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Medizinische Technologin - Laboratoriumsanalyse: Üben im Schullabor

Blutproben nehmen, im Labor arbeiten und Gewebe untersuchen: Das ist genau Franziska Bräuers (21) Ding. Deshalb hat sie sich für eine schulische Ausbildung zur Medizinischen Technologin - Laboratoriumsanalyse entschieden.

Analyse von Gewebeproben

Franziska Bräuer lernte während eines Schulpraktikums den Beruf der Medizinischen Technologin - Laboratoriumsanalyse kennen. Sie hat ihr Abitur an einem Beruflichen Gymnasium in Sachsen gemacht. Hier ist ein Praktikum Pflicht. „Meine Fachrichtung an der Schule war Biotechnologie, also lag ein Praktikum in einem Krankenhaus nah“, berichtet die 21-Jährige. „Mich hat die Arbeit im Labor fasziniert. Deshalb habe ich beschlossen: Das möchte ich später machen.“

Medizinische Technologinnen und Techologen der Fachrichtung Laboratoriumsanalyse untersuchen im Labor Körperflüssigkeiten und -gewebe, damit Krankheiten erkannt, behandelt oder vorgebeugt werden können.

Nach einiger Recherche stieß sie auf die Ludwig-Fresenius-Schule in Zwickau, die eine schulische Ausbildung für ihren Wunschberuf anbot. Sie bewarb sich online, wurde zu einem Auswahlverfahren und einem Vorstellungsgespräch eingeladen, bei dem es um fachliche Fragen aus Biologie und Mathematik ging, und erhielt die Zusage.

Von der Lehre und den Krankheiten des Blutes

Ein Porträt-Foto von Franziska Bräuer Ein Porträt-Foto von Franziska Bräuer

Franziska Bräuer

Mittlerweile ist Franziska Bräuer im zweiten Jahr ihrer dreijährigen Ausbildung. „Es gab noch die Alternative, an eine staatliche Schule ohne Schulgebühren zu gehen. Aber die inhaltliche Ausrichtung der Privatschule gefiel mir besser“, sagt sie. Die 130 Euro Schulkosten monatlich haben im ersten Jahr ihre Eltern übernommen, im zweiten Jahr bekam die Auszubildende ein Stipendium.

Im ersten Jahr lag der Fokus auf Hämatologie – also der Lehre von den Krankheiten des Blutes –, Klinische Chemie, Mikrobiologie und Histologie, der Lehre vom Gewebe. Hinzu kamen die Nebenfächer Chemie, Biologie, Physik, Mathematik und Anatomie. Das Erlernte übten die Schülerinnen und Schüler ergänzend im schuleigenen Labor in der Praxis.

Viel Praxis als Ergänzung zur Theorie

Zudem absolvierte sie ein zweiwöchiges Praktikum außerhalb der Schule. „Ich habe in einem Privatlabor gearbeitet, das Proben von Arztpraxen erhielt“, erzählt die Auszubildende. „Das hat mir aber weniger gut gefallen als mein Einsatz im Krankenhauslabor, bei dem ich Kontakt zu Patienten hatte.“ Außerdem machen alle Schüler im zweiten Halbjahr ein sechswöchiges Praktikum in der Pflege, um den Krankenhausalltag kennenzulernen.

Auch im zweiten und dritten Jahr gibt es Praktika. Diese dauern jeweils zwölf Wochen. Dieses Mal hat sich Franziska Bräuer wieder für ein Krankenhauslabor entschieden. „Das ist ein Einsatzort, an dem ich später gern arbeiten möchte“, sagt die Auszubildende, der vor allem die Arbeit im Team und mit den Patientinnen und Patienten gefällt.

Genauigkeit, Flexibilität und keine Berührungsängste

Mittlerweile weiß sie, was Analysefehler im Labor im schlimmsten Fall bedeuten. „Von unserer Arbeit hängt die Behandlung eines Patienten ab. Wenn man einen Fehler gemacht hat, muss man das ehrlich zugeben“, betont Franziska Bräuer. Genauigkeit und transparentes Arbeiten sind demnach wichtig. Außerdem müssten MTLA flexibel sein, denn Nacht- oder Spätschichten seien nicht unüblich. „Wenn ein Notfall reinkommt, kann man nicht einfach nach Hause gehen“, sagt sie. Und nicht zuletzt, merkt sie an, darf sie keinen Ekel vor Blut, Stuhl oder Urin haben. „Anfangs ist das natürlich gewöhnungsbedürftig, aber das wird schnell zur Routine“, sagt die Auszubildende, die sich sicher ist, ihren Wunschberuf gefunden zu haben.

So kann ein Arbeitstag aussehen >>