Mechatronikerin:
Faszination am Zusammenspiel von Mechanik und Elektronik
Nach ihrem Abitur hat Annamay Werbel (21) Mechatronik für sich entdeckt. Die Arbeit an Fahrzeugen und Anlagen bei den Berliner Verkehrsbetrieben ist für die Auszubildende eine wunderbare Herausforderung.
Technik hat Annamay Werbel schon immer begeistert. „Mein Vater ist Schlosser und gelernter Elektriker. Wir haben früher gemeinsam repariert, Steckdosen verlegt, Fernbedienungen gelötet, Drucker auseinandergenommen und Teile ersetzt“, erzählt Annamay Werbel. Trotzdem war sie nach ihrem Abitur unsicher, welchen Berufsweg sie einschlagen soll.
Annamay Werbel
Foto: privat
Antworten fand sie über EnterTechnik, ein Berliner Programm, das auf ein Jahr angelegt ist und jungen Frauen ermöglicht, verschiedene technische Berufe und Unternehmen kennenzulernen. Da Annamay Werbel sich selbst als computeraffin bezeichnet, sich mit Hardware auskennt und bereits einige Sachen programmiert hat, absolvierte sie zunächst zwei Praktika in der IT-Branche. Überzeugt hat sie aber erst das anschließende Mechatronik-Praktikum bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Auch die Ausbilder waren von der Abiturientin überzeugt.
„Sie haben gesagt, dass sie an mich glauben“, erzählt Annamay Werbel, die nach dem Praktikum direkt ins laufende Ausbildungsjahr einsteigen durfte – mit 30 Wochen Verzögerung. Einige Ausbildungsinhalte wie Elektrotechnik und Metallarbeiten musste die angehende Mechatronikerin nacharbeiten, aber ihre Kolleginnen und Kollegen haben sie unterstützt, sodass sie bald auf dem Wissensstand ihrer neun Mitauszubildenden war.
Mittlerweile ist Annamay Werbel im zweiten Ausbildungsjahr und scheint den für sie passenden Beruf gefunden zu haben: „Jeden Morgen wenn ich zur Arbeit komme, weiß ich, dass ich etwas Neues machen werde, und vor allem weiß ich, dass alles, was wir lernen, Sinn ergibt“, sagt die Berlinerin. Die ersten beiden Ausbildungsjahre absolviert die angehende Mechatronikerin in der betriebseigenen Ausbildungsstätte der BVG. Dort wechseln sich zweiwöchige Praxisphasen mit dem einwöchigen Berufsschulunterricht ab. In der Berufsschule werden unter anderem die Fächer Elektrotechnik, Mechanik, Motoren und CNC-Technik, also Fräsen und Drehen, vermittelt. Auch IT-Kenntnisse sind in der Ausbildung wichtig. Zum Beispiel hat sie schon einen Roboter programmiert, einen Schaltschrank gebaut und zusammen mit anderen Auszubildenden eine neue Drehmaschine angeschlossen. Hier kommen Annamay Werbel ihre Vorkenntnisse zugute.
Im dritten Lehrjahr wird Annamay Werbel jeweils sechs Monate lang in zwei Abteilungen der Verkehrsbetriebe mit eingesetzt; entweder bei den Fahrzeugen, also bei Straßenbahnen oder U-Bahnen, in der Automatenwerkstatt, bei den Fahrkartenautomaten und Entwertern oder in sonstigen technischen Abteilungen, etwa bei den elektrischen Anlagen der BVG. Das letzte halbe Jahr der Ausbildung ist für die Abschlussprüfung und die dazugehörige Vorbereitung vorgesehen.
Nach der Ausbildung möchte die 21-Jährige bei der BVG bleiben. Besonders kann sie sich für die Fahrzeuge, also U-Bahnen und Straßenbahnen, begeistern. „Um die Busse kümmern sich KFZ-Mechatroniker“, fügt sie hinzu. „Aber ob das wirklich etwas für mich ist, weiß ich erst, wenn ich es ausprobiert habe“. Doch egal, wie es für Annamay Werbel nach der Ausbildung weitergeht: Sie ist davon überzeugt, dass ihr Beruf zukunftssicher ist. „Roboter können zwar Menschen teilweise ersetzen, aber gebaut, gewartet und repariert werden sie von Mechatronikern.“ Als zukünftige Fachfrau bringt sie dafür das nötige Know-how mit.
Video: Mechatroniker/in
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