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Luca Kling (21) hat eine Ausbildung zum Modedesigner gemacht. Stoffkunde stand dabei genauso auf dem Plan wie Nähen und Zeichnen.
Eine gewisse Affinität für Mode lag bei Luca Kling von Anfang an in der Familie. Seine Eltern sind zwar nicht beruflich in der Branche tätig, interessieren sich aber privat dafür. Daher war ihm früh klar: Er möchte im Modebereich arbeiten. Bei seiner Suche nach dem passenden Beruf stieß er auf die Ausbildung zum Modedesigner.
„Ich fand es sehr spannend, dass ich dabei kreativ sein kann und gleichzeitig ein gutes Grundverständnis für Mode bekomme“, erklärt er. Überhaupt sprach für ihn genau das für eine Ausbildung. „Sie ist praxisbezogener als ein Studium“, sagt der junge Mann mit Fachhochschulreife. „Außerdem suchen viele Betriebe in der Modebranche Leute, die das Handwerk wirklich gelernt haben.“
In seiner Heimatstadt Ulm entdeckte Luca Kling die schulische Ausbildung zum Modedesigner am Zentrum für Gestaltung, ein staatlich anerkanntes Berufskolleg. Seine Ausbildung dort kostete pro Monat 350 Euro. Wer keine Unterstützung etwa durch die Familie bekommt, kann dafür zum Beispiel BAföG beantragen.
Ich kenne jetzt die gesamte Kette, die hinter einem Design steht: von der Idee über die Umsetzung bis zur Fertigstellung.
Luca Kling
Inhaltlich standen im Laufe von drei Jahren unterschiedlichste Fächer auf dem Stundenplan: So hatte Luca Kling unter anderem Mathe, Englisch und Wirtschaft sowie Unterricht mit konkretem Bezug zur Modebranche. In Textiltechnologie lernte er beispielsweise, wie Garne und Stoffe hergestellt werden und welche Eigenschaften sie haben. In experimenteller Gestaltung hingegen ging es darum, wie man überhaupt Ideen für Entwürfe bekommt – und sich zum Beispiel Inspiration in der Architektur suchen kann.
Bereits vom ersten Tag an lag darüber hinaus der Fokus auf dem Nähen. Jede Woche saß Luca Kling für rund 14 Stunden an der Nähmaschine, probierte unterschiedliche Nähte und Nähtechniken. Außerdem stellte er in der Ausbildung verschiedene Kleidungsstücke her, darunter eine Hose und einen Mantel. Im Fach Zeichnen wiederum wurde vermittelt, wie man Menschen proportional zeichnet und einen Entwurf macht. In Schnitttechnik hat Luca Kling gelernt, wie er von einem Entwurf zur Vorlage kommt, die er wiederum auf einen Stoff bringen kann.
Während der Ausbildung kam immer wieder das Thema „Fast Fashion versus Nachhaltigkeit“ zur Sprache. Luca Kling erzählt: „In verschiedenen Fächern haben wir darüber diskutiert. Und wir waren auf einer Messe für nachhaltige und zukunftsgerichtete Mode in Berlin.“
Vor allem dass er so häufig praktisch arbeiten konnte, schätzt Luca Kling – neben der Vielseitigkeit – an seiner Ausbildung: „Der praktische Bezug hat mir nie gefehlt.“ Schließlich sei nicht nur der Unterricht sehr realitätsnah gewesen. Auch durch die Lehrenden, von denen die meisten aus der Modebranche stammen, habe er gute Einblicke in die Praxis bekommen. „Außerdem waren regelmäßig externe Expertinnen und Experten für Vorträge bei uns. Zudem haben wir Exkursionen in Betriebe gemacht, wo wir zum Beispiel mit Designerinnen und Designern sprechen konnten.“
Ein weiterer Vorteil war die kleine Klassengröße: Luca Kling hatte nur vier weitere Mitschülerinnen. „Das war quasi Eins-zu-eins-Unterricht mit engem Kontakt zu den Lehrenden, die individuell auf uns eingehen konnten.“ So hat er viel gelernt: „Ich kenne jetzt die gesamte Kette, die hinter einem Design steht: von der Idee über die Umsetzung bis zur Fertigstellung.“
Luca Kling möchte sein Wissen noch weiter vertiefen. Seinen Abschluss als staatlich geprüfter Modedesigner hat er kürzlich bekommen und hängt jetzt ein Studium im Fashion-Management an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg an. „Die Ausbildung war gut und breit aufgestellt, aber nun möchte ich mich spezialisieren“, sagt er. „Vielleicht gehe ich in den Handel, aber im Modebereich möchte ich auf alle Fälle bleiben.“
>> So kann ein Schultag aussehen.
Stand: 07.11.2022
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