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Die Lebensgeschichten älterer Menschen haben Ann-Kristin Reinhard (27) so beeindruckt, dass sie sich in ihrem Masterstudium mit Themen rund ums Altern befassen wollte. Entschieden hat sie sich für Gerontologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).
Berührende Geschichten, bewegte Leben: Da ist zum Beispiel die über 90-jährige Dame, die als eine der wenigen ihres Jahrgangs promovieren konnte. Sie hat mehrere Ehemänner und auch ein Kind überlebt und strahlt dennoch eine ungeheure Lebensfreude aus. „Ich finde es sehr beeindruckend, wie Menschen jenseits der 80 solche Tiefschläge wegstecken“, erzählt Ann-Kristin Reinhard.
Wo kommen die Ressourcen her, wenn Menschen, die überdurchschnittlich viel durchgemacht haben, positiv nach vorne schauen? Diese Frage war für die 27-Jährige schon im Bachelorstudium eine starke Antriebsfeder, sich mit älteren Menschen und dem Älterwerden an sich intensiver zu befassen. Ihren Bachelor in Psychologie hat Ann-Kristin Reinhard an der Universität Trier abgeschlossen: „Die psychologische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nimmt in diesem Studium viel Raum ein, die der älteren Menschen hingegen weniger.“
Durch die Pandemie ist diese ganze Thematik noch stärker in den öffentlichen Fokus gerückt.
Ann-Kristin Reinhard
Der Studiengang Gerontologie beschäftigt sich auf vielfältige Weise mit dem Altern. Wie denkt unsere Gesellschaft darüber? Welche Beschwerden und Krankheiten häufen sich im Alter? Was beeinflusst den Alterungsprozess und wie kann man möglichst lange gesund bleiben? All das sind Themen, mit denen sich die Studierenden der Gerontologie befassen. „Durch die Pandemie ist diese ganze Thematik noch stärker in den öffentlichen Fokus gerückt“, lautet Ann-Kristin Reinhards Erfahrung.
Ob Auto fahren, Freundschaften, Sport, Ernährung: Altern wirkt sich auf alle Aspekte des Lebens aus. Um mehr darüber zu erfahren, wie sich das Erleben, Denken und Verhalten mit dem Alter verändert, stehen medizinische, psychologische, soziale und sozialpolitische Themen auf dem Lehrplan der Gerontologie.
Spezielle Vorkenntnisse aus dem Erststudium oder einem Beruf sind für den Zugang zum Master zwar wünschenswert, aber kein Muss: „Der Studiengang ist sehr offen“, sagt Ann-Kristin Reinhard. Ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen kommen aus der Pflege, der Psychologie, den Sozialwissenschaften oder aus dem Journalismus. Diese Vielfalt mit ihren unterschiedlichen Perspektiven findet sie sehr bereichernd. Die Studierendenzahlen sind bewusst niedrig gehalten, um eine gute Betreuung und einen interaktiven Austausch zu ermöglichen.
Für den Masterstudiengang Gerontologie am Institut für Psychogerontologie der FAU hat sie sich ganz bewusst entschieden: „Der Studiengang schließt mit einem Master of Science ab, ist also naturwissenschaftlich ausgerichtet. Wir lernen etwa, wie man wissenschaftliche Studien und Interventionen konzipiert, einen Fragebogen entwickelt, Daten erhebt und diese auswertet.“ In ihrer Masterarbeit befasst sie sich mit dem Thema Psychotherapie im Alter und hat dazu eine Erhebung unter Psychotherapeuten im Großraum Nürnberg durchgeführt. Eine aufwendige Studie, für die sie viel Rückhalt und Unterstützung vom Institut und ihrem Betreuer der Masterarbeit bekommt.
Nach ihrem Abschluss will sie der Wissenschaft treu bleiben und an die Universität Greifswald wechseln. „Ich werde dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig sein und wenn möglich auch promovieren.“ Ein Blick auf ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen zeigt, dass viele Wege infrage kommen: Manche gehen in den klinischen Bereich, wie etwa in die Demenzdiagnostik, andere beraten Familienangehörige. Weitere arbeiten sozialpolitisch, etwa in Ministerien, bei Verbänden oder in der Sozialplanung bei Kommunen. Für Pflegefachkräfte kann der Abschluss das Eintrittsticket in eine Führungsposition sein.
Gerontologie ist ein Querschnittsthema, das als Studiengang meist mit einem Schwerpunkt angeboten wird, etwa Sport- und Bewegungsgerontologie (Deutsche Sporthochschule Köln), Gerontologische Pflege und Therapie (Hochschule Kempten), Klinische Gerontopsychologie (Universität Chemnitz) oder als Geragogik (Pädagogische Hochschule Karlsruhe). Letztere befasst sich mit Bildung im Alter.
Insgesamt werden derzeit acht Studiengänge in dem Bereich angeboten, grundständige wie auch weiterführende.
Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild. (Suchwort: Gerontologie)
www.arbeitsagentur.de/berufenet
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden. (Suchwort: Gerontologie)
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Im Infoportal der Stiftung für Hochschulzulassung in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit findest du Informationen zu den Studienmöglichkeiten in Deutschland und weitere Infos rund ums Studieren.
www.studienwahl.de
Finde heraus, ob dein Wunschstudium zu dir passt!
www.studiencheck.de
Informationen zu Studium und Beruf in den Bereichen Gerontologie, Geriatrie u.ä. bietet die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V.
Stand: 22.03.2023
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