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Zahnmedizin: Mit dem Staatsexamen zum Ziel

Lisa Diehl (29) hat zunächst eine Ausbildung zur Zahntechnikerin absolviert. Davon profitiert sie nun auch im Studiengang Zahnmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes am Campus Homburg. Einfacher wird das Studium, das mit einem Staatsexamen abschließt, dadurch allerdings nicht.

Zahnmedizinisches Besteck liegt auf einem weißen Tablett mit grünem Tuch.

„Ich wollte nach dem Abitur mit Patienten arbeiten, aber dass ich für ein Studium der Medizin oder der Zahnmedizin sehr gute Abiturnoten im Einserbereich brauchen würde, war mir zur Schulzeit nicht so klar“, erinnert sich Lisa Diehl. Ihr Abschluss mit einer Durchschnittsnote von 2,6 reichte nicht für einen sofortigen Studienstart aus. Daher machte die Abiturientin zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr im Rettungsdienst und lernte anschließend den Beruf der Zahntechnikerin. „Damit habe ich die Wartezeit bis zum Studienstart überbrückt.“

Heute ist es für Studierende der Zahnmedizin nicht mehr möglich, über Wartesemester einen Studienplatz zu ergattern, dafür gibt es nun die zusätzliche Eignungsquote. „Eine medizinische Ausbildung bringt Punkte, die die Chance auf einen Studienplatz erhöhen“, erklärt die Studentin. Die meisten Universitäten setzen zudem für angehende Zahnmedizinstudierende den Test für Medizinische Studiengänge (TMS) ein. Wer bei all den Kriterien den Überblick über die eigenen Chancen auf einen Zahnmedizin-Studienplatz verliert, greift auf den DentiRanger des Studierendenauswahl-Verbunds zurück, um sie sehr präzise zu berechnen. 

  • Porträt von Lisa D.

    Mit ausreichender Erfahrung möchte ich später eine eigene Praxis führen.

    Lisa Diehl, studiert Zahnmedizin

Üben am Phantom-Patienten

Lisa Diehl befindet sich aktuell im achten Semester ihres Zahnmedizin-Studiums. Die Regelstudienzeit für Zahnmedizin beträgt zehn Semester plus ein halbes Jahr für das Staatsexamen. „Das Studium ist mit einem festen Stundenplan sehr reglementiert, mit den Kommilitonen bildet man eine Art Klassengemeinschaft“, berichtet Lisa Diehl. Die ersten fünf Semester bestehen aus der sogenannten Vorklinik, also den theoretischen Grundlagen unter anderem in Biologie, Chemie, Physik, Anatomie und Physiologie. An einem Phantom-Patienten, einem Plastikkopf mit Gummimaske, führen die Studierenden erste zahnmedizinische Behandlungen durch.

Video: Zahnmedizin

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Vorphysikum, Physikum, Staatsexamen

Nach zwei Semestern steht bereits die Erste staatliche Prüfung an, das Vorphysikum, in dem das naturwissenschaftliche Wissen abgefragt wird. Nach dem fünften Semester folgt die Zweite staatliche Prüfung, das Physikum. Es besteht aus mündlichen Prüfungen und einer praktischen Woche, in der die Studierenden ihre technischen Kompetenzen beweisen müssen.

Im zweiten Studienabschnitt, dem klinischen Teil, vertiefen die Studierenden ihr Wissen, und es wird praxisorientierter. Es geht unter anderem um Zahnerhaltungs- und Zahnersatzkunde, um Dermatologie, Hygiene, Pharmakologie und Chirurgie. „Dafür muss man die vorherige Theorie gut verstanden haben“, sagt Lisa Diehl. Ab dem siebten Semester betreuen die Studierenden unter Aufsicht von erfahrenen Zahnärztinnen und Zahnärzten auch Patientinnen und Patienten. Am Ende des klinischen Teils absolvieren Studierende der Zahnmedizin die dritte Prüfung: das Staatsexamen mit praktischen Wochen und zahlreichen mündlichen Prüfungen. Danach erhalten die Absolventinnen und Absolventen die Approbation, mit der sie als Zahnärztin beziehungsweise Zahnarzt Patientinnen und Patienten behandeln dürfen.

Zukunftsplan: Eigene Praxis

Lisa Diehl plant, nach dem Staatsexamen in vier weiteren Jahren ihre Facharztweiterbildung zur Oralchirurgin zu machen und an einer Uniklinik zu arbeiten. „Mit ausreichender Erfahrung möchte ich später gern eine eigene Praxis führen.“ Ihr Tipp für angehende Studierende der Zahnmedizin: gut organisiert sein und sich nicht vom Arbeitsaufwand entmutigen lassen. „Wer schon vor dem Studium Praktika in einer Zahnarztpraxis oder in einem zahntechnischen Labor gemacht hat, kann sich gut motivieren, weil man sieht, wofür man das Gelernte braucht.“