Jazz/Popularmusik:
Solo-Unterricht und im Ensemble
Musikstudium aus Leidenschaft: Jeremias Wagler-Wernecke (22) absolviert das fünfte Semester des Bachelorstudiengangs Jazz/Rock/Pop an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Sein gewählter Schwerpunkt ist E-Gitarre.
Schon als Kind war Jeremias Wagler-Wernecke begeistert von Musik. „Mit sieben Jahren habe ich angefangen Schlagzeug zu spielen, später habe ich in der Schulband sowie in verschiedenen kleinen Coverbands gespielt. Während meiner Oberstufenzeit kam dann die E-Gitarre dazu“, erzählt er. Nach dem Abitur folgte er der Musik und bewarb sich für den Studiengang Jazz/Rock/Pop an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Seine Eignung musste Jeremias Wagler-Wernecke in einer Aufnahmeprüfung beweisen. Diese bestand aus einem 15-minütigen praktischen Teil, einer kurzen Prüfung im Nebenfach Klavier und einem 30-minütigen theoretischen Teil zu Musiktheorie und Gehörbildung. „Bei der Theorieprüfung mussten wir vorgegebene Skalen und Akkorde in Notenschrift bringen oder vorgegebene Akkordsymbole in Notenschrift aussetzen“, erinnert er sich. „Die Gehörbildung wurde bei jedem von uns einzeln geprüft, also wie gut man zum Beispiel Töne nachsingen kann, Intervalle von zwei gespielten Tönen hört oder Akkordtypen erkennt.“
Für die Klavierprüfung bereiteten die Bewerber*innen zwei bis drei Stücke vor und spielten sie vor. Ganz besonders kam es auf die praktische Hauptfachprüfung an, bei der der Bewerber*innen zusammen mit einer Begleitband zwei selbst ausgesuchte Stücke spielen sollte.
Jeremias spielt E-Gitarre
Foto: privat
Um den Studienplatz zu bekommen, musste Jeremias Wagler-Wernecke Vorkenntnisse auf der Jazzgitarre mitbringen. Dabei reicht es nicht aus, ein paar „Lagerfeuer-Akkorde“ zu spielen und dazu Coversongs vorzusingen. „Man sollte schon wissen, wie die Töne oder Akkorde heißen, sich etwas in der Theorie der Jazzmusik auskennen und mit verschiedenen Fachbegriffen etwas anfangen können. Von Vorteil ist auch schon ein bisschen Klavier spielen zu können“, ist seine Erfahrung.
Zwei ganz wichtige Faktoren: Ausdauer und Geduld. „Weil es vor allem im Bereich Jazz/Rock/Pop nur zwei bis drei Studienplätze pro Instrument gibt, ist es auf jeden Fall wichtig, sich sehr gut auf die Kriterien der Aufnahmeprüfung vorzubereiten und nicht zu verzweifeln, wenn es beim ersten Versuch nicht direkt klappt“, lautet sein Rat.
Im Übungsraum der Hochschule bekommt der Student wöchentlich Unterricht in seinem Hauptfach E-Gitarre sowie in seinen gewählten Nebenfächern Klavier und klassische Konzertgitarre. Der Studiengang konzentriert sich vor allem auf Musik im Jazzbereich, behandelt aber auch die Geschichte der Rock- und Popmusik. Eine künstlerische Persönlichkeit zu werden, ist dabei ein großes Ziel. „Im Hauptfach werde ich abwechselnd von zwei verschiedenen Lehrkräften unterrichtet. So habe ich viele Möglichkeiten, mich selbst und meinen eigenen Stil zu entwickeln, weil alle Lehrkräfte individuell unterrichten“, berichtet Jeremias Wagler-Wernecke.
Neben Einzelunterricht haben die Studierenden Ensembleunterricht in Gruppen von sechs bis sieben Musiker/innen mit verschiedenen Instrumenten. „Wir üben außerdem regelmäßig in größeren Besetzungen wie zum Beispiel einer Bigband oder einem Jazz-Chor“, berichtet der 22-Jährige. Hinzu kommen theoretische Fächer, zum Beispiel Musikgeschichte, Jazztheorie, Musikphysiologie oder „Computer, Midi“. In diesem Fach geht es vor allem um Musikproduktion und Aufnahme mit dem Computer.
Nach dem Bachelorabschluss möchte Jeremias Wagler-Wernecke zweigleisig fahren: einerseits an einer Hochschule oder Musikschule unterrichten, andererseits selbst Musik schreiben und damit mit verschiedenen Bands auftreten. „Dieser Weg ist unter Musikerinnen und Musikern weit verbreitet, da man sich durch den Unterricht einen festen Lebensunterhalt verdienen kann und trotzdem noch genügend Zeit und Flexibilität bleibt, um zu komponieren und musizieren.“
Der Hochschulkompass listet über 40 Studiengänge im Bereich „Jazz/Popularmusik“. Einige sind etwa auf Jazz, Popularmusik, Volksmusik oder gleich mehrere dieser Stilrichtungen ausgerichtet und heißen entsprechend. Weitere Studiengänge konzentrieren sich auf bestimmte Instrumente wie z.B. „Pauken und Schlagzeug“ oder auf „Komposition/Arrangement“. Angeboten werden die Studiengänge in der Regel an Kunst- und Musikhochschulen. Gemeinsam ist ihnen, dass für die Aufnahme ein Eignungsfeststellungsverfahren stattfindet.
Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschlang angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
BERUFENET
Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Musiker/in – Pop/Rock/Jazz, Musiklehrer/in)
berufenet.arbeitsagentur.de
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Filmportal der Bundesagentur für Arbeit
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