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Im Hotel arbeiten, an einem See übernachten und durch die Berge Kanadas wandern – Johanna Wiggeshoff (19) wollte nach dem Abi eine Auszeit nehmen und war mit einem Work & Travel-Programm in Kanada unterwegs.
Ein halbes Jahr arbeiten und danach mehrere Monate reisen: So hat sich Johanna Wiggeshoff ihr Work & Travel-Programm aufgeteilt. Insgesamt war sie zehn Monate in Kanada. „Ich habe mich in der Schule im Englischunterricht schon für Kanada interessiert und wollte da gern hin“, erzählt die 19-Jährige. Für sie war eine Auszeit genau das Richtige, um herauszufinden, ob und was sie studieren möchte.
Bevor sie nach Kanada einreisen konnte, musste sie nachweisen, dass sie einen Job hat, den sie nach ihrer Ankunft antreten kann. Dafür vermittelte ihr die Organisation Travelworks ein Bewerbungsgespräch für eine Tätigkeit in einem Hotel. Sobald sie die Zusage bekommen hatte, flog sie zusammen mit einem Freund los.
Auf der Reise alle möglichen Dinge zu organisieren, hat mir richtig Spaß gemacht, ich denke, das kann ich im Studium auf jeden Fall anwenden.
Johanna Wiggeshoff
Ihre Zeit in Kanada begann im Winter mit einem sechsmonatigen Aufenthalt in Lake Louise in Alberta. Dort arbeitete Johanna Wiggeshoff sechs Tage die Woche als Hostess in einem Hotelrestaurant in einem Team mit fünf anderen Hostessen. Zu ihren Aufgaben gehörte es, die Gäste zu betreuen, ihnen Tische zuzuweisen und einen Überblick über die Auslastung des Restaurants zu behalten. Wenn Zeit war, hat sie zudem Getränkebestellungen angenommen und zu den Tischen gebracht. Während dieser Zeit sparte sie Geld an, das sie im Anschluss für ihre weiteren Reisen nutzen wollte. Aber auch die Arbeitszeit war nicht ohne Abenteuer: „Einmal hatten wir plötzlich einen Braunbären vor der Lobby, der versucht hat ins Hotel zu laufen, von der automatischen Glastür dann aber verschreckt wurde“, berichtet Johanna Wiggeshoff.
Sie arbeitete meistens in der Spätschicht ab 15:30 Uhr und nutzte die Zeit am Morgen, um Snowboarden zu gehen. „Ich konnte das vorher gar nicht, das habe ich dort erst gelernt. Der Skiberg war nur zehn Minuten vom Hotel entfernt, da hat es sich gelohnt, fast jeden Tag zu gehen“, erzählt die 19-Jährige begeistert. Die Arbeit im Hotel machte ihr Spaß, vor allem, weil sie dort viele Kolleginnen und Kollegen kennenlernte, die größtenteils auch über Work & Travel-Programme dort waren.
Nach sechs Monaten begann Johanna Wiggeshoffs große Rundreise. Die erste Etappe führte sie aus Kanada heraus: Sie verbrachte mehrere Wochen auf Hawaii mit Freundinnen und Freunden, die sie während der Arbeit im Hotel kennengelernt hatte. Nach ihrer Rückkehr schloss sie einen Roadtrip durch den Westen Kanadas an. Unter anderem machte sie Stopps in Vancouver und Kelowna. In Tofino zum Beispiel lernte sie an einer Surfschule surfen, und auf Vancouver Island machte sie eine Bustour, die sie bei einem Fotowettbewerb gewonnen hatte.
Für den Roadtrip hatte sie ein umgebautes Auto, in dem sie hinten schlafen konnte. „Ich habe öfter in der Nähe von Seen geparkt und einfach hinten im Auto geschlafen. Morgens am See aufzuwachen war eines der schönsten Erlebnisse“, berichtet Johanna Wiggeshoff. Sie besuchte noch eine Freundin, die aus Kanadas Nordwest-Territorien stammt: „Dort oben gibt es Tage, an denen es gar nicht richtig dunkel wird. Da sah es nachts um zwei Uhr aus, als ob gerade Sonnenuntergang wäre.“ Ein besonderes Highlight war für Johanna Wiggeshoff, auf einer Wanderung drei Grizzlybären aus der Ferne zu sehen: „Das war gleichzeitig beeindruckend und beängstigend.“
Sie hat viele Leute kennengelernt, viel über die Kultur, aber auch über sich selbst erfahren: „Ich habe auf jeden Fall gelernt, eigenständiger zu sein. Ich habe auch gemerkt, dass ich nicht viel Luxus brauche, wenn ich für ziemlich lange Zeit in meinem Auto leben kann“, erzählt die 19-Jährige stolz.
Auch jetzt ist sie noch nicht fertig mit dem Reisen: Aktuell studiert Johanna Wiggeshoff Eventmanagement im niederländischen Breda. „Auf der Reise alle möglichen Dinge zu organisieren, hat mir richtig Spaß gemacht, ich denke, das kann ich im Studium auf jeden Fall anwenden“, erzählt sie begeistert. Ihr nächster Stopp steht bereits fest: Bald macht sie ein Praktikum in Spanien.
Stand: 05.07.2023
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