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Anna Wagner arbeitet beim Halbleiterhersteller Infineon an der technischen Infrastruktur für die Chip-Entwicklung. Für Mikroelektronik begeistert sich die 25-Jährige schon seit Schulzeiten.
Anna Wagner sitzt an ihrem Rechner im Entwicklungscampus am Hauptsitz von Infineon in Neubiberg, als sie ein Notruf einer Kollegin aus der Chip-Entwicklung erreicht. Im Labor sollen ihre Niederschriften den Testlauf für die Produktion eines neuen Chips steuern – aber der Rechner streikt. Nun ist Anna Wagner gefragt. Die Kollegin gibt ihr Einblick in ihre Arbeitsumgebung, dann beginnt die Ursachenforschung: Reicht die Rechenleistung nicht aus, fehlt eine Lizenz, stecken Fehler im Programmcode oder gibt es ein Hardwareproblem in der IT? Mit der Kollegin überprüft sie Schritt für Schritt alle Entwicklungsprozesse.
Diesmal geht es schnell: Anna Wagner entdeckt nach wenigen Minuten, dass eine Softwarelizenz für das Ansteuerungsprogramm fehlt. Manche Fälle jedoch beschäftigen sie mehrere Tage. „Wenn Skripte in einer hochkomplexen Entwicklungsumgebung geschrieben und mehrere Maschinen parallel angesteuert werden, kann es viele Konflikte geben. Da ist Bastelarbeit gefragt, nach dem Prinzip trial and error“, erklärt sie.
Im Labor bei Infineon durfte ich damals eigenständig Chips auflöten und wurde in die Welt der Halbleiter eingeführt. Seitdem war für mich klar, was ich beruflich machen will.
Anna Wagner
Mit ihrer Erfahrung hat sie einen guten Riecher, wo das Problem liegen könnte. Dabei helfen ein ständiger Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen im Büro sowie die Informationen in internationalen Foren. Anna Wagner genießt die Abwechslung, auch wenn es herausfordernd ist, Aufgaben zu priorisieren. 60 Prozent der Arbeitszeit verbringt sie im Regelfall am eigenen Rechner, 40 Prozent im Labor, wo sie die Fehleranalyse direkt im Testlauf verfolgt. „Wir sorgen für die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen der Entwicklungsingenieure“, sagt sie. Dazu gehören auch Trainings zu technischen Fragen an vielen Standorten weltweit.
Bei Infineon ist sie schon seit sieben Jahren tätig. Dort hat sie den Praxisteil ihres dualen Studiums der Elektrotechnik und Elektronik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg absolviert, das sie 2017 mit dem Bachelor of Engineering abgeschlossen hat. 2019 erlangte sie noch einen Masterabschluss in Elektrotechnik und Management am King’s College in London. Die Faszination für Mikroelektronik entdeckte sie schon in der 11. Klasse beim Girls‘Day. „Im Labor bei Infineon durfte ich damals eigenständig Chips auflöten und wurde in die Welt der Halbleiter eingeführt. Seitdem war für mich klar, was ich beruflich machen will“, erzählt sie.
Das Halbleiter-Business begeistert sie. „Unsere Chips sind an vielen Stellen im Alltag zu finden. Mobiltelefone, Kreditkartenzahlungen, Datenaustausch über WLAN oder LTE, Elektromobilität und erneuerbare Energien, all das funktioniert nur mit Halbleitern“, sagt sie. Die technologische Entwicklung geht ständig weiter.
Für Anna Wagner ist ihre Arbeit eine Entdeckungsreise: „Selbst als Ingenieurin oder Ingenieur versteht man vieles nicht, muss ständig Prozesse hinterfragen und über den eigenen Tellerrand blicken.“ Spezialisierung zu komplexen Themen ist dabei ebenso gefragt wie ein Überblick über die großen technischen Trends. Dazu gehört beispielsweise die künstliche Intelligenz, die etwa automatisierte Fehlererkennung in der laufenden Produktion ermöglicht.
Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild. (Suchwort: Mikroelektronik)
www.arbeitsagentur.de/berufenet
Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du Informationen über Studienmöglichkeiten in ganz Deutschland.
www.studienwahl.de/studienfelder/ingenieurwissenschaften/fertigungstechnologien
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Informationen der Branchenverbände
www.vdi.de/tg-fachgesellschaften/vdi-mikroelektronik-mikrosystem-und-feinwertechnik
Stand: 30.05.2022
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