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Ich will was machen mit Sport: Gute Berufschancen für Sportfans

Sportjournalismus, Sportpsychologie, Sportökonomie und vieles mehr – der Bereich Sport bietet ein breites Angebot an Studiengängen und einigen Berufsausbildungen. Die Tätigkeitsfelder sind vielfältig und der Arbeitsmarkt sieht überwiegend gut aus.

Ein junger Mann und ein Fitnesstrainer erstellen am Tablet einen Trainingsplan.

Muskeln aufbauen, Koordination trainieren, Präventivmaßnahmen besprechen: Tobias Sproß begleitet Menschen auf ihrem meist langwierigen Rehabilitationsweg bei Unfallverletzungen, Knochenbrüchen und Erkrankungen.

Der 29-Jährige arbeitet bei der SportsMED-Saar in den Bereichen Medizinische Trainingstherapie und Krankengymnastik am Gerät. Bereits während seines Bachelorstudiums der Sportwissenschaft an der Universität des Saarlandes war er als Werkstudent in der Praxis tätig. Heute ist er dort in Teilzeit angestellt und absolviert parallel einen Master in Gesundheitssport.

  • Portraitfoto von Tobias S.

    Wir müssen nachprüfbar erläutern können, dass eine Methode wirklich effektiv ist.

    Tobias Sproß arbeitet in der Medizinischen Trainingstherapie.

Gesundheitsbereich im Trend

Menschen zu helfen, ihnen Werkzeuge zur Selbsthilfe anzubieten und zu erleben, wie sie ihre Lebensqualität zurückgewinnen, ist für Tobias Sproß sehr erfüllend. Der Sport begleitet den Saarländer von Kindesbeinen an: Er war Hochleistungsschwimmer, machte ein Sport-Abi, absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr und mehrere Praktika im Sportumfeld. Sein Masterstudium ist forschungsorientiert. Methodologie, Evaluation und Qualitätssicherung stehen auf dem Modulplan. „Wir müssen nachprüfbar erläutern können, dass eine Methode wirklich effektiv ist.“ Auch bei Weiter- und Neuentwicklung bewegungstherapeutischer Programme ist ein profundes Qualitätsmanagement essenziell.

„Im Gesundheitsbereich sind viele Absolventinnen und Absolventen eines sportwissenschaftlichen Studiums tätig, etwa in Rehakliniken“, sagt Otto Pompe, Berufsberater der Agentur für Arbeit Rheine. Ebenso sind sie in der freien Wirtschaft gefragt: „Das betriebliche Gesundheitsmanagement wird in Zukunft eine große Rolle spielen“, erklärt der Berufsberater.

Sport plus Management, Journalismus oder Engineering

Weitere Tätigkeitsfelder für Absolventinnen und Absolventen von Sport-Studiengängen sind Kommunalverwaltungen, wo sie den Sport organisieren und Vereine betreuen. Wer technisch affin ist, ist in der Sportgeräteherstellung gut aufgehoben. Auch der Journalismus bietet Möglichkeiten sowie die Tourismusbranche. Wer sich für Letztere entscheidet, muss allerdings mit längeren Auslandsaufenthalten rechnen. Vor allem Leistungssportlerinnen und -sportler haben Chancen bei Vereinen und Verbänden, etwa als Trainerinnen und Trainer. Ihnen rät Otto Pompe, neben der eigenen Sportkarriere ein zweites Standbein aufzubauen.

Die Studiengangbezeichnungen spiegeln das weite Einsatzfeld wider: So gibt es neben (sport-)wissenschaftlichen Angeboten auch Schnittstellen- und Schwerpunktstudiengänge. Schlagwörter sind etwa Management, Journalismus, Prävention, Therapie, Fitness, E-Sport, Tanz(-pädagogik) oder Sports Engineering. Den überwiegenden Teil an Studiengängen bieten Universitäten an. Dort sind fast immer auch die Lehramtsstudiengänge angesiedelt. Wer sich dafür entscheidet, muss neben Sport ein weiteres Fach wählen. Allgemein weist Otto Pompe auf die Sporteignungstests hin, deren Bestehen oft Zulassungsvoraussetzung ist. Daher sollte man sich frühzeitig nach den Terminen erkundigen.

Interesse an Naturwissenschaften

Neben der eigenen Fitness ist für Sportberufe ein Interesse an Naturwissenschaften unablässig, betont Otto Pompe. Zudem sollte man die soziale Komponente mitbedenken: „Meistens arbeitet man mit Menschen zusammen und muss Verantwortung übernehmen“, weiß der Berufsberater.

Neben einem Studium führen auch Ausbildungen in Sportberufe, etwa die zum/zur Sport- und Fitnesskaufmann/-frau sowie die schulischen Ausbildungen zum/zur Sportfachmann/-frau sowie Sportlehrer/in. Als Weiterbildung bietet sich zum Beispiel die zum/zur Fitnessfachwirt/in an. In den Reitsport wiederum führt die Ausbildung zum/zur Pferdewirt/in sowie die Weiterbildungen zum/zur Pferdewirtschaftsmeister/in oder Reittherapeut/in. Alternativ kann man eine Ausbildung im Sporthandel absolvieren, beispielsweise die zum/zur Einzelhandelskaufmann/-frau.

Gute Chancen in der Therapie

Der Arbeitsmarkt im Bereich Sportberufe sieht allgemein recht gut aus: 55.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte übten 2022 einen solchen aus. Hierzu zählen 43.000 Sportlehrer/innen und Trainer/innen, 5.000 Sportmanager/innen sowie 7.000 Berufssportler/innen.

Gegenüber dem Vorjahr gab es einen spürbaren Beschäftigungszuwachs von 6 Prozent. Aber: „Trotz der recht guten Entwicklung ist es nicht unbedingt leicht, eine sozialversicherungspflichtige Anstellung zu erhalten“, informiert Claudia Suttner vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit: „Es konkurrieren relativ viele Bewerberinnen und Bewerber um wenige offene Stellen.“

Die Tätigkeit als Selbstständige spielt in dem Sektor eine wichtige Rolle. So waren laut Mikrozensus rund 23.000 Sportlehrer/innen und Trainer/innen 2021 selbstständig tätig. Sehr gut sieht die Arbeitsmarktsituation derzeit für staatlich anerkannte Physiotherapeutinnen und -therapeuten aus: „Ihre Zahl wächst stetig bei gleichzeitig wachsender Nachfrage nach ausgebildeten Kräften.“

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit für Berufe bietet über 3.000 ausführliche Berufsbeschreibungen in Text und Bild.

www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit

www.studienwahl.de

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit

www.berufe.tv

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

Mit der Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du herausfinden, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.

www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
www.check-u.de

Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dsv)

Die dsv ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Sportwissenschaft. Sie verfolgt das Ziel, die Sportwissenschaft zu fördern und weiterzuentwickeln.

www.sportwissenschaft.de

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB)

Der DOSB ist die regierungsunabhängige Dachorganisation des deutschen Sports.

www.dosb.de

Berufsverband der Sportmanager und Sportökonomen (VSD)

Der VSD ist ein sportartübergreifender Arbeitnehmerverband und Impulsgeber für die persönliche Karriere im Sportbusiness.

www.vsd-online.de

Initiative Profisport Deutschland

Zusammenschluss der professionellen Sportveranstalter in Deutschland

www.profisport-deutschland.de