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Thomas Schmidt ist Geschäftsführer des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit e.V. (fjs).
Thomas Schmidt, Geschäftsführer des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit e.V. (fjs) ist überzeugt: Digitale Formate im Berufsorientierungsunterricht fördern bei Schülerinnen und Schülern flexibles Denken. Im Interview erklärt er, warum digitale Formate einen Mehrwert für den BO-Unterricht darstellen.
Thomas Schmidt: Der Berufsorientierungsunterricht bietet sich geradezu dafür an, mit innovativen Formaten zu arbeiten, weil es kein strenges Curriculum gibt wie in anderen Fächern. Mit digitalen Formaten können junge Menschen emotional angeregt werden, und sie können sich – zum Beispiel über die Arbeit am Whiteboard oder über Fragen im Chat – beteiligen statt nur zuzuhören. Sie können bei Bedarf online in Gruppen zusammenarbeiten und dadurch nebenbei auch noch digitale Fähigkeiten erlernen.
Thomas Schmidt: Das einfachste Format ist, Menschen, die in interessanten Berufen arbeiten, ins Klassenzimmer einzuladen. Aus Erfahrung sagen die allermeisten zu, wenn sie eine E-Mail-Anfrage für ein halbstündiges Gespräch mit einer Klasse erhalten, sei es über Teams oder Zoom oder ein anderes Videokonferenztool. Solch ein Format macht neugierig auf den vorgestellten Beruf. Eine andere Idee wäre, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit Technologien von Zukunftsberufen beschäftigen, zum Beispiel auf www.ki-entdecken.de. Oder Sie schicken Ihre Klasse auf die Recherche nach interessanten Zukunftsberufen, die nur wenig bekannt sind, wie etwa Cyber-Security-Consultant oder KI-Manager/in. Die Rechercheergebnisse zu den Aufgaben und Kompetenzen, die für den Beruf gebraucht werden, können auf einem digitalen Whiteboard gesammelt werden. Auch virtuelle Betriebsbesichtigungen sind möglich, bei denen vielleicht sogar Azubis die Schülerinnen und Schüler über Video durch ihr Unternehmen führen – sei es live oder als Aufzeichnung.
Thomas Schmidt: Digitale Angebote eröffnen Menschen mit Behinderungen und auch solchen mit besonderen Stärken ganz neue Möglichkeiten. Zum Beispiel kann bei einem PowerPoint-Vortrag die gesprochene Sprache automatisch in Text umgewandelt werden, so dass Gehörlose mitlesen können. Auf der anderen Seite können Sie Schülerinnen und Schülern, deren Begabung besonders gefördert werden soll, zusätzliche Aufgaben stellen, zum Beispiel eine Präsentation über ausgefallene Berufe.
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Thomas Schmidt ist Geschäftsführer des Fördervereins für Jugend und Sozialarbeit e.V. (fjs).
Stand: 04.10.2023
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