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Bundeswettbewerb Fremdsprachen: Neue Horizonte

Dagna Dąbrowska hat zweimal am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilgenommen und 2023 den ersten Preis gewonnen. Die 19-Jährige besucht die 12. Klasse des Max-Steenbeck-Gymnasiums in Cottbus und berichtet von ihren Erfahrungen.

Ein Turm aus acht Wörterbüchern steht auf einem Tisch.

Fremdsprachen haben mich schon immer fasziniert. Auf den Bundeswettbewerb Fremdsprachen bin ich durch ein Plakat in der Schule aufmerksam geworden und war sofort begeistert. Ich habe mich für die Wettbewerbskategorie SOLO Plus beworben, bei der man in mindestens zwei Sprachen arbeiten muss. Ich habe Englisch und Französisch gewählt.

Als Projekt mussten wir ein dreiminütiges Video und einen Podcast einreichen. Das Thema war vorgegeben: „Horizonte“. Dazu haben wir eine Mindmap bekommen und dann war Kreativität gefragt. Inspiriert hat mich ein Zitat von Konrad Adenauer: „Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“ So erlebe ich Fremdsprachen. Jede Sprache prägt die Sicht auf die Welt. Sich mit anderen Sprachen zu beschäftigen, eröffnet neue Horizonte.

Für das Video habe ich Bildmaterial aus einem Urlaub in Portugal benutzt und an einem Nachmittag geschnitten. Die Arbeit am Text war viel aufwendiger. Ich habe etwa einen Monat gebraucht, bis ich einen fertigen englischen Text hatte, den ich einsprechen konnte. Im französischen Audiobeitrag habe ich die Entstehung des Videos erklärt und kommentiert: Wie bin ich auf meine Idee gekommen, welche Gedanken habe ich verworfen.

  • Portraitfoto von Dagna

    Für mich war der Wettbewerb eine positive Herausforderung, bei der viel Kreativität gefragt war. Ich habe mich sehr von den Arbeiten der anderen inspirieren lassen und die Unterhaltungen in verschiedenen Sprachen haben großen Spaß gemacht.

    Dagna Dąbrowska hat zweimal am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilgenommen.

Neue Freundschaften im Finale

Mit diesen Beiträgen bin ich als eine von 55 Teilnehmenden ins Finale in Mannheim gekommen. Die vier Tage waren für mich die schönsten im vergangenen Jahr. Die Atmosphäre war sehr freundschaftlich und ich habe viele Kontakte geknüpft. Alle waren offen und gesprächsfreudig.

Im Finale mussten wir einen Essay zu einem vorgegebenen Thema schreiben, im unserem Fall zum Klimawandel. Wir hatten vier Stunden Zeit und einen Katalog von Quellen in den verschiedensten Sprachen. Am schwierigsten war es, die Textlänge einzuhalten. Der englische Essay durfte nur 500 Wörter lang sein, die französische Zusammenfassung 120 Wörter.

Am aufregendsten war die mündliche Gruppenprüfung als Escape Game. Wir waren zu fünft, die Juroren saßen im Kreis um uns herum und haben uns beobachtet. An die Situation mussten wir uns erst gewöhnen. Wir mussten alle Sprachen einsetzen, um gemeinsam den Code zu knacken. Geschafft hat das keiner alleine, viel wichtiger war die Zusammenarbeit in der Gruppe.

Zum Schluss gab es ein Einzelgespräch in englischer Sprache mit zwei Jurymitgliedern zu einem von mir selbst gewählten Thema: „Neurochemische Liebe“ beschäftigt mich in meinem Leistungskurs Bio. Es geht dabei um die Prozesse im Gehirn, wenn wir uns verlieben. Ich hatte dazu ein spannendes Buch von Helen Fisher gelesen: „Why we love.“ Wenn man am Wettbewerb teilnimmt, lohnt es sich, sich gut auf sein Thema vorzubereiten, Filme zu sehen und Bücher zu lesen, um sich das Fachvokabular anzueignen.

Gut vorbereitet durch Lesen und Sprechen

Als mir klar war, dass ich zu den Gewinnern des ersten Preises gehöre, war ich sehr glücklich. Damit habe ich auch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gewonnen. Nach dem Abitur werde ich Medizin studieren und plane einen Auslandsaufenthalt. Sprachen werden in meinem Leben und Berufsleben immer eine wichtige Rolle spielen.

Für mich war der Wettbewerb eine positive Herausforderung, bei der viel Kreativität gefragt war. Ich habe mich sehr von den Arbeiten der anderen inspirieren lassen und die Unterhaltungen in verschiedenen Sprachen haben großen Spaß gemacht. Bei jedem Gespräch mit einem der Teilnehmenden hat sich für mich eine neue Welt eröffnet.

Mein Tipp fürs Sprachenlernen: Man muss möglichst viel sprechen. Wenn meine Familie oder meine Freunde nicht bei mir sind, führe ich auch mal Selbstgespräche.

Weitere Informationen

Bundeswettbewerb Fremdsprachen

Alle Informationen über die Wettbewerbe, Anforderungen und Bewerbungsfristen

www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de

Bildung und Begabung

Mehr Wettbewerbe und Angebote für alle, die Talente entdecken und entwickeln wollen.

www.bildung-und-begabung.de

Stiftung Bildung und Gesellschaft

Förderpreise und Partnerschaften rund ums Thema Bildung

www.stiftungbildung.org/ziel-zweck-vision/

Arbeitsgemeinschaft der bundesweiten Schülerwettbewerbe

Zusammenschluss aller staatlich anerkannten Schülerwettbewerbe

www.bundeswettbewerbe.de/startseite.html

Kultusministerkonferenz

Übersicht über aktuelle Wettbewebe für Schulen und Schülerinnen/Schüler

www.kmk.org/themen/allgemeinbildende-schulen/individuelle-foerderung/schueler-und-jugendwettbewerbe