Energie- und Gebäudetechnik dual:
Kein Studium auf Sparflamme
Gleich nach dem Abi finanziell unabhängig von den Eltern sein – dieser Gedanke gefiel Julia Klose (23). Deshalb entschied sie sich für eine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und kombiniert sie mit einem Studium der Energie- und Gebäudetechnik.
Ich wollte aber auch studieren. So passte ein duales Studium perfekt“, sagt Julia Klose, „denn dabei kann man durch die integrierte Berufsausbildung von Anfang an Geld verdienen. Als ich im Internet nach Möglichkeiten recherchiert habe, fand ich vor allem die Angebote im technischen Bereich spannend.“ Ein Inserat sprang ihr besonders ins Auge: Bei der Holthausen GmbH in Köln bot man eine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an. Das Unternehmen kooperiert mit der TH Köln, an der parallel der Bachelorstudiengang Energie- und Gebäudetechnik (EGT) absolviert werden kann.
In dem auf Gebäudetechnik spezialisierten Betrieb wurden Julia Klose die Praxisanteile der Ausbildung vermittelt. Dabei begleitete sie einen Monteur bei Kundenbesuchen. „Als Azubi wechselte ich dabei durch verschiedene Abteilungen“, erklärt sie. „Los ging es bei mir mit dem Sanitärbereich. Dort habe ich zum Beispiel gelernt, wie man Rohrbrüche repariert.“
Nach einem Wechsel in den Kundendienst ging es unter anderem um Fertigmontagen in Badezimmern. Im Anschluss folgte die Ausbildung in der Abteilung Heizung. „Hier haben wir komplette Heizungsanlagen saniert oder erneuert, da musste schon mal die komplette Leitungsführung geändert werden“, berichtet Julia Klose. Inzwischen ist sie in der Wartungsabteilung eingesetzt. Mittlereile hat sie die Ausbildung abgeschlossen und arbeitet seit etwa einem Jahr als Abteilungsleitung in der Wartungsabteilung – einer Abteilung, die ihr bereits in der Ausbildung gut gefallen hat. „Dort kommen mir die praktischen Erfahrungen zugute, denn bei den Planungen muss man berücksichtigen, wie es auf den Baustellen aussieht und welche Kollegen man dorthin auf Montage schickt.“
Das parallel laufende Bachelorstudium dauert regulär neun Semester – insgesamt sind es also viereinhalb Jahre Ausbildungszeit. Dabei nimmt der zeitliche Anteil des Studiums zu, wie Julia Klose erläutert. „In den ersten beiden Jahren war ich zwei Tage pro Woche an der Uni und drei Tage im Betrieb. Ab dem dritten Jahr war es andersrum, und im vierten war ich jeweils an vier Wochentagen an der Hochschule und an einem Tag im Betrieb.“ Gerade schreibt die 23-Jährige ihre Bachelorarbeit über die hydraulische Grundschaltung einer Heizungsanlage und die Anforderungen an verschiedenen Anwendungsbeispielen.
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Video: Gebäudetechnik (grundständig)
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