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Im Interview mit abi» beschreibt Dr. Susanne Friebel, ehrenamtliches Vorstandsmitglied für Industrie und Wirtschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), unter anderem die beruflichen Chancen für Physikerinnen und Physiker.
Dr. Susanne Friebel: Ihre Aussichten sind derzeit generell sehr gut. Denn es gibt momentan mehr offene Stellen als arbeitslos gemeldete Physikerinnen und Physiker. Gerade in wissensintensiven Bereichen schätzt man – unabhängig von der Fachlichkeit – ihre Fähigkeit, außerhalb eingefahrener Denkmuster Lösungen für komplexe Fragestellungen zu finden. Denn im Physikstudium lernt man, zu verstehen, was die Welt zusammenhält.
Dr. Susanne Friebel: Einen Königsweg für den Start ins Berufsleben gibt es nicht. Neben einem generalistisch ausgelegten Studium können daher außeruniversitäre Aktivitäten wie Industrie-Praktika oder das Reinschnuppern in Fächer wie Betriebswirtschaft hilfreich bei der Berufsfindung sein. Die DPG unterstützt hierbei übrigens mit Mentoring- und Berufsorientierungs-Angeboten. Eine Promotion ist außerhalb der Wissenschaft selten ein Muss – obwohl derzeit rund 60 Prozent promovieren. Wenn der klassische Einstiegsbereich Forschung und Entwicklung nicht in Frage kommt, bieten beispielsweise Trainee-Programme eine Alternative.
Dr. Susanne Friebel: Auch der anschließende Berufsweg von Physikerinnen und Physikern verläuft sehr unterschiedlich und ist nicht per se planbar. Wer den Einstieg erfolgreich geschafft hat, erreicht nach einigen Jahren Berufserfahrung häufig Positionen, die auch für Ingenieurinnen und Ingenieure oder Informatikerinnen und Informatiker ausgelegt sind. Wichtig ist, die Augen offen zu halten, um berufliche Chancen zu erkennen und zu ergreifen.
Dr. Susanne Friebel: Aus technologischer Sicht sind für Physikerinnen und Physiker jene Bereiche interessant, deren Märkte weltweit wachsen und in denen Europa eine relevante Rolle spielt – zum Beispiel die Optik und Sensorik, die Medizin- und Energietechnik oder die IT – insbesondere die Datensicherheit und Data Sciences einschließlich der Künstlichen Intelligenz. Letztere ist für Physikerinnen und Physiker geeignet, da sie gelernt haben, mit großen, komplexen Datenmengen umzugehen. Kurzgefasst: Bei allen technologischen Megatrends sind die Fähigkeiten von Physikerinnen und Physikern gefragt.
Dr. Susanne Friebel: Vorab: Experimentell arbeitende Physikerinnen und Physikern wird es weiterhin geben. Das zukünftige Berufsbild wird jedoch von ähnlichen Faktoren bestimmt, die auch andere Bereiche beeinflussen. Ihre Arbeit wird verteilter, agiler und mobiler – das heißt, es gibt mehr Schnittstellen zu anderen Fachgebieten, was neue Anforderungen in puncto Sozialkompetenzen mit sich bringen wird.
Stand: 14.04.2022
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