabine Najib 16:48
    Hallo SabineBaade: Ja, diese Tendenz lässt sich deutlich erkennen. Das hat Vor- und Nachteile, aber es ist in der Tat eher so, dass Initiative und Selbstregulierungsfähigkeit wichtiger werden.
  • Max Hergt 16:50
    Ich denke ja und das ist auch gut so, denn so bekommen wir Eigenverantwortung und Verantwortungsübernahme in die Unternehmen. Dann klappt u.a. hierarchiearmes Arbeiten umso besser. Es gibt auch Studien, die Belegen, dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit dem Grat der Selbstorganisation steigt... aber auch das ist ein sehr komplexes Thema.

Bob 16:46
Hi! Es wurde schon viel gefragt / geantwortet. Ich würd gerne noch wissen, ob ich auf Homeoffice, flexible Arbeitszeiten, Sabbatical bestehen kann? Wie leicht ist das durchzusetzen?

  • Per Kropp 16:54
    Das hängt davon ab, wie dringend eine Arbeitgeber dich/Sie braucht.
  • Sabine Najib 16:55
    Als Faustregel gilt: je größer das Unternehmen, desto leichter wird das klappen, weil du nicht der Erste bist, der danach fragt und es deshalb möglicherweise schon etablierte Standards dafür gibt. Ansonsten kann es auch dann gut klappen, wenn du für deinen Arbeitgeber sehr wichtig bist und er dich so halten kann/will.

Sinnwatch 16:48
Welcher Studienabschluss ist am sinnvollsten? Studium an der Uni, der FH oder duales Studium? Gibt es noch bessere Alternativen?

  • Sabine Najib 16:52
    Hallo Sinnwatch, es kommt da ganz auf den Lerntyp an. Für die Arbeitswelt spielt es keine große Rolle mehr, an welcher Hochschulform man seinen Abschluss macht, für den einzelnen aber schon. Wenn man lieber organisiert und in Gruppen lernt, ist ein Unistudium schwierig, wenn man jedoch lieber selbst schaut, was einen interessiert, fühlt mach sich an einer FH oder im dualen Studium schnell gegängelt. Der Abschluss ist aber gleichwertig und wird von vielen Arbeitgebern auch nicht mehr anders bewertet. Alternativ kann man auch über eine Aus- und Weiterbildung nachdenken (das ist tatsächlich ganz interessant, weil man damit zumindest an das Gehaltsniveau von Bachelorstudierenden kommt). Dann wäre man immer sehr nah dran an der Praxis, wenn man das möchte.

Gini 16:50
Danke erst mal dafür, das beruhigt mich schon mal. Mich würde noch interessieren, ob man grundsätzlich ein Recht auf Teilzeit hat und z.B. auch eine Berufsausbildung in TZ machen kann?

  • Sabine Najib 16:53
    Hi Gini, ganz klares Ja!!! Teilzeitausbildungen sind möglich, es braucht auch keine zwingenden Gründe mehr dafür. Ist allerdings eine Verhandlungssache zwischen dir und dem Ausbildungsbetrieb.

Eric 17:00
Kann man eigentlich eine Ausbildung auch in hybrider Form absolvieren? Also Präsenz im Betrieb und mobiles Arbeiten kombinieren?

  • Sabine Najib 17:01
    Das kommt auf den Beruf an. In der IT-Branche und in manchen kaufmännischen Berufen gibt es solche Varianten bereits. Bei anderen Berufen wird es schwierig.
  • Max Hergt 17:02
    Es gibt durchaus Betriebe in denen es so gemacht wird, aber ich denke auch, dass es hier immer einer ganz spezifischen Betrachtung bedarf. Aber, ich denke die Frage darf man im Bewerbungsprozess durchaus stellen....

Eric 17:04
Denken Sie, dass sich im sozialen Bereich auch etwas tun wird? Hier hat man ja oft noch das klassische Schichtmodell, wenig Flexibilität. Ich interessiere mich für diesen Bereich, aber das macht mir etwas Sorgen.

  • Sabine Najib 17:07
    Wenn Sie die Arbeit in stationären Einrichtungen meinen, dann wird sich das nicht wesentlich ändern lassen. Aber es gibt im sozialen Bereich viele Tätigkeitsfelder, die wunderbar in verschiedenen Arbeitsmodellen machbar sind.
  • Max Hergt 17:08
    Ich hoffe doch sehr, dass sich hier noch mehr ändern wird. Die Menschen die in diesen Bereichen arbeiten sind oftmals ohnehin schon stark gefordert und zum Teil auch überlastet. Dementsprechend macht eine Flexibilisierung durchaus Sinn, da man so individueller auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen kann.
  • Max Hergt 17:11
    Ich glaube auch in stationären Einrichtungen wird es hier noch sehr viele Veränderungen geben (müssen). Das Klinikum Bielefeld hat zB für Pflegekräfte die 4-Tage Woche nach erfolgreichem Modellprojekt in den Normalbetrieb überführt. Die Hochtaunus-Kliniken haben als erstes Krankenhaus eine 4-Tage Woche eingeführt... da ist schon Bewegung drin.

Eric 17:15
Das klingt gut. Danke!

Sinnwatch 17:16
Welche Studiengänge mit KI-Inhalten sind voraussichtlich zukünftig besonders gefragt?

  • Sabine Najib 17:18
    Dem Grunde nach alles, was mit Informatik zu tun hat. Es gibt aber sehr, sehr spannende Studiengänge an der Mensch-Maschine-Schnittstelle, die zukünftig noch viel wichtiger werden, zum Beispiel Cognitive Science an der Uni Osnabrück bzw. der Uni Darmstadt.

Lisa 17:20
Ich bin frisch nach der Ausbildung neu im Betrieb und arbeite in Teilzeit. Hier sind viele ältere Kollegen, die meine Beweggründe nicht verstehen und mir das Gefühl geben, ich würde mich vor der Arbeit drücken. Dabei schaffe ich in 6 std am Tag fast so viel wie andere in 8 std. Haben Sie Tipps, wie ich mehr Verständnis für mich schaffen kann?

  • Sabine Najib 17:23
    Hallo Lisa, das Problem ist ein altbekanntes! Teilzeitkräften wird unterstellt, sie würden sich vor der Arbeit drücken, deshalb werden sie oft auch bei Karriereentscheidungen übergangen und lieber die Vollzeit arbeitende Kollegin genommen. Dabei ist es völlig zutreffend: Teilzeitkräfte organisieren besser, nehmen sich weniger Auszeiten im Arbeitsalltag und können gut planen. Am Ende hoffe ich immer, dass Chef*innen und Kollegen*innen sehen, dass man eine gute Arbeit leistet und das letztlich auch zu mehr Verständnis führt.
  • Max Hergt 17:28
    Miteinander in den Austausch gehen und positives Verständnis füreinander schaffen. Das klingt erstmal leicht, ist es aber durchaus nicht (immer). Das Problem habe auch ich schon oft in meiner Arbeit mit Unternehmen geschildert bekommen. Nach meinem Verständnis ist es durchaus eine Aufgabe guter Führungskräfte hier das Miteinander und den Austausch zu fördern. Wenn es zB eine Führungskraft gibt, mit der Du gut reden kannst, dann würde ich das Problem einmal in einem vertraulichen Gespräch schildern und gemeinsam überlegen, wie man es lösen kann. Vielleicht hilft ja sogar Deine scheinbar gute Organisationsfähigkeit den anderen Mitarbeitenden ihre Arbeitspakete besser zu erledigen?

Sinnwatch 17:22
Vielen Dank für die guten und hilfreichen Informationen zu den gestellten Fragen.

Josi 17:26
Auch von meiner Seite ganz vielen herzlichen Dank für Ihre Antworten!

Max Hergt 17:29
Vielen Dank für die vielen guten Fragen und Impulse. Hat mir Spaß gemacht. Ich wünsche Euch allen eine großartige Zukunft! Bleibt positiv & mutig! Herzliche Grüße, Max

Moderator 17:30
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, das war’s für heute mit dem abi» Chat. Vielen Dank für eure Fragen!

Moderator 17:30
Mehr zum Thema "Arbeitswelt der Zukunft" findet ihr auf abi.de unter https://abi.de/orientieren/was-will-ich-was-kann-ich/arbeit-im-wandel .

Moderator 17:30
Der nächste Chat findet am 07. Februar 2024 statt. Von 16 bis 17.30 Uhr widmen wir uns dann dem Thema "Dual studieren".

Sabine Najib 17:30
Ich wünsche allen einen schönen Abend und freue mich schon aufs nächste Mal.