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Nicole Klein (21) hat kürzlich ihre Ausbildung zur Fluggerätelektronikerin abgeschlossen und wurde anschließend von ihrem ausbildenden Betrieb übernommen. Sie kümmert sich um die Instandhaltung der Elektronik in Flugzeugen.
Nicole Klein steht in der Kabine eines Geschäftsflugzeugs und blickt auf einen der Monitore. Er ist als einziger schwarz, alle anderen funktionieren. Jedoch bekommt er das gleiche elektrische Signal wie die Monitore um ihn herum. Jetzt beginnt der spannende Teil ihrer Arbeit: die Fehlersuche. Nicole Klein wälzt Schaltpläne, um herauszufinden, an welcher Stelle der Fehler auftreten könnte und misst dort nach. Manchmal muss sie dafür am Flugzeug etwas auseinanderbauen. Am Ende findet sie das Gerät, an dem es liegt, dass der Monitor nicht geht.
Beim Auto kann man bei einer technischen Panne an den Straßenrand fahren und den Pannendienst rufen, aber beim Flugzeug geht das nun mal nicht.
Nicole Klein ist Fluggerätelektronikerin
Nach ihrer Fachhochschulreife auf dem technischen Zweig der Fachoberschule (FOS) bewarb sich Nicole Klein bei Aero-Dienst in Nürnberg für die Ausbildung zur Fluggerätelektronikerin. Dafür waren gute Noten in Physik, Mathematik und auch Englisch Voraussetzung, denn viele Dokumente im Flugzeugbau sind in englischer Sprache.
Das Unternehmen hatte sie auf einer Berufsbildungsmesse kennengelernt. „Ich habe mir dort einen Vortrag angehört, den ich sehr eindrucksvoll fand. Zusätzlich hatte ich von Haus aus Interesse an elektronischen Themen“, erzählt Nicole Klein. „Mein Vater und mein Onkel arbeiten auch in elektrotechnischen Berufen.“
Zum ersten Mal in einem Cockpit war Nicole Klein zu Beginn der Ausbildung. Damals war die ganze Elektronik überwältigend. Die Theorie dafür lernte sie im Unterricht in der Berufsschule, der vor allem grundlegende Elektrotechnik umfasst: Was ist ein Kondensator, ein Widerstand, eine Spule? Außerdem bekam sie Wissen über die Funktionsweise von Flugzeugen vermittelt, zum Beispiel in Bezug auf Mechanik, Fertigungstechniken und Aerodynamik. Die nicht-elektronischen Systeme am Flugzeug, etwa die Triebwerke, standen ebenfalls auf dem Stundenplan.
Inzwischen gehört die Arbeit im Kontrollraum eines Flugzeugs zu den täglichen Aufgaben der ausgelernten Fluggerätelektronikerin. Sie kümmert sich um die Instandhaltung von Navigations-, Kommunikations- sowie Bordunterhaltungssystemen in den Luftfahrzeugen der Kunden. Meistens handelt es sich dabei um Business- oder Ambulanzjets.
Nicole Klein testet, ob alle Systeme richtig funktionieren. Wenn nicht, sucht sie den Fehler und behebt ihn. „Ich arbeite mit verschiedenen technischen Geräten. Um die Navigationssysteme zu testen, gibt es zum Beispiel eine Art Mini-Antenne. Damit sende ich auf den entsprechenden Frequenzen Signale und schaue dann im Flugzeug, ob sie ankommen“, erklärt die 21-Jährige. Auch Schaltpläne oder Vorschläge des Herstellers können ihr weiterhelfen. Am Ende muss Nicole Klein alles dokumentieren, damit nachvollziehbar ist, was am Flugzeug gemacht wurde.
„Ein gewisses technisches Verständnis braucht man auf jeden Fall für den Beruf, damit man sich auch in Systeme einarbeiten kann, die man nicht auswendig kennt“, findet die Elektronikerin. „Man muss präzise und gewissenhaft arbeiten können, Anleitungen Schritt für Schritt folgen und anschließend selbst jeden Schritt nochmal überprüfen. Außerdem sollte man kein Problem damit haben, dass die eigene Arbeit am Ende von einem spezialisierten Prüfer abgenommen wird.“
Das ist in der Luftfahrt besonders wichtig: „Beim Auto kann man bei einer technischen Panne an den Straßenrand fahren und den Pannendienst rufen, aber beim Flugzeug geht das nun mal nicht. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf arbeitet man immer noch ein bisschen genauer.“ Deshalb stehen in der Halle bei Nicole Klein vor allem Flugzeuge, bei denen Routinechecks durchgeführt werden, damit eben erst gar keine Probleme auftauchen.
Ihren Beruf findet Nicole Klein sehr abwechslungsreich: „Man lernt ständig etwas Neues dazu, weil die Flugzeugtechnik sich immer weiterentwickelt.“ Mit ihrer Ausbildung in der Tasche kann sie einen Lehrgang zur „Prüferin von Luftfahrtgerät“ machen. Damit wäre sie speziell auf einen Flugzeugtypen geschult und trüge am Ende die Verantwortung für die gesamten elektronischen Arbeiten daran. Diese Weiterbildung ist nacheinander für verschiedene Flugzeugtypen möglich.
So kann ein Arbeitstag aussehen >>
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Stand: 20.09.2024
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