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Freiwilligendienst im Ausland: Der Sinn eines Sozialzentrums - 2

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
orientieren

26.04.2019

Von meiner Arbeit mit Senioren habe ich bereits berichtet. Im Rahmen meines Freiwilligendienstes habe ich aber auch häufig mit Kindern und Jugendlichen zu tun, zum Beispiel helfe ich bei der Hausaufgabenbetreuung mit und organisiere Bastel- und Kunstkurse.
Vor einigen Monaten nahm ich zum ersten Mal an einem Jugendtreff teil, den mein Tutor organisiert. Dabei war ich vom Verhalten einiger Jugendlicher schockiert: Ihnen fehlten jegliche Umgangsformen und wir hatten Mühe, überhaupt etwas Sinnvolles mit ihnen zu unternehmen.
Allerdings befinden sich diese jungen Menschen in keiner leichten Situation: Die wenigen Jugendlichen, die während der Schulzeit nicht in einem Internat leben, finden auf dem Land nur wenige Gleichaltrige und können kaum soziale Kontakte pflegen. Der Jugendtreff bringt daher Jugendliche aus verschiedenen Dörfern zusammen und ermöglicht es ihnen, zumindest einmal wöchentlich einen gemeinsamen Nachmittag zu verbringen.
Natürlich ist unser Sozialzentrum nicht nur für Menschen in schwierigen Lebenssituationen da: Es ist immer schön, wenn fröhliche Kinder zum Klavierunterricht oder zum Kunstkurs vorbeikommen! Und es freut uns auch, dass wir viel Aufmerksamkeit für unsere Arbeit bekommen: Die Menschen hier schätzen unsere Angebote sehr.
Jetzt, nach einigen Monaten, beginne ich die Ziele des Sozialzentrums zu begreifen und finde meinen Freiwilligendienst durchaus sinnvoll. Gleichzeitig gehört immer eine gute Portion Idealismus dazu, denn im Alltag geht organisatorisch oft einiges schief.
Und auch wenn ich froh bin, in der Stadt zu leben: Während der letzten Monate hier habe ich das Landleben auch sehr zu schätzen gelernt. Schon morgens auf dem Weg zur Arbeit kann man über den Feldern einen wunderschönen Sonnenaufgang bewundern und während meiner Mittagspause gehe ich am Flussufer spazieren.