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Feel-Good-Managerin: Vielseitige Glücksbotschafter und geduldige Zuhörer

Der Beruf Feel-Good-Manager/in ist noch neu und vielen fremd. Sie sind das Bindeglied zwischen der Führungsebene und den Mitarbeitern, Kultur­gestalter im Unternehmen und zuständig für gute Laune am Arbeitsplatz. Theresa Kultschytzky (28) räumt mit Vorurteilen auf und erzählt, was zu ihrem Job wirklich dazu gehört.

Foto von einer Bürosituation

In erster Linie mache ich Menschen glücklich“, sagt Theresa Kultschytzky, als sie von ihren Aufgaben als Feel-Good-Managerin bei Sixt in München spricht. Wie genau sie eine IT-Abteilung mit über 400 internationalen Mitarbeitern freudig stimmen kann, musste sie sich selbst erarbeiten – eine Anleitung gab es dafür nicht. Im Bewerbungsgespräch standen vor allem ihre Persönlichkeit und weniger die Inhalte ihres Studiums im Vordergrund, erinnert sich die 28-Jährige: „Meine Chefin hat ganz stark darauf geachtet, wie ich von der Art her bin und mit den potenziellen IT-Kollegen umgehe.“

Mit der Anstellung hat die studierte Kulturwissenschaftlerin für sich und das Unternehmen Neuland betreten. Ihre Kernaufgaben liegen darin, für die Belange ihrer Mitarbeiter ein offenes Ohr zu haben. Außerdem soll sie neue Teams konfliktfrei zusammenführen und ein angenehmes Arbeitsklima schaffen. „Im Grunde war meine erste Aufgabe, den Mitarbeitern einfach zuzuhören – beim Kaffeetrinken, bei Meetings“, erzählt sie. „Denn erst wenn man die Kollegen und ihre Bedürfnisse wirklich versteht, kann man gezielt auf sie eingehen.“  

Hilfe für Kollegen auch im Privaten

Foto von Theresa Kultschytzky Foto von Theresa Kultschytzky

Theresa Kultschytzky

Ein freundliches Arbeitsklima aufzubauen, heißt für Theresa Kultschytzky: Events organisieren, Workshops planen und oft auch auf persönliche Anliegen reagieren. „Gerade internationale Kollegen haben manchmal privat viel Stress, wenn sie sich zum Beispiel mit ihrem Vermieter nicht auf Englisch verständigen können.“ Auch in solchen Fällen ist kollegiale Unterstützung wichtig. Ob es darum geht, bei Behörden anzurufen, eine Wohnung zu suchen oder Konflikte zu beseitigen – Theresa Kultschytzky mag die Abwechslung in ihrem Job.

Sie legt Wert darauf, ihren Beruf von Klischees abzugrenzen. „Natürlich stößt man bei dem Job erstmal auf Neugier oder Vorbehalte“, sagt Theresa Kultschytzky. „Da kamen auch schon Sprüche wie: ‚Bist du hier für den Obstkorb da oder bringst du uns jetzt jede Woche Kuchen mit?‘“

Sprachkenntnisse erleichtern den Austausch

Nach anfänglichen Herausforderungen freut sich Theresa Kultschytzky jetzt über die Wertschätzung ihrer Arbeit. Ihr Talent im Umgang mit Menschen ist sicherlich ein Grund für ihren Erfolg. Ihr Studienschwerpunkt „Interkulturelle Kommunikation“ und ihre Sprachkenntnisse erleichtern ihr den Austausch mit ausländischen Kollegen. Besonders wertvoll erwiesen sich auch ihre Erfahrungen im Veranstaltungsmarketing, wo sie während des Studiums und danach arbeitete. Mit diesem Know-how stellt sie heute Mitarbeiterpartys, internationale Kochabende, IT-Workshops oder Messeauftritte auf die Beine.

Eine Weiterbildung zur Feel-Good-Managerin hat Theresa Kultschytzky nicht gemacht. Um sich fachlich auszutauschen, besucht sie Community-Treffen für Berufskollegen. Oft liefern bereits Charaktereigenschaften und persönliche Interessen Hinweise darauf, ob diese Tätigkeit das Richtige für einen ist, meint Theresa Kultschytzky: „Wer im Freundeskreis gerne Partys und Geschenke organisiert, aufgeschlossen und hilfsbereit ist oder in der Schule schon Klassensprecher war, könnte in dem Job sein Glück finden.“