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Mechatroniker für Kältetechnik: Arbeiten im „coolsten“ Job der Welt

Alexander Utermöhlen aus Braunschweig hat vor fünf Monaten die Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik begonnen. Dabei lernt der 21-Jährige, wie er Anlagen plant, montiert, wartet, umbaut – und dabei einen kühlen Kopf bewahrt.

„Dieser Beruf hat meinem Eindruck nach unglaublich viel Zukunft“, sagt Alexander Utermöhlen. Denn als angehender Mechatroniker für Kältetechnik hat er im Team des Braunschweiger Unternehmens Strang Kälte- und Klimatechnik GmbH mit modernsten Anlagen und Systemen zu tun: Im „coolsten Job der Welt“, wie der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks den Beruf bezeichnet, kümmert er sich beispielsweise um Kühlsysteme für Lebensmittel oder Medizin, Klimaanlagen für Büros oder Fitnessstudios sowie um Lüftungs- und Wärmepumpentechnik für Privathaushalte. Dabei arbeitet er in der Werkstatt und vor Ort beim Kunden.

Mechatronikerinnen oder Mechatroniker für Kältetechnik wie Alexander Utermöhlen planen Anlagen und Systeme der Kälte- und Klimatechnik, montieren sie, warten sie, bauen sie bei Bedarf um und weisen die Kundschaft ein, wie damit umzugehen ist. „Wenn ich nicht in der Werkstatt bin, fahre ich mit den Gesellen mit, um sie bei Montage, Service oder Wartung zu unterstützen. Dabei lerne ich viel“, sagt der Azubi. Da er noch relativ neu ist, darf er bisher nicht viel selbstständig tun. Doch er hat sich schon angeschaut, was im zweiten und dritten Lehrjahr zu seinen Aufgaben gehören wird: „Ich werde zum Beispiel die Rohre für die Kältetechnik, die bereits vor Ort liegen, auf ihre Dichtheit prüfen und gegebenenfalls undichte Stellen löten. Außerdem werden meine Ausbilder zum Lernzweck Fehler in vorhandene Systeme einbauen, die ich dann finden und beheben muss.“

  • Portrait von Alexander U.

    In der Montage sind körperliches Geschick, ein hohes Arbeitstempo und Gespür im Umgang mit der Kundschaft wichtig.

    Alexander U.

Stets in Bewegung

Der junge Mann aus Braunschweig kam auf indirektem Weg zu seiner Ausbildung. Nach dem Abitur in Braunschweig begann er zunächst ein Bachelorstudium im Fach Smart City Engineering an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel. Er merkte aber schnell, dass ihm das viele Sitzen nicht liegt. „Ich erkannte, dass ich einen Job brauche, in dem ich mich bewege“, erinnert er sich. Alexander Utermöhlen recherchierte nach Alternativen und fand Ausbildungsmöglichkeiten in der Mechatronik – ein Berufsziel, das seine Interessen für Mechanik und Elektronik vereint. „Außerdem stellte ich fest: Die Fachrichtung Kältetechnik ist sehr gefragt“, erläutert er.

Dass die Firma Strang eine Ausbildungsstelle in dieser Fachrichtung anbot, war für ihn ideal. Denn deren Hauptsitz liegt nur einige Minuten Autofahrt von Alexander Utermöhlens WG entfernt. Auch die Berufsschule in Springe, die der Azubi in seiner dualen Ausbildung besucht, ist für ihn gut zu erreichen. Dort stehen im zweiwöchigen Blockunterricht Fächer wie Mathe, Physik, Materialkunde, Elektrotechnik und vor allem Fachtheorie auf dem Stundenplan.

Viele verschiedene Tätigkeiten

An seinem Beruf schätzt Alexander Utermöhlen, dass er Kontakt zu unterschiedlichen Menschen hat: Kolleginnen und Kollegen sowie Kundinnen und Kunden. Aus den Kenntnissen, die er in der Ausbildung erwirbt, zieht er zusätzlich einen praktischen Nutzen: „Damit kann man im Haushalt fast alles selber reparieren und bauen – und dabei eine Menge Geld sparen. Das ist im Bekanntenkreis durchaus gefragt“, sagt er schmunzelnd. Der Azubi findet es auch gut, dass in seiner Firma energieeffizientes Arbeiten und Energiesparen große Themen sind: „Die Kältemittel, die wir verwenden, sind umweltschädlich. Wenn sie aus der Leitung austreten und wir das zu verantworten haben, müssen wir eine Geldstrafe zahlen. Deshalb prüfen wir die Rohre und Leitungen sorgfältig, ob sie die vorgeschriebenen zwei Isolationsschichten aufweisen. Das müssen wir am Ende unterschreiben“, erklärt er.

Alexander Utermöhlen hat bereits erlebt, dass viele unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften im Beruf gefragt sind. „Wenn man Geräte wartet, muss man zügig und diszipliniert eine Checkliste abarbeiten. Im Service ist ein sehr gutes technisch-physikalisches Verständnis von Vorteil, um die Ursache eines Fehlers schnell zu finden und den Fehler zu beheben. In der Montage sind körperliches Geschick, ein hohes Arbeitstempo und Gespür im Umgang mit der Kundschaft wichtig“, listet er auf. All das hilft auch, um sich später weiterzubilden und nach der Ausbildung einen Meister- oder Technikerabschluss zu machen. „Da ich meine Ausbildung aber erst vor Kurzem angefangen habe, ist für mich der Berufsabschluss das erste Ziel, auf das ich mich konzentrieren werde“, betont er.

So kann ein Ausbildungstag aussehen. >>

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Mechatroniker/in - Kältetechnik)

www.berufenet.arbeitsagentur.de

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit

www.berufe.tv

Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV)

www.biv-kaelte.de

Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V. (VDKF)

www.vdkf.de