zum Inhalt

Überblick: Überbrückung im Ausland

Nach dem Abitur sprachliche und kulturelle Erfahrungen im Ausland sammeln: das ist der Traum vieler Schülerinnen und Schüler. Doch welche Überbrückungs­möglichkeiten habe ich im Ausland? Wo finde ich Unterstützung bei der Planung meines Aufenthalts? Und wie kann ich ihn finanzieren? abi» gibt einen Überblick.

Gegenstände, die mit einer Auslandsreise assoziiert sind, wie ein Globus, eine Kamera und eine Landkarte.

Au-pair

Wer im Ausland leben möchte, ohne auf sich allein gestellt zu sein, ist mit dem Klassiker des Gap Years gut bedient: Als Au-pair lebst du bei einer Gastfamilie und hilfst bei der Kinderbetreuung. Zumeist arbeitest du hier 25 bis 45 Stunden pro Woche. Dafür werden dir Unterkunft und Verpflegung gestellt, außerdem gibt es ein Taschengeld. Ein solcher Einsatz dauert in der Regel sechs bis zwölf Monate und kann in vielen Ländern durchgeführt werden. Bei der Suche nach Gastfamilien helfen dir Vermittlungsagenturen, die teilweise auch Vorbereitungskurse anbieten.

Tipp: Seriöse Anbieter sind mit dem RAL-Gütezeichen Au-pair gekennzeichnet.

Freiwilligendienst

Du möchtest in der Überbrückungszeit nach dem Abitur etwas Gutes tun? Dann ist ein Freiwilligendienst vielleicht die richtige Entscheidung für dich. Das Freiwillige Soziale beziehungsweise Ökologische Jahr (FSJ/FÖJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) können nämlich nicht nur im In-, sondern ebenfalls im Ausland geleistet werden. Auch der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) und der Europäische Solidaritätskorps (ESK) bieten Einsätze im Ausland an.

Hierbei engagierst du dich in einer gemeinnützigen Organisation und sammelst gleichzeitig (Berufs-)Erfahrung. Währenddessen bist du sozialversichert und deine Eltern erhalten weiterhin Kindergeld. Grundsätzlich werden dir Unterkunft und Verpflegung gestellt und du erhältst ein Taschengeld. Die Einsätze dauern in der Regel zwölf Monate, du hast aber die Möglichkeit, auf sechs Monate zu verkürzen oder auf 18 beziehungsweise 24 Monate zu verlängern.

Tipp: Mit der Planung für einen Freiwilligendienst im Ausland solltest du bereits ein Jahr vor dem geplanten Ausreisedatum beginnen.

Jobben

Wenn du nach der Schule erst einmal Geld verdienen möchtest, musst du nicht unbedingt beim Bäcker oder Café um die Ecke jobben. Wie wäre es mit einem „Work & Travel“ im Ausland? Auch dort hast du eine breite Auswahl an Jobs – ob als Mitarbeiterin beziehungsweise Mitarbeiter im Hotel, helfende Hand in der Landwirtschaft oder als Fahrradkurier/in. Für dieses Modell gibt es Agenturen, die dir in der Regel gegen Bezahlung bei der Organisation deines Aufenthalts helfen. Achte beim Jobben im Ausland unbedingt auf Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen des Ziellandes. Zudem ist in vielen Ländern eine Arbeitserlaubnis notwendig, einige außereuropäische Länder haben etwa ein Abkommen über das sogenannte Working Holiday Visum mit Deutschland.

Tipp: Ein Work & Travel innerhalb Europas ist mit geringeren bürokratischen Hürden und Reisekosten verbunden. Auf der EURES-Website findest du unter „Leben und Arbeiten“ Infos rund um die Stellen- und Wohnungssuche in den Ländern der Europäischen Union.

Praktikum

In eine Branche hineinschnuppern und Berufe einem Realitätscheck unterziehen – dazu ist ein Praktikum ideal. Wenn dich ein Auslandspraktikum interessiert, können deutsche Firmen mit Zweigstellen im Ausland eine gute Anlaufstelle für die Praktikumssuche sein. Außerdem gibt es neben der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)​​​​​​​ und den European Employment Services (EURES) private Anbieter, die dir kostenpflichtig bei der Vermittlung helfen. Kosten für Versicherungen, An- und Abreise sowie für die Unterkunft musst du selbst aufbringen. Es gibt aber Stipendien, die dir dabei helfen. Informationen hierzu bietet beispielsweise der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD).

Tipp: Eventuell kannst du dir ein Praktikum sogar später anrechnen lassen, denn für einige Studiengänge wird ein Vorpraktikum vorgeschrieben.

Sprachkurs/-reise

Am einfachsten lernt man eine Fremdsprache im jeweiligen Land. Hierzu bietet sich der klassische Sprachkurs an. Dabei lernst du nicht nur die Sprache deiner Wahl, sondern ebenfalls Land und Leute sowie andere internationale Schülerinnen und Schüler kennen. Allerdings ist ein Sprachkurs durch die Kurs- und Reisekosten sowie Unterkunft oft sehr teuer. Manchmal kannst du jedoch bei Sprachreiseveranstaltern und Stiftungen ein Stipendium bekommen.

Tipp: Ein guter Hinweis auf seriöse Anbieter können Fach- und Dachverbände sein, da sie Qualitätsrichtlinien für ihre Mitglieder festlegen.

Weitere Informationen

Rausvonzuhaus

www.rausvonzuhaus.de

Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)

www.daad.de

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)

www.arbeitsagentur.de/vor-ort/zav/startseite

Arbeitskreis Wege ins Ausland

www.wege-ins-ausland.de

Ausland.org

www.ausland.org

Freiwilliges Ökologisches Jahr

www.foej.net

Kulturweit

www.kulturweit.de

weltwärts

www.weltwaerts.de

Au-Pair Society e.V.

www.au-pair-society.org

Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)

www.ijfd-info.de

Europäischer Solidaritätskorps

www.solidaritaetskorps.de

European Employment Services (EURES)

ec.europa.eu/eures/public/index_de

Fachverband Deutscher Sprachschulen und Sprachreise-Veranstalter e.V. (FDSV)

www.fdsv.de