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Ines Hornung befindet sich im siebten Semester des Studiengangs Fahrzeugelektronik und Elektromobilität an der Hochschule Ruhr West. abi» berichtet die 25-Jährige, warum sie sich für die praxisintegrierende duale Studienform entschieden hat.
In jedem Jahr sterben in den USA Kinder an einem Hitzschlag, weil sie im Auto zurückgelassen werden. Um dem entgegenzuwirken, entwickelte Ines Hornung mit einer Studierendengruppe ein Warnsystem: Hochempfindliche Sensoren eines an einem Kindersitz angebrachten Steuergeräts erkennen die Atmung eines Kindes anhand winziger Veränderungen in der Gewichtsverteilung und werten die Daten aus. Auch die Temperatur wird gemessen. Bei drohender Überhitzung warnt das System die Eltern per Smartphone und ruft gegebenenfalls einen Rettungswagen.
Ich wollte an eine Fachhochschule, weil dort die Praxisanteile höher und die Studiengänge in der Regel kleiner sind als an Unis.
Ines Hornung
„Wir haben alles von Grund auf konzipiert“, berichtet die 25-Jährige stolz. Wir, das war eine Gruppe des Studiengangs Fahrzeugelektronik und Elektromobilität (FEEM) der Hochschule Ruhr West sowie von der Wayne State University in Detroit. Nur zweimal trafen sich die Teilnehmenden des „Collaborative Online International Learning“-Projekts (Coil) offline, die weitere Zusammenarbeit geschah im virtuellen Raum. Ines Hornung übernahm das Projektmanagement fürs deutsche Team. Der Anwendungsbezug war ein Grund, warum sie sich für die Hochschule Ruhr West entschied: „Ich wollte an eine Fachhochschule, weil dort die Praxisanteile höher und die Studiengänge in der Regel kleiner sind als an Unis.“
Nach dem Abi hat Ines Hornung zunächst eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin abgeschlossen. Darauf wollte sie mit dem FEEM-Studiengang aufbauen. Also bewarb sie sich bei dem Elektromobilität-Unternehmen innolectric AG, das Komponentenlösungen für den elektrifizierten Antriebsstrang und den dazugehörigen Ladevorgang entwickelt. Anschließend bewarb sie sich bei der Hochschule.
Ihr Modulplan ist gestreckt; so stehen ihr neun statt sieben Semester Regelstudienzeit zur Verfügung. In den ersten fünf Semestern musste sie je drei Module – Pflichtmodule etwa in Physik, Ingenieurmathematik und Elektrotechnik – absolvieren. Sie verbringt pro Woche zwei Tage im Unternehmen und kann dort ihr erlerntes Wissen in eigenen Projekten umsetzen. In der vorlesungsfreien Zeit arbeitet sie ebenfalls bei innolectric. Für Prüfungsvorbereitungen hat sie Anrecht auf arbeitsfreie Tage sowie davon unabhängig Anspruch auf Urlaub. Auch das obligatorische Praxissemester macht sie im Partnerunternehmen. Die 19 Wochen werden bei ihr auf drei Semester verteilt.
Natürlich sei das ein hohes Pensum, aber es lohne sich und sie profitiere doppelt. Zum Beispiel bei ihren Englischsprachkenntnissen: „Zuerst war ich im Customer Support eingesetzt. Da 95 Prozent unserer Kunden nicht deutschsprachig sind, musste ich mein Englisch schnell aufbessern – das Coil-Projekt hat mich da weitergebracht.“ Zudem finde sie bei innolectric immer jemanden, der ihr bei Verständnisfragen helfe. etwa bei Software-Aufgaben für die Konstruktionslehre.
Ab dem achten Semester kann sie drei Wahlmodule belegen. Netzinfrastruktur für Elektromobilität findet sie spannend. Außerdem möchte sie sich in einem Elektronik-Projekt einbringen.
Wie es nach dem Bachelor weitergeht, weiß sie noch nicht. „Ich bin dann sehr gut aufgestellt und habe viele Optionen“, ist sie überzeugt. Sie kann sich vorstellen, weiter bei innolectric zu arbeiten. Aber auch das Masterangebot Systemtechnik ihrer Hochschule reizt sie. Einen Zukunftswunsch hat sie noch: Dass mehr Frauen technische Berufe anstreben. Als einzige weibliche dual Studierende ihres Jahrgangs sei sie gerade sozusagen die Frauenquote, meint sie und lacht.
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Stand: 23.10.2023
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