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Ingenieurin – Nanotechnologie: Kleinste Teilchen ganz groß

Nanotechnologin Alexandra Zrykina arbeitet bei attocube in München. Angetrieben von der Faszination für die Arbeit und Forschung mit immer kleiner werdenden Strukturen war die 31-Jährige bereits unter anderem an der Entwicklung eines Lasersystems beteiligt.

Nahaufnahme eine Nanoröhre (englisch Nanotube), eines länglichen mikroskopisch kleinen Hohlkörpers, der gitternetzartig in grüner Farbe dargestellt ist.

In Alexandra Zrykinas Berufsalltag dreht sich alles um Sensoren. Seit dem Ende ihres Studiums arbeitet sie bei attocube, einer Firma, die sich auf Nanotechnologie spezialisiert hat und Produkte für Forschungseinrichtungen und die Industrie produziert. Nanotechnologinnen und -technologen arbeiten im Bereich von millionstel Millimetern. Angefangen hat sie als Entwicklungsingenieurin. „Wir entwickelten damals ein System, das Abstände im Nanometerbereich berührungslos mithilfe eines Lasers misst."

Die Aufgabe der Ingenieurin dabei war die Entwicklung und Verbesserung von Sensoren und allen Komponenten, die dazu gehören – eine Arbeit, die am Computer und im Labor stattfindet. „Man muss verschiedene Tests durchführen, Produkte und Prototypen zusammenbauen oder die Daten am Computer auswerten und einen Bericht schreiben", erklärt sie.

  • Ein Porträt-Foto von Alexandra Z.

    Für mich ist dieser Bereich sehr interessant und zukunftsorientiert. Ich empfinde es als sehr spannend, denn die Strukturen, zu denen wir durch Forschung vordringen können, werden immer kleiner und es wird viel in diese Richtung geforscht.

    Alexandra Zrykina, Ingenieurin für Nanotechnologie

Nanotechnik als zukunftsorientierter Bereich

Dass sie einmal im Bereich Nanotechnik arbeiten möchte, war der 31-Jährigen früh klar. Nach ihrem Bachelorabschluss in Mechatronik schloss Alexandra Zrykina den Master in Mikro- und Nanotechnik an der Hochschule München an. „Für mich ist dieser Bereich sehr interessant und zukunftsorientiert. Ich empfinde es als sehr spannend, denn die Strukturen, zu denen wir durch Forschung vordringen können, werden immer kleiner und es wird viel in diese Richtung geforscht.“

Zum Stundenplan gehörten beispielsweise die Bereiche Mathematik, Quantenphysik und Informatik. Absolventinnen und Absolventen können in vielen Bereichen arbeiten: in der IT, der Elektronikindustrie, der Luft- und Raumfahrt oder auch in der Biotechnologie. Überall dort spielen kleinste Teilchen eine ganz große Rolle.

Schritt für Schritt neue Produkte entwickeln

Bei ihrem Arbeitgeber findet die Entwicklung neuer Produkte im Rahmen von Projekten statt. Seit rund einem Jahr ist Alexandra Zrykina Projektmanagerin. „Ich habe auch früher schon Projekte geleitet und gemerkt, dass mir das Spaß macht. Ich mag eine strukturierte Arbeitsweise.“ Vor dem Beginn eines Projekts müssen wichtige Fragen geklärt werden: Was wollen wir erreichen? Wie schaffen wir das? „Das Schritt für Schritt zu planen und mit den Beteiligten zu besprechen, gefällt mir am meisten. Aber auch zu sehen, wie eine Idee zu einem Produkt wird. Das zu begleiten, ist sehr faszinierend.“

Für ihre Stelle als Projektmanagerin absolvierte Alexandra Zrykina verschiedene Fortbildungen. Seitdem arbeitet die Ingenieurin zwar weniger im Labor, aber die Erfahrung dort hilft ihr bei ihrer Aufgabe. In dieser Rolle ist sie auch Ansprechpartnerin für die Teams, mit denen sie arbeitet und die sie koordiniert. „Aktuell leite ich ein ziemlich großes Projekt mit sieben Leuten im Team.“

Alexandra Zrykina schaut sich morgens zuerst den Projektplan an: Läuft alles im Zeitplan oder gibt es irgendwelche Änderungen? Danach stehen Teambesprechungen an, in denen die Aufgaben für den Tag oder Fragen geklärt werden. „Dann bin ich meistens für die Dokumentation verantwortlich oder kümmere mich um Materialbestellungen für das Projekt. Meine wichtigsten Aufgaben lassen sich wohl am besten zusammenfassen mit: koordinieren, kommunizieren und dokumentieren“, sagt sie mit einem Lachen.

Interdisziplinäre Arbeit

Die 31-Jährige arbeitet nicht nur mit anderen Nanotechnologinnen und -technologen zusammen. „Wir haben zum Beispiel auch ein Team für Design mit einem Fokus auf Computersimulationen und technischem Zeichnen. Wir haben auch Elektrotechnikerinnen, Programmierer oder Leute aus den Fachbereichen Physik und Maschinenbau.“ So entsteht am Ende ein Produkt, das nicht nur tut, was es soll, sondern auch intuitiv zu benutzen ist.

Auch in den kommenden Jahren will sich die Ingenieurin für Nanotechnologie ganz auf diese Aufgabe konzentrieren. „Das Organisatorische macht mir wirklich Spaß. Es ist toll, dass ich mit meinem Studium so viel Verschiedenes machen kann.“

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Ingenieur/in – Nanotechnik).
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung
www.studienwahl.de

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit
www.berufe.tv

Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit

www.arbeitsagentur.de/jobsuche

Verband Deutscher Ingenieure (VDI)

Verein Deutscher Ingenieure mit dem Fachbereich Werkstoff- und Nanotechnik
www.vdi.de

Nano in Germany

Branchenübergreifender Verein für Akteure in der deutschen Nanotechnologie
www.nanoingermany.de